Der Toyota Weg

aufstellen, gilt ihr Augenmerk in erster Linie der Pünktlichkeit. In anderen Worten: Der Zeitplan ist nicht einfach eine Richtlinie, an der man sich bestmöglich orientieren sollte. Es ist eine Deadline, und Sie setzen Himmel und Hölle in Bewegung, um sie einzuhalten. Daher verläuft der Material- und Informationsfluss in Zeitplansystemen erstaunlich reibungslos. Systeme, die auf Zeitplänen basieren, funktionieren dann am besten, wenn die Durchlaufzeiten so kurz wie möglich sind. Eine tägliche Teilebestellung funktioniert z.B. besser als eine monatliche Bestellung. Toyota versucht die Durchlaufzeiten stets so kurz wie möglich zu halten.
    Inzwischen nutzt Toyota vermehrt computergestützte Zeitpläne. Wenn bei Zulieferern Teile und Komponenten bestellt werden, sendet Toyota elektronische
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, statt Karten zu sortieren und zu verschicken. In diesem Fall ist es aber keine Frage des entweder/oder. Wie Sie in Kapitel 13, das sich mit visuellen Kontrollen beschäftigt, sehen werden, greiftToyota oft zu computergestützter Planung für bestimmte Aktivitäten, aber es nutzt manuelle Signale wie Karten oder Wandtafeln, um den Prozess visuell zu steuern. Das logistische Planungsrückgrat des Distributionszentrums Toyota Service Distribution Center ist ein computerbasiertes Planungssystem, aber die eigentliche Prozesskontrolle erfolgt durch eine visuelle Darstellung an Wandtafeln.
    Wenn Sie den Toyota-Weg anwenden, um Ihr Unternehmen zu verschlanken, müssen Sie sich davon verabschieden, Toyotas Verwendung bestimmter Instrumente direkt imitieren zu wollen, um so schlank wie Toyota zu erscheinen. Der Toyota-Weg ist eine Philosophie und ein Satz an Instrumenten, die in
geeigneter und angemessener
Form auf die Situation Ihres Unternehmens angewendet werden müssen. Sie müssen aber verstehen, dass Sie von diesen Prinzipien überzeugt sein und sie wirklich anstreben müssen. Wenn Sie die weiteren Kapitel dieses zweiten Abschnitts des Toyota-Wegs lesen –
Der richtige Prozess führt zu den richtigen Ergebnissen
 –, dann werden Sie sehen, wie jeder einzelne Prozess von den anderen Prozessen abhängt.
    Pull in einem Büro von General Motors
    Pull-Systeme lassen sich sehr effektiv zum Auffüllen von Büromaterial verwenden. Damit spart man Geld und verhindert, dass wichtige Artikel vorübergehend fehlen. Die meisten Büros verwenden bereits irgendeine Art von Pull-System. Niemand weiß genau, wie viele Bleistifte, Radiergummis oder Papierblöcke in einem Büro verwendet werden. Wenn es einen festen Zeitplan gäbe, nach dem dieses Büromaterial geordert würde, gäbe es von einigen Dingen zu viel und andere würden fehlen. In einem gut geführten Büro ist jemand für das Büromaterial verantwortlich, prüft die Bestände und bestellt entsprechend nach.
    General Motors hat ein so genanntes Technical Liaison Office in Kalifornien, um Besichtigungen seines Joint Ventures mit Toyota – dem NUMMI-Werk – zu organisieren. Den ersten Ort, den GM-Mitarbeiter auf ihrer Besichtigungstour des berühmten Toyota-Produktionssystems im NUMMI zu sehen bekommen, ist das Büro, in dem diverse Schulungen durchgeführt werden. GM hat daraus ein schlankes Modellbüro gemacht. In diesem Fall gibt es ein sehr formelles
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-System für Büromaterial, mit dem sichergestellt wird, dass nie irgendetwas fehlt. Es gibt für jeden Artikel einen Platz, und jeder Artikel befindet sich an seinem Platz – im Lager, auf den Schreibtischen und neben dem Computer.
    In den Lagerräumen für das Büromaterial befinden sich kleine laminierte
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-Karten, die beschriftet sind und anzeigen, wann sie benutzt werdensollen. Wenn zum Beispiel eine Aspirinschachtel nur noch zu einem Viertel voll ist, muss ein Aspirin-
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in eine Kaffeedose gesteckt werden. Früher gab es einen normalen Kühlschrank mit Erfrischungsgetränken, von denen einige stets vergriffen waren, und von anderen gab es stets zu viel. Da man nicht durch die Tür sehen konnte, ließ sich das Durcheinander im Kühlschrank gut verbergen. Also wurde ein großer Getränkeautomat mit einer Glasfront angeschafft und der Zahlmechanismus entfernt. Die Glasfront erlaubt einen Blick ins Innere und die Bestände an Erfrischungsgetränken. Die unterschiedlichen Säfte und Limonaden stehen auf markierten Regalen. Wenn eine bestimmte Sorte bis zu einem bestimmten Punkt aufgebraucht ist, nimmt man die entsprechende
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-Karte und steckt sie in die Dose, um ein Zeichen zum Auffüllen zu