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Der träumende Diamant 2 - Erdmagie

Titel: Der träumende Diamant 2 - Erdmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abé
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Leidenschaft für Wein und seine Herstellung. Ihre Familie unterhält
einen beachtlichen Weingarten vor den Toren Arcissur-Aubé. Guten, ehrlichen Landwein, Gott sei’s gelobt, aber ihr Blanc de Blancs ist wirklich ganz ausgezeichnet. Meine Gattin bestand darauf, dass wir tiefer in Ihr Land vordringen, als wir es ursprünglich geplant hatten. Sie hat so viel Lob über Ihren Riesling gehört.«
    »Tatsächlich?« Hunyadi bewegte sich auf seinem Stuhl, sodass die Rubine an seiner Kette das Licht einfingen. »Wir hatten eine sehr gute Saison, Mylady. Es könnte Sie interessieren, dass die Ernte spät und der Saft intensiv war …«
    »Und Sie, Lord Lalonde«, schnurrte seine Frau nach einem tiefen Atemzug, »was macht Ihnen Freude?«
    »Ah«, bemerkte Zane mit unablässigem Lächeln, »ich interessiere mich für Diamanten.«
    Jeder wandte sich zu ihm um.
    »Für alle wirklich wertvollen Steine, aber vor allem für Diamanten«, fuhr er fort und blickte geradewegs in die begierigen Augen der Frau. »Man könnte sagen, dass es eine Art Leidenschaft ist.«
    »Sammeln Sie sie?«, fragte ein Mann weiter unten am Tisch.
    »Wann immer es möglich ist.«
    »Faszinierend«, entgegnete die Frau und entblößte eine Reihe gleichmäßiger, gelblicher Zähne.
    »Dann haben Sie gut daran getan, hierherzukommen«, fiel ein weiterer Mann ein, ein älterer Gentleman mit weißen Locken, die ihm bis auf die Schultern reichten. »Die Karpaten sind für die Qualität ihrer Minen bekannt. Sie werden nirgends bessere Steine als bei uns finden.«
    »Ja.« Zane hob sein Glas. »So sagte man mir.«

    Ein weiterer Gang wurde aufgetragen, Fasan und Forelle, und der Rotwein wurde durch Weißwein ersetzt. Die Dienstboten hier waren dunkel gekleidet, ungeschminkt und ohne Perücke, sie trugen nur einfache Jacken und hatten rissige Hände. Sie bewegten sich in vollkommenem Schweigen; ihre Augen hoben sich niemals von ihrer Arbeit.
    Die Frau stach ihre Gabel in den gebratenen Fasan, der vor ihr abgestellt worden war. An ihren Fingern funkelten Ringe. »Das dürfte wirklich ein Vergnügen für Sie sein, Lord Lalonde. Aber wohin werden Sie von hier aus reisen? Ich fürchte, die besten Juweliere befinden sich in entgegengesetzter Richtung, in Buda.«
    »Wir jagen einer Legende hinterher, Madame«, antwortete Zane. »Törichten Träumen zwar, aber nichtsdestoweniger amüsant. Ich bin den ganzen Weg gereist, um einen Stein namens Draumr zu finden.«
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie Amalia steif vor Schreck wurde.
    »Haben Sie vielleicht zufällig von ihm gehört?«, setzte er mit sanfter Stimme nach.
    » Draumr «, murmelte Hunyadi und zupfte an seiner Unterlippe. » Draumr, Draumr . Ich muss zugeben, dass das irgendwie vertraut klingt. Trotzdem ein seltsamer Name, nicht wahr? Nicht aus unserer Sprache.«
    »Handelt es sich dabei um einen Diamanten?«, fragte seine Frau.
    »Ja.«
    »Einen sehr … großen?«
    Zanes Lächeln vertiefte sich. »Ganz sicher.«
    »Wie lautet die Legende, die sich darum rankt, Mylord?«, fragte eine andere Frau und beugte sich vor, sodass mit
jedem Atemzug die Smaragde auf ihrer Brust funkelten. »Bitte spannen Sie uns nicht auf die Folter.«
    »Ich muss gestehen, meine liebe Dame, dass ich nicht alle Details kenne. Aber … es handelt sich um einen himmelblauen Diamanten von ungewöhnlicher Schönheit«, fabulierte er aus dem Stegreif. »Er ist so ungewöhnlich, dass er die Träume eines jeden heimsucht, der ihn je zu Gesicht bekommen hat. Man erzählt sich sogar, er sei so unbeschreiblich einzigartig, dass sein Klang, wenn man nur genau genug lauscht, die Ohren erfüllt, und sein Klang ist süßer als himmlische Melodien. Er ist … ätherisch. Ein Meisterwerk, so ergreifend, dass er Seelen einfängt, Neugeborenen die erste Träne schenkt, Liebenden Flügel verleiht und«, schloss er, nun, wo er in Fahrt gekommen war, »das Herz eines jeden ehrlichen Mannes verdunkelt.«
    »Er singt«, seufzte die Smaragdfrau, und noch einmal bebte ihr Busen gefährlich.
    »Ein wahrer Schatz«, fügte einer der Gentlemen gedehnt hinzu.
    »Ich habe vor, ihn in eine Halskette für meine Braut einarbeiten zu lassen.« Zane lehnte sich zurück und warf der Frau einen Blick unter den Wimpern hervor zu. »Es würde sie zu gut schmücken, denke ich. Seitdem ich dieses Vorhaben geäußert habe, lässt es ihr einfach keine Ruhe mehr.«
    »Er singt«, rief Hunyadi mit triumphierendem Unterton. »Jetzt erinnere ich mich an etwas. Natürlich! Gab es nicht

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