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Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Titel: Der Totenmeister: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Stone
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Mistah?«
    »Ja, sicher. Ist ja sonst keiner unterwegs hier heute Nacht.« Er kam näher. Er hatte so einen Pep in der Stimme, als würde er irgendetwas wahnsinnig witzig finden.
    »Ganz richtig, ich warte auf jemanden … Süßer «, sagte sie mit reichlich Nachdruck in der Stimme, damit er begriff, dass sie nicht an ihm interessiert war. »Und ich kann das sehr gut allein.«
    Er war jetzt so nah, dass sie ihn deutlich sehen konnte. Groß und schlank, schwarzes Hemd mit kurzen Ärmeln, weite Hose, ein goldenes Blitzen im Mund, Goldkettchen, glänzende Alligatorlederschuhe, Aftershave – verdammt, wenn das nicht Ole Spice war! Ihr Vater hatte sich das Zeug auf den Schwanz geschüttet, wenn er rumgehurt hatte, damit ihre Mutter nicht die andere Frau an ihm roch. Auch so ein nichtsnutziger Drecksack.
    »Wow. Ganz schön angriffslustig, unsere Kleine.« Der Mann lachte.
    Irgendetwas war an dem Typen nicht in Ordnung, er stand viel zu dicht neben ihr.
    »Sehr gut erkannt, Mistah, also leg dich nicht mit mir an«, zischte sie. »Und du bist ganz kurz davor, dir was einzufangen. Ich warte hier auf jemanden, und das bist nicht du, also zieh Leine, okay?«
    »Oh, Entschuldigung, Ma‘am – ich bitte um Verzeihung«, sagte er mit übertriebener Höflichkeit, um dann einen anderen Ton anzuschlagen: »Ich hatte dich für eine billige Nutte gehalten, die sich schnell einen Fünfer verdienen will.«
    »Oh, das tut mir leid, Sir «, konterte Risquée spöttisch. »Hab ich Sie an Ihre Mama erinnert? Oder hat Ihr Daddy gern Frauenschlüpfer getragen?«
    Er schlug ihr mit der Faust auf den Mund. Sie spürte Metall an den Zähnen. Ein Schlagring.
    Sie taumelte nach hinten gegen die Ladentür. Sie war benommen, schwindlig, Blut lief ihr in die Kehle und aus dem Mund.
    Durch den Nebel spürte sie, wie der Mann sie am Arm packte. Er zerrte sie die Straße hinauf, in die Richtung, aus der er gekommen war.
    Der Rucksack war weg.
     
    Carmine hatte alles beobachtet. Am Anfang hatte er den Kerl für einen Freier gehalten oder einen Bruder, der einfach sein Glück versuchte, aber dann war ihm klargeworden, dass in dieser Gegend nur Ganoven oder Vollidioten nachts zu Fuß unterwegs waren, und genau in dem Moment, als er Risquée schlug, begriff Carmine, dass Sam diesen Mann geschickt hatte.
    Selbst schuld, war sein erster und einziger Gedanke gewesen, als er auf dem Absatz kehrtgemacht hatte und wieder auf seinen Wagen zugegangen war. Die Erleichterung, dass sich nun wirklich jemand des Problems mit Risquée annahm, war größer als seine Wut auf Sam, weil der nicht auf ihn gehört hatte. Meine Güte, Sam meinte es ja nur gut mit ihm, also …
    Hinter sich hörte er jemanden schreien – einen Mann.
    Er drehte sich um, konnte aber nichts erkennen, weil er zu weit weg war.
    »Du Fotze! Dreckstück! Ich mach dich alle!«, schrie der Mann.
    Dann wurde hinter Carmine ein Motor angelassen, und als er sich umdrehte, kamen zwei Scheinwerfer mit Fernlicht auf ihn zu und blendeten ihn.
     
    Nur der Mund tat weh. Ihr Kopf war wieder klar.
    Ole Spice zerrte sie die Straße hoch zu seinem Wagen, die Beifahrertür stand offen.
    Der verdammte Scheißschwanzlutschersaftsackarsch von Kahmyne hatte sie reingelegt! Sie hätte es wissen müssen. Aber sie hatte einfach nicht geglaubt, dass er den Mumm hätte, sie abmurksen zu lassen.
    Das billige Scheißaftershave von Ole Spice stieg ihr in die Nase, dazu der Geruch von altem Schweiß. Der stinkfaule Nigger duschte nicht mal regelmäßig.
    Er hielt sie am linken Arm fest.
    Sie war Rechtshänderin.
    Sie griff in die Tasche und zog das Springmesser heraus, das sie für alle Fälle eingesteckt hatte. Es hatte eine fünfzehn Zentimeter lange rasiermesserscharfe Klinge aus rostfreiem Stahl.
    Ole Spice blieb stehen, als er es aufspringen hörte.
    Trottel … hast nicht dran gedacht, mich zu durchsuchen, was? Kann mir ja nur recht sein, Wichser.
    Sie holte aus und rammte ihm das Messer in den Bauch. Die Klinge ging durch die Haut und durch weiches Gewebe. Er schrie auf. Sie zog die Klinge nach unten, als wollte sie einen Hebel betätigen.
    Er gab ein reichlich unmännliches Gekreische von sich, das sie an ein kleines Mädchen in der Geisterbahn erinnerte.
    Sein warmes Blut lief ihr über die Hand und klatschte auf den Boden.
    Sie zog das Messer heraus, er fiel nach vorn auf die Knie.
    »Verfickte Schlampe!«, sagte er leise und sehr verwundert, »du hast ein Messer!«
    »Gut erkannt, Wichser«, schrie sie und trat ihm

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