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Der Totenschmuck

Titel: Der Totenschmuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stewart Taylor
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an.
    Sie musterte ihn. »Aber hast du nie den Wunsch nach einem Kind verspürt? Fühlen Männer das? Wenn sie ein Baby auf der Straße sehen? Ich meine, du bist doch derjenige, der immer so übereifrig war, wenn es ums Kinderhaben ging.«
    »Ja, aber ich glaube, das ist eher theoretisch. Ich möchte irgendwann mal Kinder haben, aber das ist nichts, was ich in nächster Zeit plane. Es verändert dein Leben komplett.
So viel habe ich nun auch noch nicht darüber nachgedacht.«
    »Grrrr, genau darum geht es doch!«, brauste Sweeney auf. »Wenn ich Kinder will, muss ich im Voraus planen, damit ich nicht plötzlich zu alt dafür bin, und ich muss mir überlegen, wie ich dann mein Leben organisiere und alles. Und du kannst einfach sagen ›Ach ja, eines Tages Kinder zu haben wäre schon toll‹! Vielleicht hatte Colm Recht, vielleicht können Frauen nie wirklich frei sein, so lange sie ihren biologischen Imperativ befolgen.«
    Toby war perplex und versuchte sich zu erinnern, wann die Unterhaltung ihm entglitten war.
    »Ich muss dir was sagen«, gestand Sweeney nach einer Pause. »Als wir in dem Schrank waren, wollte ich deinen Nacken küssen.«
    Toby lachte. »Weil ich unwiderstehlich bin«, erwiderte er. »Aber ich muss zugeben, dass mich das auch ganz schön heiß gemacht hat.«
    »Weil wir in Gefahr waren«, meinte Sweeney.
    »Ja, Gefahr macht irgendwie ganz schön an.«
    Sweeney dachte an Jack Putnam und beschloss, sich das besonders gut zu merken.

Dreiundzwanzig
    Sweeney saß in ihrem Büro und las einige Dinge über Trauerschmuck Mitte des neunzehnten Jahrhunderts nach, um den Juwelier ausfindig zu machen, der die Brosche gefertigt hatte, als Quinn anrief.
    Er war verärgert. »Gestern hat mich Kitty Putnam angerufen«, bellte er heiser und gepresst. »Was sie mir erzählt hat, ist gar nicht uninteressant.«
    »Ach ja?«
    »Sie hat gesagt, dass Sie ihr Samstagabend in Newport einen Besuch abgestattet und sie überzeugt haben, mir zu erzählen, dass die Familie etwas über Brads Tod verschwiegen hat. Ferner hat sie gesagt, dass die Familie deshalb noch mal mit mir sprechen möchte, aber nur wenn Sie auch dabei sind. Weil Sie das verstehen, wie sie meinte.«
    »Nun, ja gut. Ich habe zu ihr gesagt, dass ich Sie anrufen würde, wenn sie es nicht selbst täte«, erklärte Sweeney. »Es geht um eine ziemlich persönliche Geschichte, die sie eigentlich nicht preisgeben wollten. Und da ich schon darauf gedrungen habe, dass sie sich Ihnen anvertrauen, fand ich es nur fair, sie das auf ihre Weise machen zu lassen.«
    Beide schwiegen eine Weile, dann explodierte Quinn. »Meinen Sie, wir veranstalten hier so’ne Art Familientherapie oder was? Wir ermitteln in einem Mordfall!«
    »Das weiß ich, aber ich weiß auch, dass Sie ohne mich nicht an diese Information rankommen würden.«

    Quinn schwieg, dann sagte er: »In Ordnung, ich komme heute Nachmittag um zwei zu Ihrem Büro - warten Sie einfach vor dem Museum, dann fahren wir zu den Putnams und unterhalten uns mit ihnen. Einverstanden?«
    Um zwei Uhr wartete Sweeney in der Quincy Street auf Quinn. Es hatte aufgefrischt und der Wind wirbelte auf dem Bürgersteig Blätter und kleine Papierfetzen durch die Luft. Sie fragte sich plötzlich, woher Quinn wusste, wo ihr Büro lag, und als sie aufsah, hatte er schon mit seinem lädierten Toyota Celica vor ihrem Fenster gehalten. Sie stieg wortlos ein, weil sie fürchtete, ihn zu verärgern. Im Auto hing ein merkwürdiger Geruch, irgendwie feminin, nach Talkumpuder.
    Quinn wirkte noch immer ärgerlich und fuhr so abrupt wieder an, dass ihr Kopf zurückgeschleudert wurde. Sie schnallte sich an und hielt sich am Türgriff fest.
    Zehn Minuten lang herrschte eisiges Schweigen, während sie die Hitparade im Radio hörten. Dann sagte er: »Wann immer Sie wollen.«
    »Was?«
    »Sie können mir jederzeit sagen, worum es geht.«
    Er umklammerte fest das Lenkrad.
    »Oh … nun, ich habe am Wochenende mit jemandem gesprochen und etwas herausgefunden, das ich vorher nicht über die Putnams wusste. Nämlich dass Andrew Putnam Alkoholiker war. Bevor der andere Sohn starb. Als die Kinder noch jünger waren, ist er manchmal so betrunken nach Hause gekommen, dass er das Bewusstsein verloren hat und die Gefahr bestand, dass er an seinem Erbrochenen erstickte.«
    Quinn warf ihr einen raschen Blick zu.
    »Daher habe ich es für möglich gehalten, dass es in dieser Familie gang und gäbe war, ihm die Hände ans Bett zu fesseln, damit er sich im Schlaf

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