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Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Titel: Der Totenmeister: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Stone
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gekratzt wurden?«, entgegnete Eldon, und sein Sarkasmus wurde von seinem schleppenden Mississippi-Akzent noch verstärkt, der allem, was er sagte, eine spöttische Note verlieh. Er war in Hattiesburg geboren und aufgewachsen und hatte, obwohl er schon mit siebzehn nach Florida gezogen war, nicht den kleinsten Hauch seines Akzents verloren.
    »Es gibt da einen Zusammenhang zu dem Moyez-Mörder«, sagte Max, ohne auf die Bemerkung einzugehen, und mit etwas lauterer und nachdrücklicherer Stimme. Eldon hatte ihnen wegen Primate Park schon die Leviten gelesen, aber das Fiasko hatte nicht nur die MTF, sondern auch ihn persönlich zum Gegenstand allgemeinen Gespötts gemacht, weshalb er es jedes Mal wieder aufs Tapet brachte, wenn irgendwo ein entlaufener Affe auftauchte. Max war klug genug, sich nicht zu beklagen, weil er wusste, dass das die Sache nur verschlimmern würde. Eldon konnte Widerworte nicht leiden, schon gar nicht, wenn er recht hatte. »Heute Morgen haben wir den toxikologischen Bericht gekriegt. Der Moyez-Mörder hatte exakt den gleichen Mageninhalt wie der Tote im Primate Park : Sand, gemahlene Muscheln, drei Sorten von irgendwas Pflanzlichem, noch nicht identifiziert, und Samen oder Bohnen, ebenfalls noch nicht identifiziert, außerdem Kool-Aid und halb verdaute Papierschnipsel, die zusammengesetzt eine Spielkarte ergeben, eine Tarotkarte, mit denen Leute die Zukunft vorhersagen: den König der Schwerter.«
    »König der Schwerter?« Eldon zog die Stirn in Falten, und seine gespaltenen Augenbrauen zogen sich zusammen.
    »Ich habe mich da ein wenig schlau gemacht. Alle Tarotkarten haben zwei Bedeutungen, eine positive und eine negative, je nachdem, ob sie richtig oder falsch herum liegen«, erklärte Max. »Wenn die Karte richtig liegt, ist ihre Bedeutung positiv, wenn nicht, negativ. Die positive Bedeutung des Königs der Schwerter ist eine einflussreiche Person, ein Richter oder ein General zum Beispiel, oder ein Unternehmensleiter. Sie kann auch für das Ergebnis eines Rechtsstreits stehen. Wenn sie falschherum liegt, symbolisiert sie Grausamkeit, das Böse, eine sehr mächtige und zerstörerische Person.«
    »Einen Killer zum Beispiel?«
    »Ja, zum Beispiel. Wir stehen ja noch ganz am Anfang, aber ich schätze, das hat mit Schwarzer Magie zu tun. Genau wie das andere Zeug, das im Magen gefunden wurde. Das wird eine Art Zaubertrank sein. Wahrscheinlich hat er den ein paar Stunden, bevor er losgezogen ist, zu sich genommen beziehungsweise er wurde ihm zwangsweise eingeflößt. Vermutlich hat das Zeug ihn aufgeputscht, er muss ja gewusst haben, dass er in seinen sicheren Tod geht. Die genaue Zusammensetzung erfahren wir, wenn wir die Laborergebnisse kriegen, das wird in einer Woche sein. Aber da ist noch etwas. Soweit ich weiß, haben alle Tarotkarten ein Gesicht. Diese aber nicht. Das Gesicht ist weiß. Was bedeutet, dass sie wahrscheinlich selten sind. Leicht zurückzuverfolgen.«
    »Okay.« Eldon nickte. »Und was ist mit dem Mageninhalt des Toten im Primate Park ?«
    »North Miami PD hat den nicht analysieren lassen.«
    »Warum nicht?«
    »Die meinten wohl, der Fall sei erledigt. Der Typ ist ausgeflippt, hat alle umgebracht, die ihm nahestanden, und dann sich selbst.«
    »Haben sie Proben behalten?«
    »Nein, nur ein paar Polaroids von der Tarotkarte.« Max zog sie aus der Akte und reichte sie Eldon, zusammen mit dem Dutzend Autopsiefotos von der Karte, die aus dem Magen des Moyez-Mörders stammte. Letztere war stärker von Magensäure in Mitleidenschaft gezogen worden, die Farben an vielen Stellen zu bloßen Umrissen verblasst, aber das Bild war noch zu erkennen. »Die gleiche Karte.«
    Eldon lehnte sich zurück und studierte die Fotos, dann schob er sie wieder über den Schreibtisch.
    »Was wissen wir über die Helfershelfer des Schützen?«
    »Wir arbeiten noch dran«, antwortete Max und rutschte auf dem unbequemen, dünn gepolsterten Holzstuhl herum, auf dem Eldon seine Untergebenen bei offiziellen Besprechungen Platz nehmen ließ. Die knarrenden Dinger waren so schmal, dass man an den Seiten unweigerlich gekniffen und gequetscht wurde. Doch wenn ein Fall erfolgreich abgeschlossen war, saß man am anderen Ende des geräumigen Büros auf dem schwarzen Ledersofa und den zwei gemütlichen Sesseln um einen großen Couchtisch aus Glas. Dann schenkte Eldon Whisky ein – hochkarätigen Malt oder Bourbon – und verteilte kubanische Zigarren und Lob für die gute Arbeit. Stundenlang wurde dann

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