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Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Titel: Der Traummann aus der Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merelie Weit
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Emails zum Arbeiten da. Sie waren aber nichts für die Liebe. Emilia musste sich erst an den Gedanken gewöhnen, aber eigentlich hatte Erik recht. Einen Tag hatte sie eine Blume an ihrem Spint gefunden, obwohl er angeblich nicht im Hause war. Und einen anderen Tag bekam sie einen Brief mit der Betriebspost. Von außen sah er für die anderen getarnt wie Post aus der Buchhaltung aus. Innen drin befand sich jedoch ein auf Seidenpapier geschriebenes „Ich vermisse dich, meine Blume“. Das war wirklich romantisch. Erik war wahrscheinlich der einzige Mann in der Stadt, der tatsächlich noch wusste, was wahre Romantik bedeutete. Trotzdem hätte Emilia ihn gern erreicht, aber ihr blieb nichts anderes übrig, als auf Morgen zu warten. Emilia erschrak, als das Handy in dem Moment neben ihr brummte. Es war eine SMS von Bernhard. Emilias Hand zitterte. Sie zögerte, bis sie die Nachricht öffnete: So viel Feigheit hätte ich dir nicht zugetraut. B.
    Emilia war erleichtert und gleichzeitig enttäuscht. Es war eine typische Bernhard-Nachricht. Aber sie sagte irgendwie gar nichts. Sie wirkte so ruhig und nüchtern. Als wäre Bernhard nicht wütend. Also wollte er nur noch mal sagen, dass Emilia eine durch und durch unbrauchbare Person war, aber er nicht mal Lust hatte sich aufzuregen. Oder war er doch wütend, hatte er getobt, für sich allein in seinen vier Wänden, und dann nicht mehr fertig gebracht als diesen einen Satz? Es war einfach nicht herauszulesen. Aber weshalb war Emilia jetzt enttäuscht? Was hatte sie denn erwartet?
     
    Hilda: Klar, wär es dir lieber gewesen, er hätte ein Fass aufgemacht. Weil es dich beruhigt hätte, dass er dich braucht. Vielleicht hat er das auch, ich meine, ich bin mir sicher, dass er das hat, aber du hattest Angst, dabei zu sein. Verständlicher Weise. Eins geht aber nur. … Und jetzt vergiss ihn.
    Erzähl mir lieber, wie war dein Wochenende?
     
    Emilia: Arbeitsreich und schön. Es ist gemütlich hier. Wir brauchen gar keine Möbel mehr. Der Balkon ist herrlich. Es ist so ruhig. Jo ist super drauf. Ich hatte keine Ahnung, dass er so wegen Bernhard leidet. Als ich aufstand, hatte Marleen schon Rührei zum Frühstück gemacht. Es fühlt sich an wie eine neue Familie. Und es ist, als wäre ich noch mal so jung wie die Beiden und müsste bald meine Abi-Prüfungen machen, oh Graus.
     
    Gleich am Montag vor der Arbeit entführte Erik Emilia wieder in den Heizungsraum. Erik tauchte immer auf oder hinterließ ein Zeichen, wenn Emilia am wenigsten damit rechnete. Emilia war so glücklich, ihn so schnell wieder zu sehen. Sie zog ihn auf das Sofa und küsste ihn ab wie eine Ertrinkende. Erik schob sie erschrocken von sich und für einen Moment war Emilia genau so erschrocken. Sie wollte ihm alles erzählen, von der neuen Wohnung, ihm die Adresse geben, mit ihm ein Date verabreden, doch Eriks Haltung ließ sie verstummen. Er war lieb, lächelte sie an mit seinem hinreißenden Lächeln, nachdem er sie sich buchstäblich vom Leib gehalten hatte.
    „Emilia, doch nicht hier!“, flüsterte er. Emilia beruhigte sich ein wenig. Ja, das war vielleicht wirklich ein bisschen zu stürmisch.
    „Ich weiß, aber ich hab dir so viel zu erzählen. Und ich…“
    Erik legte einen Finger auf ihre Lippen.
    „Wir haben doch Zeit! Ich wollte dich nur kurz sehen. Ich hab gleich ein Meeting. Wann hast du Schluss am Mittwoch?“
    „Am Mittwoch passt wunderbar. Bis 16 Uhr und dann…“
    Erik streichelte Emilias Brüste, ganz zart und sanft, als würde er zum ersten Mal weibliche Brüste berühren. Das hatte er bis jetzt noch nicht getan. Vielleicht musste sie gar nicht viel erklären. Vielleicht spürte er, dass sie endlich frei war. So sensibel, wie er war…“
    „Ich möchte mit dir spazieren, in den Gärten der Welt . Du hast gesagt, dass du noch nie dort warst.“
    „Spazieren?“
    Das war Emilia so rausgerutscht, aber der Tonfall ließ keinen Zweifel, dass sie an ganz andere Sachen dachte als an Spazieren. Erik zog eine Augenbraue hoch. Und Emilia war das sofort peinlich. Sie kam sich vor wie eine ausgetrocknete, lüsterne und vollkommen unbefriedigte Frau in den Dreißigern. Warum erzeugte er nur dieses Gefühl in ihr?
    Erik zog hastig seine Hand von Emilias Brust weg, als wäre plötzlich Strom von ihr ausgegangen oder als hätte der Strom ihn bereits gefesselt und deshalb brauchte es Gewalt, die Hand wieder frei zu bekommen.
    „Spazieren war die aufregendste Beschäftigung zweier Liebender im

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