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Der Totenerwecker (German Edition)

Der Totenerwecker (German Edition)

Titel: Der Totenerwecker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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Andere Männer legten sich gern mit ihm an; sie waren wohl der Meinung, sie müssten ihre Männlichkeit beweisen, indem sie den kräftigsten Kerl unter den Anwesenden herausforderten, und das war meistens Josh. Offenbar fühlten sich andere Männer durch Sarahs Ehemann provoziert. Noch schlimmer war es, wenn sie betrunken waren und sich drei Meter groß und unbesiegbar fühlten. Josh ließ sich nie lange bitten, bis er einem dieser Übermütigen das Superman-S von der Brust riss und ihn an seine Verwundbarkeit erinnerte. Sarah hatte den Verdacht, dass es ihm insgeheim Spaß machte. Aber immer wieder versuchten andere, ihn auf die Probe zu stellen, und das machte ihn wahnsinnig.
    Es fiel Sarah jedes Mal schwer, den sanftmütigen Kavalier, den sie kannte, mit dem Burschen in Einklang zu bringen, der erst vor wenigen Minuten zwei Männer im Parkhaus vermöbelt hatte. Aber sie war froh, dass so etwas in ihm steckte. Dadurch fühlte sie sich sicherer, und um ehrlich zu sein: Es törnte sie an.
    Josh kehrte zum Wagen zurück, und nachdem er dem Einparker für seine Geduld ein Trinkgeld gegeben hatte, fuhr er zurück auf den Las Vegas Boulevard. Der Expressway 215 war nur wenige Blocks entfernt, und schon bald rollten sie mit 70 Meilen pro Stunde nach Südwesten. Sie brauchten keine 20 Minuten, um einmal quer durch die Stadt zu fahren, dann bogen sie von der Schnellstraße auf die Eastern Avenue ab.
    American Marksman war ein riesiger Waffenladen, der von außen an einen Supermarkt erinnerte. Die Filiale befand sich in einem Einkaufszentrum und war mit Abstand das größte Geschäft. Sarah wunderte sich, wie viele Leute mit der ganzen Familie dort einkaufen gingen. Offenbar waren es nicht nur die Leute in den Kleinstädten, die sich an Pistolen klammerten, sobald die Wirtschaftslage schlecht war.
    Einige hatten Buggys mit Kleinkindern dabei, als gingen sie bei Walmart auf Schnäppchenjagd. Noch überraschter war Sarah von den vielen einzelnen Frauen, jungen wie alten, die Handfeuerwaffen, Gewehre und Schrotflinten kauften. Natürlich gab es auch die typischen Hinterwäldler, Cops und Möchtegern-Ganoven. Sie fragte sich, wie viele Kriminelle sich hier wohl Seite an Seite mit den Cops, die sie später verhaften würden, ihre Waffen besorgten.
    Josh und Sarah schlenderten zu einem der vielen Schaukästen. Ein Verkäufer trat zu ihnen.
    »’n Morgen. Kann ich wat für Se tun?«
    »Ich suche eine Schusswaffe für meine Frau.«
    »Wat Kleines?«
    »Nein. Was Großes«, erwiderte Sarah.
    Josh und der Verkäufer schauten sie überrascht an.
    »Also gut, junge Frau. Ham Se schon mal ’ne Waffe in der Hand gehabt?«
    »Mein Vater war zeit seines Lebens Mitglied der NRA. Er hat uns Kindern das Schießen beigebracht. Allerdings ist das gut 15 oder 20 Jahre her, also dürfte ich ein bisschen eingerostet sein.«
    »Soll’s wat für zu Hause sein oder zum Mitnehmen?«
    Sarah sah Josh an, der nur die Achseln zuckte.
    »Für zu Hause, denke ich.«
    »Wie wär’s mit ’nem .38 Special? Von Smith and Wesson gibt’s da ’nen guten, der is relativ preiswert.«
    »Ich will keinen Revolver.«
    »Okay. Der Kunde is immer im Recht.« Er langte unter den Tresen und holte eine kleine Halbautomatikpistole hervor. »Wie wär’s dann mit ’ner 380er? Hat ungefähr die gleiche Stoppwirkung wie ’n 38er.«
    »Zu klein. Ich will ein richtig fettes Loch in mein Ziel schießen.« Sarah lächelte nicht, als sie das sagte.
    »Dann brauchen Se ’ne 40er. Die hat mehr Stoppwirkung als ’ne 9-Millimeter, aber nich den heftigen Rückstoß von ’ner 44er. Da gibt’s ganz nette von Glock oder Sig Sauer, aber die sin’ nich billig. Wir haben ’ne gebrauchte Sig im Angebot für 500 Dollar.«
    »Das soll ein Angebot sein? Wie viel kostet die sonst?«
    »900.«
    »Wow. Dann ist es wohl ein Angebot.« Sie sah Josh an. »Können wir uns das leisten?«
    »Die Hypothek ist abbezahlt, und wir haben keine Raten fürs Auto mehr. Wir werden den Gürtel ein bisschen enger schnallen müssen, aber ja, wir können’s uns leisten.«
    »Dann will ich die.«
    »Wie viel Munition brauchen Se?«, fragte der Verkäufer.
    »Zwei oder drei Schachteln, damit ich ein bisschen üben kann.«
    »Wie wär’s mit zwei Schachteln Übungsmunition und ’ner Schachtel Hohlspitzgeschosse für die gewünschte Stoppwirkung? Na, wie klingt das?«
    »Das klingt gut.«
    »Woll’n Se zuerst ausprobieren? Wir ham hinten ’nen Schießstand.«
    »Klingt nach einer guten Idee«, nickte

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