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Der Totenschmuck

Titel: Der Totenschmuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stewart Taylor
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länger, weil er das nach der Arbeit macht. Sobald ich etwas weiß, rufe ich Sie an.«
    »Rufen Sie mich auf meinem Mobiltelefon an. Ich bin über das Wochenende vielleicht in Newport und besuche meine Tante.«
    »In Newport?« Er hatte ungläubig die Brauen gehoben.
    »Na ja, ich hatte vor, hinzufahren, um ihr einen Besuch abzustatten.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das glauben soll.« Er hatte gelacht. »Aber tun Sie mir den Gefallen und bringen sich nicht in Schwierigkeiten.«
    Sweeney hatte vor dem Haus gehalten, aber Quinn hatte sich nicht abgeschnallt. In Gedanken versunken war er sitzen geblieben.
    »Seltsam, dass es wieder eine Fahrerflucht ist, nicht wahr?«, hatte Sweeney ihn gefragt. »Wissen Sie schon, wer es bei dem anderen Mädchen gewesen sein könnte? Bei Alison Cope?«
    »Wir arbeiten daran. Nichts Konkretes bisher. Laut Aussage ihrer Mitbewohner kannte sie Brad Putnam nur vom Sehen, da besteht also keine Verbindung, aber wir müssen feststellen, ob es eine zwischen ihr und Melissa Putnam gibt.« Er hatte erschöpft geklungen.
    »Was denken Sie, ist passiert?«, hatte sie sich erkundigt. »Woran haben Sie gedacht, als Sie ihn gefunden haben?«
    »Wie meinen Sie das?«

    »Ich meine, als sie in der Wohnung eingetroffen sind. Was ist Ihnen an dem Zimmer aufgefallen? War irgendetwas ungewöhnlich?« Sie war sich selbst nicht sicher gewesen, wonach sie ihn eigentlich gefragt hatte.
    »Ich weiß es nicht«, hatte er zögernd geantwortet. »Mir kam es wie ein sehr schlecht organisierter Mord vor.«
    »Schlecht organisiert?«
    »Ich meine, alles war ein einziges Durcheinander. Ich hatte das Gefühl, dass jemand etwas gesucht hat. Schubladen waren geöffnet worden, Sachen lagen verstreut im Zimmer, Sie wissen schon. Und auf der Erde lagen Bücher. Aber es hat nichts gefehlt, und wir vermuten, dass eine Rangelei stattgefunden hat oder dass er aus Versehen getötet worden ist und der oder die Täter die Kontrolle verloren haben.«
    Er hatte das nur zögerlich gesagt.
    »Was?«, hatte Sweeney gefragt.
    »Nichts, nur dass es nicht so aussieht, als hätte der Täter im Affekt gehandelt. Für mich jedenfalls nicht. Es war eher so, wie wenn man etwas ganz Bestimmtes sucht, wissen Sie? Und man es unbedingt finden muss, dafür alles auf den Kopf stellt und später alles wieder aufräumt. Ich weiß auch nicht. Das ist einfach verrückt.«
    »Nein, überhaupt nicht. Aber wonach könnte der Mörder gesucht haben?« Plötzlich fielen ihr die Aufzeichnungen ein, die sie aus Brads Wohnung entwendet hatte und die jetzt zu Hause auf ihrem Schreibtisch lagen. Aber das konnte sie Quinn schlecht sagen. Immerhin gab es Regeln über das Eindringen und Betreten von versiegelten Wohnungen, auch wenn sie den Schlüssel benutzt hatte.
    »Ich habe keinen Schimmer.« Er hatte ernstlich besorgt geklungen.
    »Vergessen Sie nicht, mich anzurufen«, hatte sie ihn gebeten. »Ich werde mich umhören und sehen, ob ich von den Studenten meines Seminars noch etwas in Erfahrung bringen kann.«

    Er hatte ausgesehen, als ob er noch etwas hätte sagen wollen, hatte es sich aber im letzten Moment anders überlegt.
    »Wie?«
    »Nichts. Danke fürs Mitnehmen«, hatte er gesagt. »Und denken Sie an meinen Rat, sich nicht in Schwierigkeiten zu bringen. Ich rufe Sie an, wenn ich etwas über den Schmuck höre.«
    Nun griff sie nach ihrer Liste mit Beccas Adresse. Sie klopfte an die Holztür.
    Jaybee öffnete, nur mit Boxershorts bekleidet, und blickte Sweeney überrascht an.
    »Ich muss mit Ihnen reden«, erklärte Sweeney. »Mit Ihnen und mit Becca. Melissa Putnam ist heute Nacht angefahren worden. Fahrerflucht.«
    Jaybee bekam große Augen. Wortlos hielt er ihr die Tür auf, schloss sie hinter Sweeney und sperrte ab. Er machte ein paar Tischlampen in der kleinen Wohnküche an, verschwand schweigend im Schlafzimmer und ließ die Tür offen stehen.
    »Bec«, hörte sie ihn wispern. »Bec, du musst aufstehen.«
    Kurz darauf erschienen sie wieder, Becca in einem Flanellpyjama und Jaybee in Jeans und T-Shirt. »Was ist passiert?«, fragte Becca. »Ist sie tot?«
    »Nein, aber es kann noch niemand sagen, wie schwer sie verletzt worden ist.« Unaufgefordert nahm Sweeney auf einem Futon Platz. Jaybee und Becca setzten sich ihr gegenüber auf die Erde. »Also, ich muss Sie etwas fragen. Raj, Jennifer und Ashley haben mir von den Pilzen und dem Friedhof erzählt, in der Nacht, als Brad umgebracht worden ist. Hat er auch von den Pilzen gegessen?«
    »Nein«,

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