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Der Totengarten

Der Totengarten

Titel: Der Totengarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Pelecanos
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ernst, verdammt. Wir haben hier alles, was wir uns nur wünschen können, und du prophezeist den Untergang.«
    Gaskins erkannte, dass er den Jungen nicht zur Vernunft bringen konnte. Manche waren einfach schwer von Begriff. Und überhaupt – wie wollte er Romeo von seinen Höhenflügen herunterholen? Sein jüngerer Cousin würde es am Ende noch selbst sehen. Zwar zu spät, aber immerhin.
    »Okay, Romeo. Okay.«
    »Na also.«
    »Hast du von unserem Mann gehört?«
    Brock nickte. »Er sagt, wir treffen uns bald. Ich hab ihm gesagt, das Geld ist in Sicherheit.«
    Gaskins zog sein T-Shirt aus. Dem Gesicht nach war er dreißig, aber sein Körper war der eines Neunzehnjährigen.
    »Ich geh duschen«, sagte Gaskins.
    »Nimm dir ein kaltes Bier mit.«
    »Gute Idee.«
    Gaskins verschwand in der Küche und holte sich eine Dose. Brock kehrte in sein Schlafzimmer zurück.
    Chantel Richards war inzwischen aufgestanden und zog gerade die Flasche Moët aus einem Kühler, der auf der Kommode stand. Sie goss Champagner in ein Glas und nippte daran.
    »Hab ich dich geweckt?«, fragte Brock. Er zog ein letztes Mal an seiner Kool und drückte sie im Aschenbecher aus.
    »Schon in Ordnung. Ist ’ne Weile her, dass ich nachmittags ein Nickerchen gemacht habe. War ein gutes Gefühl.«
    »Genug ausgeruht?«
    Chantel sah ihn an und grinste durchtrieben. Ihre Hochsteckfrisur hatte sich gelöst, und die Locken fielen auf ihre Schultern. Sie neigte das Glas und ließ etwas von der Flüssigkeit in ihren Mund rinnen. Doch statt zu schlucken stellte sie das Glas auf der Kommode ab, ging auf Brock zu und spuckte den Champagner auf seine nackte Brust. Tropfen perlten von seinen Muskeln ab und liefen über seinen Bauch. Sie fasste seine Hüften mit beiden Händen und leckte die schäumende Flüssigkeit von seinem Bauch, dann wanderte ihre Zunge hinauf zu seiner Brust.
    »Baby«, stieß Brock hervor. Es fiel ihm schwer, seinen Atem unter Kontrolle zu halten.
    Chantel trat zurück und zog das rote Hemd aus. Erst ließ sie es von einer Schulter gleiten, dann von der anderen. Ihr BH war mit einem kleinen Haken zwischen den Körbchen verschlossen; sie öffnete ihn und ließ ihre Brüste wippen. Mit den Daumen schob sie den Spitzentanga an ihren langen Beinen hinunter, bis er um ihre pedikürten Füße lag. Dann stieg sie hinaus und schob das Höschen mit dem Fuß weg.
    Chantel setzte sich nackt auf die Bettkante, auf dem Fünfziger und Hunderter verstreut lagen. Sie spreizte die Beine, sodass er sie sehen konnte, unrasiert und feucht. Brocks Mund wurde trocken. Er liebte Frauen so, wie die Natur sie geschaffen hatte.
    Chantel berührte ihre purpurroten Brustwarzen und umkreiste sie mit den Fingerspitzen. Ihre Warzenhöfe zogen sich zusammen, die Nippel richteten sich auf.
    »Himmel«, keuchte Brock wie ein Junge, der zum ersten Mal eine nackte Frau sah.
    »Wie willst du es?«, fragte Chantel.
    »Dreh dich um«, bat Brock. »Reib dir das Geld übers Gesicht und küss es.«
    »Das ließe sich machen«, erwiderte Chantel.
    »Bitte tu es«, sagte Romeo Brock.

DREIUNDZWANZIG
    Ramone rief auf dem Rückweg zur VCB-Dienststelle Regina an und erzählte ihr, dass er Diego beim Basketballfeld gesehen hatte und er ihm versprochen hatte, vor Sonnenuntergang zu Hause zu sein. Ramone sagte, er werde länger arbeiten und sie solle nicht mit dem Abendessen auf ihn warten, aber vielleicht könne sie ihm etwas aufheben, damit er es sich später aufwärmen könne.
    »Ach ja, was wolltest du eigentlich kochen?«
    »Pasta«, sagte Regina.
    »Welche Sorte Pasta?«
    »Die Sorte, die man aus einer langen Schachtel holt und in einen Topf kochendes Wasser gibt.«
    »Koch sie nicht zu lange. Acht Minuten, höchstens.«
    »Willst du mir jetzt schon vorschreiben, wie ich Spaghetti zu kochen habe?«
    »Das letzte Mal hattest du sie zwölf Minuten auf dem Herd, und sie sind ganz matschig geworden.«
    »Wenn du willst, dass sie perfekt sind, dann komm nach Hause und koch sie selbst.«
    »AI dente, Baby.«
    »Und nenn mich nicht Baby.«
    »Ich habe heute an dich gedacht«, sagte Ramone.
    »Ach ja?«
    »Wie du in diesem blauen Badeanzug im Schwimmbad in der Academy am Beckenrand gestanden hast.«
    »In den Badeanzug würde ich heute gar nicht mehr reinpassen.«
    »Wenn du mich fragst – heute siehst du noch besser aus als damals.«
    »Schmeichler.«
    »Das ist mein Ernst, Liebling. Wir sind beide nicht mehr die Allerjüngsten, aber was ich meine, ist, wenn ich dich mit meinen Augen

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