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Der Totenerwecker (German Edition)

Der Totenerwecker (German Edition)

Titel: Der Totenerwecker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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hätte gedacht, dass die jetzt schon als Oldies durchgehen?, wunderte er sich. Zwei Songs später kamen Milli Vanilli mit Blame it on the Rain. Dale hätte am liebsten das Messer genommen und sich damit das Trommelfell durchstoßen. Auch Gruftimusik war noch nie seins gewesen, aber als Depeche Mode erklangen und erklärten, dass sie sich der Sünde hingegeben hatten, um das Leben lebenswert zu machen, konnte er nicht anders, als mitzusingen. Er wusste genau, wie ihnen zumute war. Dale schloss die Augen, lehnte sich zurück und lauschte der Musik. Bevor der Song zu Ende war, träumte er schon wieder.
    Seine Mutter stand über ihm. Sie hob den Tischlerhammer hoch über ihren Kopf. Blut klebte am Hammer, viel Blut. Und Reste von Gehirn, von seinem Gehirn. Der Hammer sauste nieder. Alles wurde schwarz. Dale erwachte.
    Sein Gesicht war tränenüberströmt, seine Kleidung schweißnass. Im Autoradio lief Run DMC, und gerade kam der alte Detective aus dem Restaurant. Schnell ließ Dale den Wagen an und fuhr hinüber zum Pick-up des Beamten. Seine Hand tastete nach dem Hammer, als er langsam näher rollte. Er schwitzte schon wieder und hoffte, dass der Polizist sich jetzt nicht umdrehte, ihn hinter dem Lenkrad entdeckte und schoss. Langsam rollte er neben das Fahrzeug. Der Cop torkelte zu seinem Wagen, als würde er schlafwandeln. Mit dem Hammer in der Hand stieg Dale leise aus. Der alte Bulle kehrte ihm den Rücken zu, fummelte an seinem Schlüsselbund herum und suchte den Wagenschlüssel. Dale schlug ihm den Hammer auf den Schädel. Der andere klappte zusammen und ging zu Boden.
    Laut schnarchend, als wäre er gerade friedlich eingeschlafen, lag der Polizist auf dem Schotter des Parkplatzes. Dale zerrte ihn in den Hyundai, kramte in den Taschen nach Handschellen und fesselte ihm die Hände hinter dem Rücken. Dann zog er seinem Opfer die Pistole aus dem Schulterholster und verstaute sie zusammen mit dem Hammer und dem Messer unter dem Fahrersitz. Er langte über den Detective hinweg und zog ihm den Sicherheitsgurt über die Brust.
    Zügig fuhr Dale zurück zum leer stehenden Haus. Als er auf dem Weg zur Washburn Street wieder die Lossee Road kreuzen musste, holte er die Pistole unter dem Sitz hervor und legte sie sich auf den Schoß. Immer wieder schielte er in den Rückspiegel. Wenn ihn jetzt ein Bulle anhielt, würde er ihn ohne Zögern über den Haufen schießen. Er war so nah dran. Schon bald konnte er wieder in den kalten, toten Armen der Frau liegen, die er liebte.
    Der Detective wurde wach, als der Wagen in die Einfahrt bog. Dale zielte mit der Pistole auf sein Gesicht und legte den Finger an die Lippen.
    »Psst. Sie bleiben brav und leise, sonst wird diese Waffe eine Menge Lärm machen. Wir steigen jetzt aus. Das heißt, Sie steigen zuerst aus. Nein. Ich steige zuerst aus. Dann gehe ich um den Wagen herum und Sie steigen aus. Wenn Sie rufen oder schreien, jage ich Ihnen eine Kugel in den Kopf und lasse Sie auf dem Gehweg verbluten. Und dann schnappe ich mir die schwarze Polizistin mit den großen Titten und dem dicken Arsch. Haben Sie das kapiert?«
    Der alte Polizist sah Dale an, ohne etwas zu sagen. Seine blutunterlaufenen Augen waren leer und verständnislos.
    »Wo ist Sarah? Sie können es mir sofort sagen und sich eine Menge Schmerzen ersparen. Ich weiß alles über Schmerzen. Ich habe mehr Menschen getötet als alle Serienmörder, von denen Sie je gehört haben. Nur hole ich sie zurück ins Leben. Und niemandem wird ein wirklicher Schaden zugefügt. Aber bevor ich es tue, bringe ich sie zum Schreien, so wie ich auch Sie zum Schreien bringen werde. Ich werde Ihnen bei lebendigem Leibe die Haut abziehen, Detective. Ich werde Sie Stück für Stück auseinandernehmen. Aber wenn Sie mir sagen, wo Sarah ist, töte ich Sie schnell und hole Sie zurück, und Sie werden sich an nichts erinnern. Als wäre nie etwas geschehen.«
    »Leck mich, du kleiner Hosenscheißer.«
    Der Detective spuckte Dale ins Gesicht, und Dale schlug ihm mit dem Pistolengriff auf den Mund. Diesmal steckte der Polizist es besser weg. Er spuckte Blut auf die Windschutzscheibe, dann drehte er sich um und grinste Dale mit blutverschmierten Zähnen an.
    »In den 70ern war ich in Vietnam und in den 80ern in Grenada. Auch ich habe viele Menschen getötet und noch mehr Tote gesehen. Sie, mein Freund, sind ein Schlappschwanz, eine Pussy. Und Sie können mich mal am Arsch lecken.«
    Dale sprang aus dem Wagen und rannte um ihn herum, um die Beifahrertür

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