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Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Titel: Der Totenmeister: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Stone
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diese beschissene paramilitärische Truppe, die Sie leiten. Und wenn Max tatsächlich tot ist, dann klebt sein Blut an Ihren Händen, genau wie an denen von Boukman«, sagte Joe. Er war wütend und verbittert, aber gefasst. Er war nicht laut geworden.
    Sein Boss war noch immer stumm. Das war Neuland für ihn, ungekanntes Terrain ohne Wegweiser und ohne Ausstiegsklausel.
    »Sobald ich Boukman verhaftet habe, werde ich mich von hier versetzen lassen – aber erst dann «, fuhr Joe fort. »Und wissen Sie, warum? Ich kann es nicht leiden, wie Sie die Dinge regeln, Mister Burns. Und vor allem: Ich kann Sie nicht leiden.«
    Eldon schaute über die Stadt hinaus, dann wieder zum Meer, er war fassungslos. Er sah Joe an und stellte fest, dass sein Untergebener in diesem seinem Moment der Wahrhaftigkeit anscheinend um mehrere Zentimeter gewachsen war. Eldon musste zu ihm aufschauen. Es war erniedrigend, aber sie waren allein hier oben, also konnte es keiner sehen.
    »Wissen Sie, warum ich Sie hier hoch geholt habe, Liston, Sie sturzblöder Versager?« Eldon räusperte sich, aber seine Stimme klang hohl, die übliche dröhnende, zersetzende Autorität war ihr abhandengekommen.
    »Um den ungenähten Rock aufzuteilen?«, fragte Joe.
    »Häh?« Eldon runzelte die Stirn.
    »Lesen Sie die Bibel, Mr. Burns?«
    »O nein, bitte nicht. Sind Sie ein Jesus-Freak?«
    »Nein.« Joe lächelte bitter. »Ich kenne mich nur aus, wenn es um Richtig und Falsch geht.«
    »Schön!«, schnaubte Eldon. »Bringen Sie mir den Nigger Boukman, und Sie kriegen, was Sie wollen.«
    Joe ignorierte die rassistische Anspielung – sie perlte an ihm ab. Er drehte sich um und ging zur Treppe, dann blieb er stehen.
    »Oh, da wäre noch eine Kleinigkeit zu meiner bevorstehenden Versetzung. Ich werde nicht den grinsenden Hausnigger in der Presseabteilung geben. Das können Sie vergessen.«
     
    Joe wollte gerade aus Eldons Büro gehen, als das Telefon klingelte. Er hoffte – und fürchtete -, dass es um Max ging, also beschloss er, zu bleiben und zuzuhören.
    Eldon kam hereingerannt und riss den Hörer von der Gabel.
    »Ja?«, bellte er, wieder ganz der Alte. »Was!« Er sah Joe an. » Wann? « Er zog eine Schublade auf, holte eine.38 heraus, überprüfte die Trommel und legte sie auf den Schreibtisch. »Wo ist er? Scheiße !«
    Er legte auf.
    »Das ist unglaublich, aber …«
    Er hatte nicht die Zeit, den Satz zu Ende zu bringen, weil die Tür aufging und Max hereinkam.
    »Was zum Teufel …?«, rief Joe.
    Max war komplett kahl rasiert, seine Augenbrauen waren verschwunden, seine Lippen geschwollen und blau und blutverkrustet. Seine Augen glasig, er sah starr geradeaus, er sah, aber er erkannte nicht. Er trug einen langen, schwarzen Regenmantel, den Joe noch nie an ihm gesehen hatte.
    »Max?« Joe tat ein paar Schritte auf ihn zu.
    Max griff in den Mantel und zog eine MAC 11 heraus.
    »Burns! In Deckung!«, schrie Joe und warf sich nach rechts. Er kam in dem Moment auf dem Teppich auf, als Max das Feuer auf Eldons Schreibtisch eröffnete und mit einer einzigen Salve von.380-ACP-Geschossen mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 300 Metern pro Sekunde die Glasvitrine dahinter pulverisierte. Die kleine Waffe ruckelte in seiner Hand, während er das Magazin leerte. Die Kugeln flogen durch den ganzen Raum, zerschmetterten sämtliche Fenster, zerfetzten die Stühle, schlugen Löcher in die Wände und die Seitentür und rissen die Mahagonitischplatte auf, bis sie aussah wie das Fell eines Stachelschweins.
    Das Magazin der MAC 11 war in wenigen Sekunden geleert, Max ließ sie fallen und griff nach seiner Dienstpistole.
    In diesem Moment richtete Eldon, der um den Schreibtisch herumgekrochen war, seine Achtunddreißiger auf den Mann, der ihn töten sollte, und drückte ab.
    Joe sprang auf, rannte auf Max zu, rammte ihm die Schulter in die Hüfte und warf ihn ohne Probleme zu Boden.
    Eldons Kugel verfehlte die beiden mit einem knappen, heißen Pfeifen.
    Joe riss die Automatik aus Max’ Holster und schleuderte sie weg. Das Gleiche tat er mit der Waffe an seinem Fußknöchel.
    »Ist er tot?«, fragte Eldon. »Nein.« Joe betrachtete seinen Partner, dessen Augen auf Eldon gerichtet waren. »Rufen Sie einen Arzt!«
    Eldon suchte das Telefon und fand es – das Gehäuse war zerschmettert, übrig geblieben war nur ein Durcheinander aus Spulen, Federn und verbogenem Metall.
    Derweil griff Max nach seinem Hüftholster, fasste in die leere Luft, hob die leere Hand, zielte auf Eldon

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