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Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Titel: Der Totenmeister: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Stone
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wurde wütend. »Okay, okay, kein Grund zur Aufregung. Ich geb Ihnen Geld.« Carmine drehte ihr den Rücken zu und holte seine Scheine heraus. Zählte vier Fünfziger ab, drehte sich wieder um und hielt sie zwischen zwei Fingern in die Höhe.
    »Und jetzt raus damit.«
    »O nein.« Sie streckte die Hand aus und rieb die Finger aneinander. »Erst zahlen, dann spielen.«
    »Bist du ein Glücksspielautomat, oder was?« Er gab ihr das Geld, sie nahm es und reichte es an das Empfangsmädchen weiter. Dann fiel ihm auf, dass Janet nicht mehr da war.
    Er schaute sich nach ihr um und entdeckte sie am anderen Ende des Salons, sie sprach mit einem Mann, der mit einem Handtuch um die Schultern auf einem Frisierstuhl saß.
    Der Mann schaute in seine Richtung, nahm das Handtuch ab, stand auf und kam auf ihn zu.
    Er war groß und schwarz.
    Er war ein Polizist in Uniform.
    Scheiße!
    »Kann ich Ihnen helfen, Sir?«, fragte er Carmine.
    »Nein, ich wollte nur …«
    »Sich als Polizeibeamten ausgeben?«, fragte der Bulle. Er hielt Carmines Marke in der Hand. Wo zum Teufel hatte er die her? Scheiße! Er hatte sie Janet gegeben.
    »Die ist so falsch wie ein Dreidollarschein. Und Sie sind ver -«
    Carmine fiel auf, dass der Polizist kein Holster trug.
    Der Bulle streckte die Hand aus, um ihn zu packen, aber Carmine trat einen Schritt zurück und zog die Waffe. Das Empfangsmädchen kreischte.
    »Die Marke ist falsch, aber die hier nicht. Und jetzt nach hinten!« Er hatte die Waffe auf den Polizisten gerichtet.
    Der rührte sich nicht vom Fleck.
    »Das ist kein Spiel!« Er entsicherte, aber seine Hand zitterte.
    »Tu, was er sagt, Timothy!«, flehte Janet, die hinter ihm stand.
    Der Bulle trat einen Schritt zurück.
    »Hey – ganz nach hinten!«, sagte Carmine. Der Bulle sah überhaupt nicht aus, als ob er Angst hätte, aber die Frauen schon. Machte ihn heiß, ein bisschen.
    »Her mit der Marke.«
    Der Bulle warf sie ihm zu.
    Sie blitzte golden auf, Carmine schaute kurz hin.
    Im nächsten Moment hatte der Bulle seinen rechten Arm gepackt und verdrehte ihn, als wollte er ihm die Schulter auskugeln.
    Carmine drückte ab.
    Der Bulle schrie laut auf und fiel auf den Rücken. Im ganzen Laden wurde gekreischt. Die Weiber warfen sich auf den Boden.
    Blut auf dem Boden, der Bulle hatte ein Loch im Fuß. Die Schuhsohle sah aus wie eine tropfnasse rote Rose, weil das Leder kreisrund aufgeplatzt war, aus dem Loch in der Mitte spritzte das Blut.
    Aber der Bulle hielt sich nicht den Fuß. Er zitterte am ganzen Körper, er hatte Krämpfe.
    Carmine schnappte sich die Marke und rannte aus dem Salon.

35
     
    »Und wirst du mir erzählen, was es mit deinem langen Gesicht auf sich hat?«, fragte Sandra.
    »Arbeit«, antwortete Max.
    »So weit war ich auch schon. Willst du darüber reden?«
    Max schüttelte den Kopf. Einen Tag zuvor war er mit Joe im Haus von Ruth Cajuste gewesen. Seither hatte er die ganze Zeit an Neptune und Crystal denken müssen und wie sie ihre Finger ineinander verschränkt hatten. Er hatte gehört, dass die Sanitäter sie mit einer Säge hatten trennen müssen.
    Sie saßen im Dino’s unweit der Flagler, einem Diner mit zwei langen Reihen geräumiger Sitzecken mit knallroten Lederbezügen und Tischen draußen auf dem Gehweg. An den Wänden hingen Fotos und Poster von Dean Martin in allen Lebensjahren, vom jungen Säufer zum alten Säufer, vom Komödianten zum Cowboy zum Schnulzensänger. Außerdem gab es eine funktionstüchtige Wurlitzer-Jukebox mit seinen Platten.
    Sandra aß ein Roggensandwich mit paniertem Thunfisch, dazu einen frisch gepressten Orangensaft. Max hatte seit dem Vortag nichts mehr essen können, und so hielt er sich an Kaffee und Zigaretten.
    »Vielleicht eine vage Andeutung?«
    »Du willst das nicht wissen, Sandra. Glaub mir«, sagte er mit Blick auf ihr Essen.
    Sie schob den Teller beiseite. »Und wenn doch?«
    »Ich werde es dir trotzdem nicht erzählen«, sagte er, dabei hätte er nichts lieber getan, als sich ihr anzuvertrauen. Sie sah aus, als wäre sie aufrichtig interessiert, und ihre großen, ruhigen, aufmerksamen Augen verrieten ihm, dass sie gut zuhören konnte, dass sie zu den Menschen gehörte, die über das nachdachten, was man ihnen erzählte, statt nur darauf zu warten, endlich selbst zu Wort zu kommen. Dass sie zu den Menschen gehörte, denen nichts entging.
    »Ist das immer so bei Polizisten? Lieber schweigen als reden?«
    »Ich schätze, ja – bei manchen. Die Scheidungsrate bei uns ist sehr

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