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Der träumende Diamant 1 - Feuermagie

Titel: Der träumende Diamant 1 - Feuermagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abé
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wie ich bin. Er ist treu und ehrlich. Ich werde ihn nicht auf Gedeih und Verderb dem Rat ausliefern und auch nicht dem Läufer. Oder dir.«
    Christoff sah sie überrascht an. »Ich akzeptiere dich so, wie du bist.«
    »Ja. Jetzt.«
    »Oh, ich verstehe. Es geht um die Vergangenheit, nicht wahr?«
    »Es geht um einen kleinen Jungen, Lord Langford. Das ist alles.«
    »Ich akzeptiere dich, Rue. Soll ich es noch einmal sagen? Ich akzeptiere dich. Ich schätze dich. Ich bete alles an dir an, von dem Mädchen, das du mal warst, bis zu der Frau, die du heute bist.«
    Sie machte eine abschätzige Handbewegung in seine Richtung und wandte sich um. »Du verschwendest nur deine Zeit.«
    »Nein.« Er griff nach ihr und drehte sie zu sich um, dann legte er ihr die Finger auf die unverletzte Wange. »Hör mir zu. Als du zwölf Jahre alt warst, sah ich dich zum ersten Mal. Sah dich zum ersten Mal wirklich. Und von diesem Moment an
bemerkte ich dich, wann immer sich unsere Wege kreuzten. Du warst so still, dass es schwer war zu glauben, dass du aus den gleichen, unreinen Blutlinien wie wir anderen stammst. Du warst bescheiden und anmutig. Du hast anderen nicht schöngetan, und du hast dich nicht verstellt.« Seine Finger glitten von ihrem Gesicht, und er griff nach ihren Händen. »Wenn die anderen Mädchen der Grafschaft grelle, glitzernde Sterne waren, dann warst du der Mitternachtshimmel um sie herum, still und geheimnisvoll und nur umso interessanter deswegen. Ich akzeptierte dich, Maus. Und das ist noch immer so.«
    Rue senkte den Blick. Ihre Finger schlossen sich um seine Hände, und sie sah ihn einfach weiterhin nur fragend an.
    »Nun gut. Nichts, was ich sage, berührt dein Herz.«
    Sie schüttelte den Kopf, und ihre Kehle war wie zugeschnürt. »Hilf mir, Zane zu retten.«
    »Muss er denn gerettet werden? Das Kind scheint durchaus in der Lage, sich selbst zu helfen.«
    »Ich glaube, er hat Herte zu dem anderen Läufer gebracht, vielleicht sogar, bevor er zu Mim ging.« Sie erinnerte sich an die sorgfältig gewählten Worte der Kurtisane und wie sie es geschafft hatte, ihr Geheimnis doch nicht preiszugeben: Ich habe eine Anfrage bekommen … »Er ist schon länger als ich Teil dieser Stadt und ist auf gewisse Weise viel tiefer als ich in ihr verwurzelt. Zane ist hier geboren worden. Hier aufgewachsen. Er kennt das Herz Londons auf eine Weise, die ich mir gar nicht vorstellen kann. Ich glaube, er hat die ganze Zeit gewusst, wo sich der Läufer befindet - und wahrscheinlich auch, was er ist, genauso, wie es bei mir der Fall war. Und als Zane begriff, dass er den Diamanten nicht verkaufen oder auch nur fortgeben konnte und dass du und ich gemeinsam Jagd auf ihn machten …«

    »… warf er ihn den Krokodilen zum Fraß vor«, beendete Christoff ihren Satz. »Bestie zu Bestie. Kleiner Welpe.«
    »Wirst du mir helfen?«, fragte sie und hob den Blick.
    »Ich schätze, es gibt nichts, was ich sagen kann, das dich dazu bewegen würde, dich aus der Sache herauszuhalten?«
    »Nein.«
    »Auch nicht, wenn ich dir verspreche, deinen Lausebengel zu beschützen?«
    »Du hast mir gesagt, dass man auf dein Ehrenwort nichts geben kann.«
    »Nicht ganz.« Seine Wimpern senkten sich und umgaben das kühle, reine Grün mit wärmerem Braun. »Ich sagte, dass du meine Ehre bist, Rue Hawthorne, und so meinte ich es auch. Ich werde tun, was ich kann, um ihn zu beschützen.«
    »Nein. Ich muss mitkommen.«
    »Verdammt, Maus. Kannst du nicht darauf vertrauen, dass ich die Dinge regele?«
    »Kannst du mir denn nicht ebenfalls vertrauen?«
    Er seufzte und zog sie wieder an sich, um sie in seine Arme zu schließen. »Und wieder patt, wie ich sehe. Das Leben mit dir scheint eine Herausforderung zu werden.«
    »Vielleicht willst du doch lieber einen grellen Stern an deiner Seite haben«, murmelte sie gegen seine nackte Brust.
    »Nein, meine Süße. Trotz aller Unwägbarkeiten liebe ich die Nacht.«
     
    Sie fand ihn bei den Affen. Er hatte ihr den Rücken zugewandt und stützte sich auf das Geländer, das die Menschen von den Tieren im Käfig trennen sollte.
    Rue ging zu ihm. Der Junge hob den Kopf. Sie legte ihm ihre Hand auf die Schulter, und er machte einen Satz von ihr weg, als habe er sich verbrannt.

    »Komm mit«, sagte sie zu ihm durch das Geschnatter der Affen hindurch. »Ich kann hier nicht bleiben.«
    Ohne abzuwarten, ob er ihr folgte oder nicht, ging sie den Weg entlang, bis sie einen offenen, menschenleeren Platz vor einem verlassenen, schiefen

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