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Der Totenerwecker (German Edition)

Der Totenerwecker (German Edition)

Titel: Der Totenerwecker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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bleibst hier. Ruf die Bullen an und erzähl ihnen, was passiert ist.«
    Josh hastete aus dem Zimmer und rannte die Treppe hinunter. Sarah war unglaublich verwirrt. Sie wusste nicht, was sie tun sollte, was real war und was sich lediglich in ihrem Kopf abspielte. Hilflos sah sie sich im Schlafzimmer um, als glaubte sie dort etwas zu finden, was dem Ganzen einen tieferen Sinn gab. Ihr Blick fiel aus dem Fenster auf die andere Straßenseite. Dale bearbeitete mit einem dieser alten mechanischen Rasenmäher das zwei mal drei Meter große Rasenstück vor seinem Haus. Er schwitzte stark, und die Muskeln an seinen dürren kleinen Armen zitterten, als er mühsam das Gerät vor sich her schob. Er wirkte so schwach und hilflos. Die ganze Angelegenheit war absolut lächerlich. Ausgeschlossen, dass es sich bei ihm um einen Vergewaltiger und Mörder handelte. Sie bildete sich das alles nur ein.
    »Josh, nein! Warte!«
    Sarah rannte aus dem Zimmer und stürmte die Treppe hinunter, um ihn aufzuhalten.
    »Warte, Josh! Es war ein Traum. Es war nur ein Traum!«
    Josh hielt auf die Haustür zu. Er entsicherte die Pistole und ließ eine Patrone in die Kammer gleiten.
    »Josh, nein!«
    Sarah rannte an ihm vorbei, um ihm den Weg zu blockieren.
    »Es war nur ein Traum! Bring ihn nicht um. Ich hab nur geträumt. Ich weiß nicht, was mit mir los ist!«
    »Bist du sicher?«
    »Ganz sicher. Ich weiß nicht, warum ich solche Träume habe. Ich weiß nicht, warum dieser Typ mir so eine Angst einjagt, aber es war nur ein Traum. Ich verspreche dir, dass ich mir Hilfe suchen werde. Ich gehe zum Arzt.«
    Josh entspannte sich und nahm Sarah in den Arm.
    »Okay, Baby. Ich kümmere mich darum, dass du Hilfe bekommst. Aber jetzt zieh dich an. Wir werden eine Waffe für dich besorgen.«

Kapitel 10
    Auf dem Weg zum Waffengeschäft fuhren sie am Hotel vorbei, um Joshs Gehaltsscheck abzuholen. Als sie die Auffahrt zum Parkdeck hinauffuhren, schnitt ihnen ein weißer Ford Pick-up den Weg ab. Josh musste voll in die Eisen gehen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Er lehnte sich auf die Hupe. Die drei Idioten im Truck glotzten ihn an, und der Fahrer zeigte ihm den Mittelfinger. Sarah zuckte zusammen. Das durfte man mit Josh nicht machen. Er war ohnehin nicht gerade der Besonnenste, und wenn man ihm zu Unrecht dumm kam, machte ihn das fuchsteufelswild. Josh war ausgestiegen, bevor Sarah ihn aufhalten konnte.
    »Hey, Sie hätten uns fast umgebracht, verdammt!«
    »Leck mich! Pass doch auf, wo du hinfährst.«
    Josh ging auf den Pick-up zu und trat mit voller Wucht eine Beule in die Fahrertür. Sofort sprangen die drei Insassen heraus. Josh setzte den Fahrer mit einem Faustschlag an die Schläfe außer Gefecht, sobald dieser den Wagen verlassen hatte. Der große schmächtige Mann auf dem Rücksitz kam nicht schnell genug heraus, und so erhielt er eine Galgenfrist von 30 Sekunden, bevor Josh ihm die Nase einschlug und das explosionsartig herausschießende Blut sein weißes T-Shirt dunkelrot färbte. Die Beifahrertür war ebenfalls aufgesprungen, aber der übergewichtige Kerl mit der NASCAR-Mütze und dem knallbunten Hawaiihemd, auf dem halb nackte Hula-Tänzerinnen prangten, hatte es nicht so eilig, sich zu seinen Freunden zu gesellen. Mit erhobenen Händen ging er um den Pick-up herum, als hielte Josh eine Waffe auf ihn gerichtet.
    »Kein Problem, Mann. Kein Problem.«
    Sarah wusste, dass Josh sich stark beherrschen musste, um ihn nicht trotzdem zu verprügeln. Widerwillig drehte er sich um und kam zum Wagen zurück. Wegen dieser gewalttätigen Seite von Josh drängte sich bei vielen Leuten der Verdacht auf, dass er Sarah misshandelte. Das änderte sich, sobald man sie zusammen erlebte. So stark und brutal ihr Mann auch sein mochte, in ihrer Gegenwart wurde er zum Teddybären.
    Sie bremsten vor dem Durchgang zum Hotel. Josh versicherte einem der Parkgehilfen, dass er nur ein paar Minuten halten würde, um sein Geld abzuholen, dann joggte er ins Casino, während Sarah im Wagen wartete. Sie dachte daran, wie er die beiden Kerle verprügelt hatte, und musste lachen. Es war nicht das erste Mal, dass sie dabei zusah, wie er jemandem eine kräftige Abreibung verpasste. Damals auf dem College hatte das zu einem normalen Samstagabend dazugehört. Wenn er nicht bei einem Eishockeymatch in eine Schlägerei verwickelt wurde, dann irgendwo in einer Bar oder im Kino oder sogar mitten auf der Straße.
    Das Komische war, dass nie er es war, der die Schlägerei anzettelte.

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