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Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Zentimeter breit war. Dann, als ihr Besitzer offensichtlich die Lage inspizierte, traten sie von der Platte herunter auf das umgebende Areal.
    »Du hast recht«, ließ sich schließlich Joes Stimme vernehmen. »Mal sehen, ob sie sich bewegen läßt.«
    Dann folgte eine verwirrende Bildfolge aus Armen, Beinen, Wänden, Decken, Helligkeit und Dunkelheit, als Fernsehkameras und Lampen den Besitzer wechselten und hin und her geschwungen wurden. Als sich das Bild wieder stabilisierte, zeigte es zwei dick umhüllte Arme, die sich an der Spalte zu schaffen machten. Schließlich: »Kein Stück. Sitzt vollkommen fest.«
    »Wie wär's mit der Winde?«
    »Klar, vielleicht klappt's. Setzt du sie mal an, ja?«
    Ein langer Dialog folgte, während die Winde an Ort und Stelle gebracht und betätigt wurde. Sie rutschte ab. Gemurmelte Flüche. Erneuter Versuch. Und dann: »Sie bewegt sich! Komm schon, Schätzchen ... mal 'n bißchen mehr Licht ... Ich glaube, es müßte jetzt leichter gehen ... Versuch mal, ob du deinen Fuß dagegensetzen kannst ...«
    Auf den Monitoren glitt die graue Platte allmählich aus dem Bild heraus. Darunter gähnte ein schwarzer, bodenloser Abgrund.
    »Die Tür ist zu etwa zwei Dritteln offen«, fuhr eine atemlose Stimme fort. »Sie hat sich festgefressen und ist nicht mehr zu öffnen. Wir werden von hier oben aus mal einen kurzen, flüchtigen Blick hineinwerfen und dann zurückkehren, um uns eine weitere Leiter zu holen. Könnte sie schon jemand an der Tür, die in diesen Korridor führt, bereitstellen?«
    Die Kamera näherte sich dem pechschwarzen Rechteck. Einige Sekunden später flammte ein Lichtkreis auf, der Teile der gegenüberliegenden Wand beleuchtete. Der Lichtkreis begann umherzuwandern, und die Kamera folgte nach. Reihen von anscheinend elektronischen Geräten ... Nischenecken ... Mobiliarteilen ... Schottabschnitte ... glitten durch den Lichtkreis.
    »Unten am Ende ist eine Menge loses Gerümpel ... Bewege den Scheinwerfer mal ein bißchen zur Seite ...« Verschiedenfarbige Zylinder auf einem Haufen, in der Größe von Marmeladengläsern ... eine Art geflochtener Gürtel, in einem Knäuel gelegen ... ein kleiner grauer Kasten mit Knöpfen auf einer Seite ...
    »Was war das? Ein kleines Stück zurück ... Nein, ein bißchen mehr nach links.«
    Irgend etwas Weißes. Ein weißer Ring.
    »Himmel! Sieh dir das an! Jerry, siehst du das?«
    Der Schädel, der aus einem Kreis schaurig weißen Lichts hinaufgrinste, erschreckte selbst die Beobachter draußen im Tunnel. Aber es war die Art des Skeletts, die sie aus der Fassung gebracht hatte. Kein Mensch hatte sich jemals eines Brustkastens rühmen können, der einen Vergleich mit diesen massiven, knöchernen Ringen ausgehalten hätte. Aber abgesehen davon, konnte selbst der größte Laie unter den Beobachtern eines erkennen: Wer auch immer die Besitzer dieses Schiffes gewesen waren, sie hatten keine Ähnlichkeit mit Menschen.
     
    Der Datenstrom, der von den Kameras aufgenommen wurde, wurde an Präprozessoren im unteren Kontrollraum übertragen und von dort aus per Kabel an die Oberfläche Ganymeds. Nachdem er von den Computern im Gebäude der Standort-Einsatzleitung codiert worden war, wurde er mittels Mikrowellensender an die tausend Kilometer entfernte Ganymed-Hauptbasis gesendet, dort wieder auf volle Länge gebracht und an das Leitschiff im Orbit umadressiert. Hier wurde die Nachricht in den Nachrichtenaustausch- und Abstimmungs-Prozessorkomplex eingespeist, in Hochleistungslaser-Modulationswellen transformiert und in das Hauptausgangssignal eingegeben, das zur Erde gestrahlt wurde. Über eine Stunde lang rasten die Daten quer durch das Sonnensystem und legten in jeder Sekunde 300.000 Kilometer zurück, bis die Sensoren der Fernkommunikation-Relaisstation, die sich in einem solaren Orbit viele Millionen Kilometer außerhalb der Marschbahn befand, den Impulsstrom, der nur noch einen Bruchteil seiner ursprünglichen Sendeleistung aufwies, aus dem Vakuum fischte. Von hier aus wurden die Daten an die Tiefraum-Verbundstation weitergeleitet, die in einem der Librationspunkte zwischen Erde und Mond untergebracht war, schließlich dann an einem geostationären Kommunikations-Satelliten, der hoch über dem Zentrum der USA hing und sie an die Bodenstation in der Nähe von San Antonio übermittelte. Ein erdgebundenes Kommunikationsnetz vervollständigte die Reise zur UNWO-Projektleitung in Galveston, wo die Informationen von den Computern der

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