Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
Vom Netzwerk:
Hunt«, meldete sich Danchekker. »Oder welche Zeit auch immer wir gerade in dieser Höllenkiste haben.«
    »Hallo, Professor«, gab Hunt zurück. »Ich habe mir einige Gedanken über die Ganymeder gemacht. Da sind ein oder zwei Punkte, über die ich gern ihre Meinung hören würde. Können wir uns irgendwo treffen, um einen Happen zu essen? Sagen wir in der nächsten halben Stunde oder so?«
    »Meinetwegen. Wo ist es Ihnen am liebsten?«
    »Nun, ich bin bereits auf dem Weg zum Restaurant in der E-Sektion. Ich werde dort eine Weile bleiben.«
    »Ich bin in ein paar Minuten da.« Danchekker unterbrach die Verbindung, glitt aus der Nische heraus und zog sich in den Korridor zurück. Dort schwebte er auf den Zugang einer der diagonalen Schächte zu, die nach ›unten‹ zur Schiffsachse führten. Indem er sich am Geländer festhakte, segelte er eine Zeitlang dem Schiffszentrum entgegen, bevor er gegenüber einem Schachtausgang abbremste. Durch die Transferschleuse schwebte er in eine der Rotationssektionen mit künstlicher Schwerkraft bis hin zu einem Punkt nahe der Achse, wo die Schwerebeschleunigung gering war. Entlang einem anderen Geländer setzte er sich wieder in Bewegung und spürte, wie er allmählich schneller wurde. Zehn Meter weiter landete er auf den Füßen, auf einem Teil seiner Umgebung, der plötzlich zum Boden geworden war. Normalen Schrittes ging er weiter und folgte einigen Wegweisern zum nächsten Röhrenbahnterminal. Dort betätigte er die Ruftaste und wartete etwa eine halbe Minute auf die Ankunft einer Kapsel. Sobald er sich im Innern befand, tastete er seinen Zielort ein, und ohne jede Erschütterung sauste er innerhalb von Sekunden durch die Röhre der E-Sektion des Schiffes entgegen.
    Das rund um die Uhr geöffnete Selbstbedienungsrestaurant war etwa halb voll. Aus der Küche hinter der Kasse drang das übliche Rasseln von Besteck und Geschirr. Dort servierte ein Trio aus UNWO-Köchen großzügige Portionen verschiedener kulinarischer Angebote, die von UNWO-Eiern und UNWO-Bohnen bis hin zu UNWO-Hähnchen und UNWO-Steaks reichten. Auf der Jupiter-Vier hatte man es mit Speiseautomaten und Do-it-yourself-Mikrowellenherden versucht, aber das war bei der Mannschaft auf keine große Gegenliebe gestoßen. Also waren die Konstrukteure der Jupiter-Fünf zu den herkömmlichen altmodischen Methoden zurückgekehrt.
    Ihre Tabletts tragend, bahnten sich Hunt und Danchekker einen Weg zwischen Speisenden, Kartenspielern und lautstark diskutierenden Gruppen und fanden an der gegenüberliegenden Wand einen freien Tisch. Sie setzten sich und begannen, ihre Platten auf den Tisch zu bugsieren.
    »Sie haben sich also einige Gedanken über unsere ganymedischen Freunde gemacht«, bemerkte Danchekker, während er daranging, ein Brötchen mit Butter zu bestreichen.
    »Über sie und die Lunarier«, entgegnete Hunt. »Insbesondere habe ich mich mit Ihrer Auffassung angefreundet, daß sich die Lunarier auf Minerva entwickelten – aus den terrestrischen Tierarten, die die Ganymeder importierten. Nur das ist eine akzeptable Begründung dafür, daß auf der Erde keine Spuren ihrer Zivilisation gefunden werden konnten. All diese Theorien, die behaupten, es könne anders gewesen sein, überzeugen mich nicht sonderlich.«
    »Es freut mich sehr, das von Ihnen zu hören«, erklärte Danchekker. »Das Problem besteht jedoch darin, es zu beweisen.«
    »Nun, das ist es, worüber ich mir Gedanken gemacht habe. Vielleicht brauchen wir es nämlich gar nicht.«
    Danchekker sah auf und lugte neugierig über seine Brille hinweg. Er machte einen verblüfften Eindruck. »Tatsächlich? Warum, wenn ich fragen darf?«
    »Wir können deshalb kaum irgend etwas darüber herausfinden, was sich auf Minerva zutrug, weil wir ziemlich sicher sind, daß dieser Planet höchstens noch in Gestalt Tausender im Sonnensystem verstreuter Brocken existiert. Aber die Lunarier hatten dieses Problem nicht. Sie hatten Minerva in einem Stück, direkt zu ihren Füßen. Und ihre wissenschaftlichen Kenntnisse hatten einen modernen Stand erreicht. Nun, was müssen ihre Forschungen ergeben haben ... zumindest bis zu einem gewissen Grad?« Ein Funke aus Verständnis glomm in Danchekkers Augen auf. »Ah!« rief er plötzlich. »Na klar. Wenn sich zuerst die ganymedische Zivilisation auf Minerva ausbreitete, dann müßten die lunarischen Wissenschaftler auf viele entsprechende Spuren gestoßen sein.« Er unterbrach sich, runzelte die Stirn und fügte dann hinzu: »Aber das

Weitere Kostenlose Bücher