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Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Titel: Der Traummann aus der Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merelie Weit
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eine Kneipe auf einem Boot reserviert worden. Es war ein herrlicher, lauer Abend. Trotzdem behielt Emilia ihre Strickjacke an, auch wenn ihr ein bisschen warm war.
    „Hey!“, hauchte ihr jemand von der Seite ins Ohr. Emilia nahm ein schweres, männliches Parfüm wahr und drehte sich um.
    Hinter ihr stand Erik, braungebrannt, in einem Muskelshirt und schwarzen Hosen, als hätten sie die Kleiderordnung vorher abgesprochen, und strahlte sie an. Wie selbstverständlich nahm er ihre Hand, zog ihren Arm nach oben, als würden sie einen Tanz beginnen und betrachtete sie:
    „Du siehst bezaubernd aus. Also, ich sag‘ jetzt mal ganz frech „du“, macht man ja so bei Ikea. Ich hätte dich fast nicht erkannt! Und was für eine Lockenpracht. Darf ich?!“
    Emilia fand keine Worte und starrte ihn einfach nur an, während Erik eine ihrer Locken ergriff und sie durch die Finger zog.
    „Echt … tatsächlich!“
    Er lachte.
    „Naja, im Perückenalter bin ich nun doch noch nicht.“
    Blöde Antwort, dachte Emilia im gleichen Moment. Sie war einfach völlig aus der Übung mit solchen Situationen.
    „Ha, so hab ich das doch nicht gemeint!“
    „Weiß ich doch. Jedenfalls, danke fürs Kompliment.“
    Erik ließ ihre Hand wieder los. Emilia erschrak, wie sehr sie das bedauerte. Aber natürlich konnten sie nicht Hand in Hand auf der Betriebspartie auftauchen. Trotzdem hatte es sich einfach wunderbar angefühlt. Wie war ein wildfremder Mann in der Lage, sowas auslösen? Bisher hatten Männer wochenlang gebraucht, um Emilias Vertrauen oder gar ihr Herz zu gewinnen. Allerdings, fiel Emilia auf, hatten ihre bisherigen Männer, Bernhard und ihre zwei längeren Beziehungen davor, auch äußerlich nie viel hergemacht. Das ganze funktionierte nur, weil Erik schön und charmant war. Filialleiter Herr Meyer zum Beispiel, mit Bauch und Glatze, hätte sich keinesfalls erlauben können, was Erik sich erlaubte.
    Schöne und charmante Männer konnten tun und lassen, was sie wollten. Das war nichts Neues. Aber vielleicht war es Emilia bisher gegen den Strich gegangen, weil diese Art Mann noch nie Emilia umworben hatte. In Wirklichkeit war es toll, die Auserwählte eines Prinz Eisenherz zu sein, besonders, wenn man auf die vierzig zuging. Sie betrachtete Erik an ihrer Seite wie eine Trophäe, während er vom Stress der letzten Woche plauderte und sie was fragte. Emilia schaute ihn nur verdutzt an:
    „Oh sorry, ich glaube, ich hab nicht zugehört.“
    Sie kam sich furchtbar dumm vor. Was sollte er jetzt denken? Doch nur, dass sie desinteressiert war.
    Erik nahm erneut ihre Hand, deutete scherzhaft eine Verbeugung an und gab in gespielt gedrechseltem Tonfall eine Entschuldigung ab:
    „Was für ein Thor muss ich sein, eine so schöne Frau so zu Tode gelangweilt zu haben. Bitte, erlösen Sie mich aus meiner Schmach und sagen Sie mir, wie ich das wieder gutmachen kann?!“
    Emilia staunte ihn an. Das war alles albern, aber es funktionierte trotzdem. ‚Mich küssen‘, fuhr es ihr durch den Kopf und sie biss sich auf die Lippen. Erik forschte in ihren Augen. Sein Blick nach oben, aus einem leicht nach unten geneigtem Gesicht, bekam etwas sehr intensives. Fast wie der typische Nicole Kidman–Blick. Es war eindeutig, wie sehr er sich seiner Wirkung bewusst war. Emilia schloss kurz die Augen, damit er nicht ihre Gedanken lesen konnte und rief so unbekümmert wie möglich:
    „Ein Glas Sekt und die Sache ist vergessen!“
    An der Bar trafen sie Claudia, die sich ein vielsagendes Grinsen nicht verkneifen konnte. Erik bestellte Sekt für alle drei. Sie stießen an. Emilia schüttete fast das ganze Glas hinunter. So prächtig hatte sie sich lange nicht mehr gefühlt.
    „Also, ich nehm gleich noch eins!“ Sie strahlte Erik an.
    „Der Sekt ist kostenlos heut. Nur zu! Und euch erst mal viel Spaß!“
    Und dann verschwand Erik und Emilia war, als hätte er ihr Inneres mitgenommen. Sie starrte ihm perplex hinterher und merkte nicht, dass ihre Kinnlade herunter gekippt war:
    Claudia schob sie mit ihrer rechten Hand langsam nach oben:
    „Achtung, nicht auf die Zunge beißen … Der kommt schon wieder.“
    Emilia konnte nichts sagen. Sie hatte sich alles vorgestellt, aber nicht, dass Erik sie nach dieser Begrüßung und nach fünf Minuten an der Bar einfach stehenlassen würde.
    Claudia hatte inzwischen einen weiteren Sekt geordert:
    „Hier, trink! So’n schlechter Ersatz bin ich doch nu auch wieder nich.“
    „Quatsch, nein, ich….“
    „Ha, na der hat

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