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Der Traurige Polizist

Titel: Der Traurige Polizist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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immer.«
    »Sie sind damit einverstanden, daß dieses Gespräch freiwillig stattfindet, ohne Einschüchterung oder Druckausübung seitens
     der südafrikanischen Polizei …«
    »South African Police Service.«
    »Tut mir leid, Colonel. Ohne Einschüchterungen seitens des South African Police Service.«
    »Ja.«
    »Woher stammt Ihr Name?«
    »Guter, alter Eskimoname.«
    »Sie sind ein Scherzkeks, Wachlaff.«
    »Mein Vater war Pole, okay?«
    »Ihre Mutter ist Afrikaanderin?«
    Stille.
    »Könnten Sie bitte sprechen? Wegen der Bandaufzeichnung.«
    »Ja, das war sie. Was geht Sie das an?«
    »Beruf?«
    »Hausfrau.«
    »Nein, Ihrer.«
    »Maskenbildner. Freiberuflich.«
    »Nicht sehr erfolgreich?«
    »Nicht meine Schuld. Beschweren Sie sich bei SABC. Je mehr die synchronisieren, desto mehr von uns sterben den Hungertod.«
    »Also haben Sie beschlossen, ein paar Banken zu überfallen.«
    »Nur Premier. Die andere war bloß, um ihm die Nachricht zukommen zu lassen.«
    |399| »Nur für die Unterlagen: Der Tatverdächtige spricht von Captain Mat Joubert. Warum Premier, Wachlaff?«
    »Sie schulden mir was.«
    »Sie schulden Ihnen was?«
    »Ich hätte nicht mehr als 45   000 Rand genommen. Die schulden sie mir.«
    »Warum?«
    »Mein Haus?«
    »Ihr Haus?«
    »Sie haben mir das Darlehen gegeben. ›Kein Problem, Mr. Milos. Wir freuen uns, Ihnen helfen zu können, Mr. Milos. Bitte unterschreiben
     Sie hier, Mr. Milos, wir geben Ihnen sogar noch ein Viertelprozent Nachlaß.‹«
    »Und?«
    »Dann haben sie das Darlehen zurückgezogen. Weil ihr Gutachter das statische Problem gar nicht bemerkt hatte, bis ich ihnen
     davon erzählte.«
    »Statisches Problem?«
    »Die ganze hintere Hälfte vom Haus versinkt einfach langsam im Sand, aber im Vertrag steht, daß der Verkäufer dafür nicht
     verantwortlich ist, und ich hatte schon unterschrieben. ›Das tut uns leid, Mr. Milos, aber das Darlehen ist nicht ausreichend
     abgesichert. Nein, es wäre keine sinnvolle Investition, den Schaden auf Kredit beheben zu lassen, Mr. Milos. Wir buchen das
     Darlehen um auf einen Dispositionskredit. Bitte lesen Sie Paragraph soundso, Absatz da und da, die Zinsen sind nur ein klein
     wenig höher.‹ Dann hat der verdammte Sender Stellen gestrichen. Was sollte ich denn machen? Bei der Mordkommission anrufen?«
    »Dann haben Sie angefangen, Banken zu überfallen?«
    »Ich habe nach Arbeit gesucht.«
    |400| »Ohne Erfolg.«
    »Nein, Sir. Ich bin in Angeboten ersoffen. Twentieth Century Fox, MGM, Warner. Sie standen Schlange, aber ich wollte auf keinen
     Fall mit zweiunddreißig schon Millionär sein.«
    »Sie sind ein sarkastischer Scherzkeks, Wachlaff.«
    »Versuchen Sie doch mal, einen Job zu finden, als Weißer. › Was haben Sie denn bisher gemacht, Sir? Maske? Aha. Wir melden
     uns bei Ihnen, Sir. Im Moment müssen wir allerdings gerade mal die blöden Wahlversprechen umsetzen.‹«
    »Also haben Sie überlegt, Banken zu überfallen.«
    »Dann bin ich losgegangen und habe mir geholt, was sie mir schuldeten.«
    »Man nennt das bewaffneten Raubüberfall, Wachlaff.«
    »Ich heiße Janek. Und es war keine Waffe. Es war eine Spielzeugpistole.«
    »Sie geben zu, daß Sie am 2. beziehungsweise 7. Januar in Zweigstellen der Premier Bank 7000 beziehungsweise 11   250 Rand gestohlen haben? Und daß Sie am 11. Januar versucht haben, eine Zweigstelle der Bank in Milnerton zu überfallen?
     Und daß sie am 16. Januar 3000 Rand in einer BANKSA-Filiale in Somerset West gestohlen haben? Und jedesmal haben Sie die Angestellten
     mit einer Feuerwaffe bedroht?«
    »Sie haben die verdammte Kanone gesehen. Es ist ein Spielzeug.«
    »Können Sie beweisen, daß die Spielzeugpistole die ist, die Sie bei den bewaffneten Raubüberfällen bei sich hatten?«
    »Nein. Aber zum Teufel …«
    »Ja?«
    »Ich wollte niemandem weh tun. Ich war freundlich und höflich, bis Sie angefangen haben, mit dieser Mauser-Scheiße rumzumachen.«
    |401| »Was für eine Mauser-Scheiße, Wachlaff?«
    »Ich heiße gottverdammt noch mal Janek. Und Sie wissen ganz genau, um was für eine Mauser-Sache es geht. Der Typ, der die
     halbe Peninsula abknallt.«
    »Was wissen Sie über die Mauser-Sache?«
    »Was ich und der Rest Südafrikas in den Zeitungen gelesen haben.«
    »Wo verstecken Sie Ihre Mauser?«
    »Hören Sie, ich bin bereit, alles zu gestehen, aber ich höre mir nicht diesen Dreck an.«
    »Sie haben mit dieser Mauser-Sache angefangen, als Sie sie in Milnerton erwähnten. Ich zitiere aus der

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