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Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie

Titel: Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abé
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Position gedreht, wobei sie immer noch den schläfrigen Blick aus halb geschlossenen Lidern beibehielt.
    Er schob sich dichter heran, kam so nahe wie möglich, ohne sie zu berühren, befahl ihr mit all seiner Willenskraft, den Kopf zu drehen, ihn anzusehen, aber das tat sie keineswegs. Also öffnete Kimber die Flügel, um sich über sie tragen zu lassen, eine leichte Sache, bevor er sich wieder niedersinken ließ und mit den Krallen leicht ihren Rücken berührte.
    Sie akzeptierte den Druck. Sie passte sich ihm an, hielt ihre Flughöhe, aber das war auch schon alles. Sie flogen weiter, wobei sich ihre Bewegungen einander anpassten.
    Niemals zuvor war er so mit jemandem durch die Lüfte geschwebt, jedenfalls nicht mit einem weiblichen Drachen. Wenn die Männer seines Stamms über den Himmel rasten, zogen sie Einsamkeit vor, sofern sie nicht auf Patrouille waren. Vor allem die jüngeren Drákon spielten gern in der Luft, trugen Scheinkämpfe aus, aber so etwas wie das gab es sonst nicht - dieses delikate und exquisite Manövrieren, das Anpassen seiner Fähigkeiten an die ihren.
    Sie war warm. Sie war wunderschön. Sie verfügte über Fähigkeiten, die er nicht im Ansatz verstand, aber eines wusste Kimber ganz genau: Maricara war die seine.
    Und in diesem von Sternenkristallen durchsetzten Augenblick reichte ihm das.
    Er wollte mit ihr niederschweben, gleichzeitig aber auch
nicht; sie waren hier allein, allein auf eine Weise, die sie, wenn sie erst einmal in die Menschenwelt zurückgekehrt waren, nicht erreichen konnten. Kimber war selbstsüchtig genug, um sich vorzustellen, wie es wäre, wenn er einfach mit ihr weiterflöge, zuließe, dass sie ihn bis zum Mond führte oder zu den kirschfarbenen tropischen Wolken, zu einem Ort, wo es keinen Sturm gab und keine Jäger. Sie mussten ihren Flug nicht gerade jetzt aufgeben.
    Aber Maricara befreite sich von seiner Berührung, indem sie sich tiefer sinken ließ. Er ließ sie los, blieb aber immer nur wenige Fuß über ihr. Als sie wieder auf die Sturmbank trafen, blieb er ebenso dicht bei ihr, aber sie unternahm auch keinen Versuch, ihn loszuwerden. Sie flog immer nur weiter, inzwischen mit gleichmäßiger Geschwindigkeit, und es dauerte nicht lange, bis sie durch den Dunst gesunken waren und in den Regen zurückkehrten, zu wildem Wasser, das ihnen vom Rücken zischte.
    Sie schien ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben, obwohl es unter ihnen wenig mehr gab als Felder und das, was einst ein Hain mit Obstbäumen gewesen sein mochte, die sich jetzt ungehindert ausbreiteten. Als der nächste Blitz aufflammte, sah er, worauf sie zuschossen, nämlich eine Art Ruine, eine Abtei vielleicht, deren steinernes Dach zur Hälfte zusammengestürzt war und deren zerbröckelnde Mauern Zimmer voller Unkraut und buntem Glas umschlossen.
    Maricara verwandelte sich in Rauch. Kimber folgte ihrem Beispiel, und die Erleichterung ließ ihn fast schwindlig werden. Die Sintflut glitt durch ihn hindurch, und er musste nicht mehr kämpfen, um seine Lunge mit Luft zu füllen. Maricara schwebte zu einer der offenen Kammern nieder, durch den Türbogen einer Veranda, die immer noch über ihre Steinsäulen und eine hohe Spitzbogendecke verfügte.
Nachdem sie beinahe das Ende der Veranda erreicht hatte, betrat sie einen weiteren Raum, ebenfalls mit vollständiger Decke, einem Boden aus Kalkstein, ein paar Decken, einer dunklen Laterne und einem Kissen.
    Hier wurde sie wieder zur Frau. Kimber zögerte, schwebte als Rauch in der Nähe eines Fensters aus farbigem Glas. Und Maricara schaute ihn immer noch nicht an oder gab auf andere Weise zu erkennen, dass sie von seiner Anwesenheit wusste. Sie ging zu den Decken, wickelte sich hinein und ließ sich zu Boden sinken. Dann hob sie das auf, was er für den Teil einer weiteren Decke gehalten hatte - vielleicht stimmte das ja auch -, aber es war klein, lang und dünn.
    Wie eine Augenbinde.
    Sie hob den Stoff zu ihrem Gesicht, benutzte ihn, um ihre Augen zu bedecken, und verknotete die Enden am Hinterkopf. Dann rollte sie sich, den Kopf auf dem Kissen, auf die Seite und stieß einen langen, tiefen Seufzer aus. Ihre Schultern entspannten sich.
    Maricara schlief.
    Es dämmerte ihm nur allmählich: Sie war eingeschlafen. Kimber verwandelte sich in seine menschliche Gestalt und blieb lautlos und ohne sich zu rühren dort stehen, wo er sich befand. Sie bewegte sich nicht. Ihre Atmung veränderte sich nicht. Sie hatte die Lippen leicht geöffnet, und ihr mit dem Tuch

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