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Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Titel: Der Traummann aus der Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merelie Weit
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war nicht zu verhindern. Sie musste sich übergeben. Alkohol vermengt mit Magensäure in der Nase. Das brannte … und war eine gerechte Strafe für ihre Angst, ihr Leben zu verändern. Emilia wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser und trank einen Zahnbecher voll davon. Erik sah nicht nur aus wie im Märchenbuch. Er verhielt sich auch so. Sie war seine Prinzessin. Er hatte auf sie gewartet. Sie würde ihn nicht enttäuschen. Er war die einmalige Chance, die große Liebe. Miguel hatte sie zu ihm hingeführt. Emilia blieb einfach auf dem dicken Teppich in der Diele liegen. Ihr letzter Gedanke war, sie würde Nägel mit Köpfen machen … ja...
     
    „Wie sieht‘s denn hier aus? Haben hier die Vandalen gehaust?“, rief Bernhard aus der Küche, bevor er überhaupt zu Emilia ins Zimmer kam und sie begrüßte. Das war ein guter Einstieg.
    Emilia legte den Kühl-Akku beiseite, den sie den ganzen Tag auf dem Kopf gehabt hatte. Draußen wurde es langsam schon wieder dunkel. Sie erhob sich schwerfällig vom Sofa und ging in die Küche. Bernhard bemerkte sie im Türrahmen, sah gar nicht hoch und meckerte weiter.
    „Der ganze Boden, alles voller Krümel. Ich hab doch gesagt, das schaffst du nicht mit Arbeit und Haushalt. Wenigstens einmal saugen hättest du können. Fühlt ihr euch in so einem Saustall etwa wohl?“
    Er suchte einen Teller im Regal, fand keinen, zog die Spülmaschine auf und beförderte einen mit Ketchup verschmierten Teller ans Tageslicht.
    „Ihhh, und nicht mal die Spülmaschine angestellt. Na, das ist ja eine Begrüßung, wenn man nach einem harten Wochenende nach Hause kommt.“
    „Bernhard!“, unterbrach ihn Emilia. Sie war wieder Herr ihrer Stimme, auch wenn ihr Kopf dröhnte wie ein Generator. Bernhard sah sie zum ersten Mal an.
    „Ich muss mit dir reden.“
    „Ja…“ Er prustete, als hätte sie einen schlechten Witz gemacht. „Ich mit dir auch, wie du bereits gemerkt hast. So geht das nämlich keine Minute weiter.“
    „Nein. Wird es auch nicht …“ Emilia zögerte kurz. Sie musste die wesentlichen Worte schnell sagen, bevor sie sich wieder verbarrikadierten.
    „Es ist aus, Bernhard. Schluss. Ich glaube, es ist Schluss.“
    Bernhard sah sie entgeistert an.
    „Wie, was … Was soll das denn jetzt?! Das schlägst du doch wohl nicht als Lösung vor. Das kannst du nicht ernst meinen. Was soll dann aus dir werden? Jetzt komm mal auf den Boden der Tatsachen … Ich glaube … thhh … Das ist keine Glaubenssache und außerdem destruktiv in einem kleinen Streit.“
    Jetzt nicht unsicher werden, klar, das war blöd formuliert, an dem Satz hatte der dumme Angsthase in ihr herumgepfuscht. Emilia straffte sich:
    „Es ist aus. Bernhard. Ich trenne mich. Ich trenne mich von dir. Ich meine das ernst.“
    Bernhard hieb auf den Tisch. Emilia zuckte zusammen. Bernhard wurde selten aggressiv, deshalb war es umso gruseliger, wenn sich Anzeichen dafür meldeten.
    „Jetzt halt aber mal die Luft an!“
    „Ich kann nicht. Ich habe einen anderen Mann.“
    Bernhard starrte Emilia an. Er schien zu erkennen, dass sie eine durchzechte Nacht hinter sich hatte.
    „Meine – Frau – ist – also – eine - Schlampe“, sagte er leise und gedehnt. Emilia bekam eine Gänsehaut. So unter der Gürtellinie hatte sich Bernhard noch nie ausgedrückt. Ihre Beine drohten ihr wegzuknicken. Eine Schlampe . War sie das? Nein, war sie nicht! Ihre Ehe war zu Ende und sie hatte sich neu verliebt. Das passierte vielen Frauen und sie waren deswegen noch lange keine Schlampen.
    „Bin ich nicht … Unsere Beziehung ist nur zu Ende, schon eine Weile. Du hast es selbst angedeutet.“
    „Ha!“, brüllte Bernhard. „Und jetzt willst du es mir auch noch in die Schuhe schieben!!! Das ist ja wohl die Höhe!“
    „Bernhard, lass uns wie vernünftige Erwachsene…“
    Doch Bernhard wollte nicht wie vernünftige Erwachsene . Er fegte an Emilia vorbei, stieß sie dabei grob gegen die Wand und knallte seine Tür, dass man es im ganzen Haus hören musste.
    Emilia war danach, wie ein nasser Sack in sich zusammen zu fallen und auf dem krümeligen Küchenboden zu zerfließen, aber sie zuckte nach dem Knall mit keiner Wimper und hielt sich mit beiden Händen am Türpfosten fest. Sie hatte es geschafft. Was sollte sie jetzt tun? In dem Moment piepte ihr Handy und zog ihr allen Schrecken aus den Gliedern, der dort festsaß. Emilia fuhr zusammen, als wäre eine Bombe explodiert. Sie zog hastig das Handy aus ihrer Tasche und schloss sich im

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