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Der Totenschmuck

Titel: Der Totenschmuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stewart Taylor
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Melissa. Mit dem Lippenstift sah sie besser aus. Drew schwieg.
    »Und Sie, Mr Putnam, sind noch mal weggegangen. Um wie viel Uhr war das?« Marino sagte das so nonchalant, dass Quinn bereits dachte, er würde ihm darauf reinfallen. Aber als er aufsah, war Drew tiefrot im Gesicht.
    »Was meinen Sie?«
    »Einer Ihrer Nachbarn hat Sie gegen elf das Haus verlassen sehen in der Nacht, in der Brad starb. Das haben Sie uns bisher nicht gesagt. Wohin wollten Sie denn?«
    »Nur eine Spritztour machen. Ich konnte nicht schlafen und war ungefähr zehn Minuten lang weg.« Die anderen schwiegen. »Dass ich das vergessen habe, können Sie mir aber nicht zum Vorwurf machen.«
    »Wohin sind Sie gefahren?« Marino war ärgerlich, Quinn konnte das an seinen verengten Pupillen und seinem geröteten Boxerohr erkennen.
    »Ich bin in der Nachbarschaft herumgefahren.«
    Quinn wandte sich an Melissa. »Und Sie haben angegeben, dass Sie eine Schlaftablette genommen haben und sofort schlafen gegangen sind?«
    »Ich habe eine Schlaftablette genommen, ja.«
    »Dann wissen Sie nicht, um wie viel Uhr er wieder zurückgekommen ist?«
    »Er hat gesagt, er war nach zehn Minuten wieder da.«
    »Aber Sie können es nicht sicher wissen, nicht wahr? Weil Sie eine Tablette genommen hatten.«

    Sie erschrak und ließ die Frage unbeantwortet.
    »Könnte ich erfahren, weshalb Sie Schlaftabletten nehmen?«
    »Das ist eine ziemlich persönliche Frage, oder nicht?«, warf Drew mit höhnischem Unterton ein.
    »Nun, es hat nicht den Anschein, dass in Ihrem Haus besonders viel geschlafen wird.«
    »Nein, schon in Ordnung.« Melissa sah ihn an. »Ich habe in den letzten vier Jahren sieben Fehlgeburten gehabt. Die Ärzte sagen, dass mir nichts fehlt, aber … ich kann nicht gut schlafen.«
    Das war mehr Information, als sie ihnen hätte geben müssen, und Quinn wusste nicht recht, ob sie ihm das erzählte, weil sie wollte, dass er verstand, oder ob sie ihn nur schockieren wollte.
    »Also, Sie haben in jener Nacht eine Tablette genommen. War das, bevor Ihr Mann von seinem Ausflug zurückgekehrt war, oder danach?«
    Ihr Blick war beinahe triumphierend. »Davor. Aber als ich wegdöste, habe ich ihn noch reinkommen hören. Schlaftabletten wirken nicht sofort, es ist nicht so wie im Film.«
    »Und es gibt keinen Grund, warum er nicht noch einmal weggegangen sein könnte, als Sie bereits geschlafen haben?«
    Drew erhob sich und ging mit ausgestreckten Armen auf Quinn zu. Einen Moment lang dachte Quinn, er wollte ihn umarmen. »Das bin ich aber nicht, ich sage Ihnen, das bin ich nicht.« Er wandte sich ab und schlug die Hände vors Gesicht. »Warum glauben Sie mir das nicht?«
    »Gut, gut«, sagte Marino. »Hat Brad, soweit Sie wissen, irgendwelche Drogen genommen?«
    »Was?«
    »Hat Brad Drogen genommen?«
    »Das weiß ich nicht. Wenn ja, dann hat er mir nie davon
erzählt. Er war auf dem College, verflucht. Er wäre nicht der erste Student gewesen, der Drogen genommen hätte.«
    »Ja«, sagte Marino. »Aber im Gegensatz zu den meisten anderen Studenten ist er ermordet worden. Und wir sind gerade dabei herauszufinden, von wem.«
     
    Auf dem Rückweg ins Präsidium klingelte Quinns Telefon. Das Display zeigte seinen Festnetzanschluss, und mit einem mulmigen Gefühl im Magen meldete er sich.
    »Tim, hier ist Debbie. Es tut mir leid, dass ich dich während der Arbeit störe, aber Maura war heute Morgen so komisch und eben gerade bin ich hochgegangen, um Megan zu wickeln, und als ich wieder herunterkam, war sie nicht mehr da.« Debbie war außer Atem, und Quinn merkte, dass sie geweint hatte.
    »Wie meinst du das?«
    »Ich meine, sie ist weg. Ich weiß nicht, wo sie ist. Ich habe Megan mit nach draußen genommen und mich etwas umgesehen, aber jetzt schläft sie.«
    »In Ordnung. Ich komme nach Hause. Bleib bei Megan, ich bin gleich da.«
    »Alles in Ordnung?«, fragte Marino.
    Quinn warf ihm einen Blick zu. »Kannst du mich zu Hause absetzen? Ich nehme nachher die Tram, um mein Auto zu holen.«
    »Klar.«
    Es war halb sieben und der Verkehr auf der Massachusetts Avenue war nicht mehr so dicht. Marino ließ Quinn aussteigen. Er hielt einen Augenblick inne und sah an seinem Haus hinauf. Von außen sah alles ganz normal aus, so wie er es heute Morgen verlassen hatte. Das Gras musste gemäht werden, und ein Müllbeutel stand auf der Verandatreppe, den er vergessen hatte, in die Tonne zu werfen. Doch davon abgesehen sah alles tadellos aus.

    »Debbie«, rief er, als er

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