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Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Titel: Der Totenmeister: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Stone
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auf, als wollte er möglichst ohne zu stören gehen. Dann hob er die rechte Hand und jagte Victor Moyez mit einer.357 Smith&Wesson Magnum eine Kugel in den Hinterkopf. Moyez’ Gesicht spritzte auf die juristischen Unterlagen, die sich auf seinem Tisch stapelten, und sein Körper fiel nach vorn.
    Innerhalb der nächsten fünf Sekunden tötete der Mann Winesap mit einem Schuss durch die Wange, als dieser aus instinktiver Neugier den Kopf drehte, um zu sehen, woher die erste Kugel gekommen war, ohne richtig zu begreifen, was seinem Mandanten da gerade widerfahren war. Coleman Crabbe war schneller. Er kroch unter den Tisch und rollte sich in Fötusstellung zusammen, die Arme über dem Kopf, doch der Schütze tötete ihn mit einer Kugel, die ihm durch die verschränkten Hände ins Gehirn drang.
    Im Gerichtssaal brach Panik aus, alles warf sich zu Boden. Der Gerichtsdiener, der dem Richter am nächsten war – und der sich ebenfalls zu Boden geworfen hatte -, feuerte vier Kugeln auf den Attentäter ab, die ihn alle dicht nebeneinander ins Herz trafen. Der Mann ließ den Revolver fallen, kippte auf den Absätzen nach hinten, brach dann nach vorn zusammen und stürzte kopfüber auf die Sitzbank, unter der mehrere Zuschauer in Deckung gegangen waren.
     
    Bonbon ließ das Telefon in der Zelle gegenüber dem Gerichtsgebäude zweimal klingeln, bevor er den Hörer abnahm. Er hörte, was er zu hören erwartet hatte, und ging zurück zum Wagen, während von überallher das Heulen der sich nähernden Polizeisirenen erklang.

Dritter Teil
     
    Mai 1981
     

14
     
    »Okay, Gentlemen. Was haben wir?«, fragte Deputy Chief Eldon Burns und schaute mit strengem Blick von Max zu Joe und zurück zu Max, wo er seinen Blick ruhen ließ.
    Eldon war genervt und stinksauer, was Max nicht nur an seiner gepressten Stimme und der Farbe seiner Augen erkannte – die für gewöhnlich von einem klaren Graublau, jetzt aber dunkel und trüb waren wie eine tief hängende Wolke -, sondern auch an der violetten Tönung der kleinen Warze rechts auf seiner Stirn. Für gewöhnlich passte sie sich farblich an seine gebräunte Haut an, sodass sie praktisch nicht zu sehen war, aber wenn er wütend wurde, nahm sie den Farbton einer überreifen Weintraube an. Und er trug seinen Ehering. Obwohl er seit einunddreißig Jahren verheiratet war, trug er bei der Arbeit nie den Ehering, weil er schon damals auf Streife gelernt hatte, dass Kriminelle eher dazu neigten, sich mit jemandem anzulegen, von dem sie glaubten, dass er etwas zu verlieren und jemanden hatte, für den zu leben es sich lohnte. Doch wenn er sich mit seinen Vorgesetzten und Brotherren treffen musste, trug er den Ring, um den Eindruck von Verlässlichkeit und Sicherheit zu vermitteln, der für den Posten eines hochrangigen, hochwichtigen Polizisten so entscheidend war.
    Er war eine einschüchternde Erscheinung. Sein Gesicht war breit und verwüstet, und die Nase, die im Boxring zweimal gebrochen und beide Male schlecht gerichtet worden war, hatte sich aus der natürlichen Ordnung seiner Gesichtszüge verabschiedet. Sie zeigte eine eindeutige Tendenz nach rechts und warf seine ganze Physiognomie über den Haufen, sodass die beiden Gesichtshälften sich deutlich voneinander unterschieden: Die linke Seite war schlaffer und die Unterlippe dicker, die rechte Seite war fester und straffer und schien zu einem zehn Jahre jüngeren Mann zu gehören. Auch die von Narben durchsetzten Augenbrauen hatte er dem Boxen zu verdanken. Wenn er die Stirn in Falten zog, wanderten die Augenbrauen nach oben und sahen aus wie eine auf halbem Wege stehengebliebene Zugbrücke, die niemanden mehr passieren ließ.
    Doch das waren nicht die einzigen Narben in seinem Gesicht. Es gab da böse Risse und Furchen, die von einer Zeit zeugten, als in Miami Polizist zu sein noch nichts mit der bürokratischen Schreibtischtäterei moderner Zeiten zu tun hatte, sondern mehr mit einem täglichen Krieg gegen die Kriminellen, Mann gegen Mann, die in den 1950er-Jahren, der Blütezeit Miamis, mit dem neuen Geld in die Stadt gekommen waren.
    Und dann war da natürlich noch Eldons Ruf – die Mythen, Gerüchte, Geschichten und Halblegenden, die ihm vorauseilten wie Pilotfische einem weißen Hai. Keine dieser Geschichten dementierte er, allen gab er Nahrung. Er liebte es, den Leuten zu schildern, wie er sich seine Narben zugezogen hatte, und überließ es anderen, zu berichten, wie seine Rache ausgesehen hatte. Max vermochte nicht zu beurteilen,

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