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Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Titel: Der Totenmeister: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Stone
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treffen«, sagte Ismael. »Wie gesagt: Ich glaube nicht an Gott, aber ich glaube an Eva.«
    Max und Joe tauschten einen schnellen Blick. Joe schüttelte den Kopf, um zu sagen: Noch nicht.
    »Und wie sieht der Rest von Boukman aus?«
    »So weit ich das gesehen habe, normal. Er ist schwarz – dunkle Haut. Ungefähr so groß wie Sie, aber schmaler gebaut. Wenn man ihm auf der Straße begegnet, würde er einem nicht auffallen. Aber wenn man einige Zeit in seiner Gegenwart verbringt, allein mit ihm – wie ich -, dann spürt man seine Präsenz, als wäre da mehr als eine Person im Raum. Besser kann ich das nicht beschreiben.«
    Max warf einen Blick zu Joe hinüber, der mit den Schultern zuckte. Das mit der schwarzen Magie konnte Max hinnehmen, nicht aber die vermeintliche Verbindung zur CIA. Er zweifelte nicht daran, dass Boukman einen oder auch mehrere Maulwürfe bei der Polizei hatte, aber dass es viel höher ging, konnte er sich nicht vorstellen. Er beschloss, sich an die harten Fakten zu halten, die Beweise, die vor Gericht standhalten würden.
    »Okay, Sam«, sagte Max. »Bisher haben Sie uns von Voodoo-Geistern erzählt, von inszenierten Mondlandungen und wie Außerirdische die Kennedys ermordet haben. Was wir jetzt von Ihnen hören möchten, sind konkrete Fakten. Die Uhr läuft. Boukman weiß wahrscheinlich schon, dass Sie verschwunden sind. Also, wie lautet der Deal?«
    »Ich erzähle Ihnen alles, was ich weiß. Aber ich werde keine offizielle Aussage machen, solange meine Familie nicht in Sicherheit ist.«
    »Das verstehe ich«, sagte Max. »Aber Sie werden uns schon jetzt Einzelheiten erzählen. Details, mit denen ich zu meinem Chef gehen kann und mit denen mein Chef zum Staatsanwalt gehen kann. Wenn Sie jetzt mit uns reden, fahre ich zu ihm, sobald wir hier fertig sind. Ihre Familie kann in wenigen Stunden in Sicherheit sein.«
    Ismael sah Max an, dann Joe, dann wieder Max.
    »Ich werde nichts unterschreiben, solange ich nicht von meiner Familie persönlich gehört habe, dass sie in der Botschaft in Sicherheit sind.«
    »Gut.«
    »Und bevor mein Anwalt alles abgesegnet hat.«
    »Auch gut.«
    »Dann sind wir im Geschäft.«
    Joe ging los, um einen Kassettenrekorder zu holen. Max kochte Kaffee.
    Und dann fingen sie an.
    Ismael redete vier Stunden lang. Er erzählte ihnen alles, was er wusste, er hielt nichts zurück: wie der Lemon-City-Deal zustande gekommen war, Preval Lacour, Moyez, die Struktur und die Arbeitsweise des SNBC, die Verbindungen zu allen größeren Verbrechersyndikaten Nordamerikas, sämtliche Namen, die er kannte; er erzählte von den Menschenopfern und den Gifttränken, berichtete von der haitianischen Drogenconnection und den Millionen, die er wusch, von Briefkastenfirmen und legalen Unternehmen, von Hotels, Nachtklubs und tausenden Hektar Bauland.
    Um 5.03 Uhr waren sie fertig.
    Max und Joe gingen ins Nebenzimmer.
    »Wir müssen das sofort Eldon erzählen«, sagte Max.
    »Du willst das Eldon erzählen?« Joe war stocksauer.
    »Wem sonst?«
    »Scheiße!«
    »Was? Wir können nicht mehr allein weitermachen, Joe.«
    »Es muss noch einen anderen Weg geben – jemand anderen. Vielleicht Jack, das FBI?«
    »Das FBI!« Max musterte ihn von oben bis unten. »Die MTF hat eine ganze Horde Sündenböcke für den Mord an Moyez eingebuchtet – und ich habe geholfen, die zu finden. Ein unschuldiger Mann ist tot. Direkt vor unserer Nase ermordet. Und mehrere Unschuldige sitzen genau in diesem Moment in Haft. Wenn wir damit zum FBI gehen, sind wir alle am Arsch. Kommt nicht infrage! Wir regeln das im Haus.«
    »Und was, wenn es Eldon ist …?«
    »Wenn was Eldon ist?« Max zog die Stirn in Falten.
    »Wenn Eldon mit Boukman zusammenarbeitet?«
    »Was? Der ›Kaiser‹? Hör auf mit dem Scheiß, Joe.«
    »Du kannst es nicht wissen.«
    »Ich weiß es«, sagte Max. »Ich kenne Eldon Burns, seit ich klein war. Klar, er hat sich nie um irgendwelche Vorschriften geschert, aber er hat auch nie mit Kriminellen Geschäfte gemacht. Niemals! Er hasst diese Leute. Er hasst es, was sie aus dieser Stadt gemacht haben.« Max musterte das Gesicht seines Freundes und erkannte, was der wahre Grund für dessen Protest war. »Ich weiß, du kannst ihn nicht leiden, Joe, aber lass dich davon nicht blenden. Es geht hier nicht um euch beide. Darum ging es nie.« Joe schwieg einen Moment. Max konnte sehen, wie hinter der gerunzelten Stirn sein Gehirn arbeitete, wie er nach einer anderen Lösung suchte. Als ihm keine einfiel, wurde

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