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Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Titel: Der Totenmeister: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Stone
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viel höher als im nationalen Durchschnitt.«
    »Und du findest es richtig, so zu sein?«
    »Nein, aber so ist es nun mal.«
    »Ganz schön vage«, sagte sie.
    »Was soll ich sagen?« Er zuckte mit den Schultern.
    »Hast du nie mit deinen Freundinnen über deine Arbeit geredet?«
    »Niemals. Ich dachte immer, wenn ich das tue, wollen die nichts mehr mit mir zu tun haben.«
    »Wollten sie ja so anscheinend auch nicht«, bemerkte Sandra.
    »Sehr witzig.« Max lächelte.
    »Humor ist Glücksache.« Sie zwinkerte ihm schelmisch zu, was ihn zum Lachen brachte. Er war froh, dass sie ihn ein paar Stunden zuvor angerufen hatte, um sich mit ihm zu treffen, und dass er Ja gesagt hatte. Er war nicht in der Stimmung gewesen für Smalltalk und die höflichen Floskeln des vorsichtigen Flirts, aber dieses Treffen war ihr lockerstes und entspanntestes bisher. Er hatte seine Schutzmauern heruntergefahren und gewährte ihr einen Blick auf sein wahres Wesen, statt falsche Fährten zu legen und Kehrtwenden zu vollziehen.
    Sandra war in Bürokleidung: hellblaue Bluse mit kurzen Ärmeln, am Hals offen, knielanger brauner Rock mit Nadelstreifen und hochhackige braune Schuhe mit kleinen blauen Blüten an der Seite. Dazu eine dünne weißgoldene Halskette und kleine Weißgoldohrringe in Form eines Kreuzes. Ein konservativer Aufzug, dabei durchaus stilvoll und aufgelockert mit kleinen Elementen, den Schuhen zum Beispiel, die ihr sicherlich besser gefielen als ihren Vorgesetzten. Sie war nur ganz dezent geschminkt und sah dennoch umwerfend aus. Überhaupt wurde sie von Mal zu Mal schöner.
    »Siehst du, du lachst schon wieder. Wusstest du, dass man zum Lächeln weniger Muskeln braucht als zum Stirnrunzeln?«
    »Ist das so?«
    »Habe ich gelesen.«
    »Liest du viel?«
    »O ja. Wenn mich irgendetwas interessiert, gehe ich sofort los und versuche alles herauszufinden, was es darüber zu wissen gibt. Und du, liest du?«
    »Nein. Na ja, abgesehen von Polizeiberichten und so und der Zeitung habe ich nicht viel Zeit zum Lesen. Und ehrlich gesagt, Bücher sind nicht so ganz mein Ding.«
    »Interessierst du dich für Sport?«
    »Ich bin nicht so der Ballspieletyp, aber ich guck mir Boxen an. Ich habe dir erzählt, dass ich mal geboxt habe, oder?«
    »Ja, ich hab’s nachgelesen.«
    »Echt wahr?«
    »Echt wahr.« Sie lächelte und listete ihm seine komplette Golden-Gloves-Vergangenheit auf, sämtliche wichtigen Titel, die er gewonnen hatte, sowie das Datum seines ersten und seines letzten Kampfes. Er war beeindruckt.
    »Magst du Boxen?«, fragte er.
    »Nicht besonders. Aber ich habe Rocky und Rocky 2 gesehen.«
    »Das war kein Boxen, das war Ballett.«
    »Und was ist mit Wie ein wilder Stier ? Hast du den gesehen?«
    »Nein.« Max schüttelte den Kopf. Er hatte von dem Film gehört, aber das hatte ihn nicht neugierig gemacht. »Das ist der Film, für den De Niro so viel zugenommen hat, richtig?«
    »Ein großartiger Film. Traurig und verstörend.«
    »Du solltest dir mal einen echten Kampf ansehen«, sagte Max. »Die sind immer traurig und verstörend … zumindest für den Verlierer.«
    »Würdest du mich mal mitnehmen?«
    »Jederzeit.« Er lächelte, als ihm klar wurde, dass das der ideale Aufhänger war, die perfekte Gelegenheit, sie zu einem richtigen Date einzuladen.
    Aber bevor er einen Vorschlag machen konnte, schaute sie auf die Uhr.
    »Ich muss los«, sagte sie.
    »Schade«, sagte Max. »Wir haben nie viel Zeit füreinander, findest du nicht?«
    Sie sah ihn an, ohne seinem Blick auszuweichen. Mehrere Frauen, mit denen er ausgegangen war, hatten ihm gesagt, sie könnten mit dem Blick in seinen Augen nicht umgehen, der, so hatten sie es ausgedrückt, irgendwie stechend und vorwurfsvoll war, ein bisschen, als würde man ihnen mit der Taschenlampe in die Seele leuchten. Er vermittelte ihnen das Gefühl, etwas Schlimmes getan zu haben. Kurz gesagt: Es war ein Polizistenblick. Sandra hatte dieses Problem offensichtlich nicht.
    »Wann hast du heute Feierabend?«
    »So gegen sechs.«
    »Schon was vor heute Abend?«
    Klar, dachte Max. Zur Garage fahren und mit Joe alles durchsprechen – Zombies, vermisste Kleinkinder und einen Typen namens Solomon – und sich fragen, wohin diese Ermittlungen eigentlich führten und wie lange sie sie noch geheim halten konnten.
    »Wollen wir was trinken gehen? Du siehst aus, als könntest du ein Bier gebrauchen«, sagte sie.
    »Gern«, sagte er.
    »Ich kenne einen guten Laden – gute Getränke, gutes Essen, gute

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