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Der Tristan-Betrug

Titel: Der Tristan-Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Ebene, sagen wir mal. Streng geheime Vereinbarungen, strikt gewahrte Diskretion.« Metcalfe hob mühsam die Hände, um mit nach oben gedrehten Handflächen die Großartigkeit des Raums anzudeuten. »In Ihrem schönen Büro ahnen Sie nichts von den Abläufen in der Führungsspitze - auf der Ebene des Politbüros -, was durchaus seine Richtigkeit hat. Für staatliche Angelegenheiten auf höchster Ebene sind immer Staatsmänner zuständig, Rubaschow. Aber auch Staatsmänner sind nur Männer. Sie sind Menschen, die Sehnsüchte haben. Menschen, die Wünsche und Bedürfnisse haben, die in diesem Arbeiterparadies stets geheim bleiben müssen. Wünsche und Bedürfnisse, die nur diskrete Personen mit guten Verbindungen erfüllen können. Und da beginnt das Tätigkeitsfeld von Metcalfe Industries.«
    Rubaschow starrte ihn an, ohne zu blinzeln, ohne die geringste Reaktion erkennen zu lassen.
    »Und es versteht sich natürlich von selbst, dass alle ... Vereinbarungen, die meine Firma im Auftrag von Mitgliedern des Politbüros trifft, streng geheim bleiben müssen. Deshalb werde ich Ihnen nicht von den westlichen Kücheneinrichtungen erzählen, mit denen wir heimlich zwei Häuser in Tiflis und Suchumi ausgestattet haben - Häuser, die der Mutter Ihres Chefs Lawrentij Pawlowitsch gehören.« Dass Metcalfe von Berija mit dem Vor- und Vatersnamen sprach, deutete Vertrautheit an. Nur wenige wussten, dass Berija seiner Mutter in Georgien zwei Häuser geschenkt und sie luxuriös eingerichtet hatte. Aber Rubaschow würde es wissen; daran zweifelte Metcalfe keine Sekunde.
    Rubaschow schüttelte langsam den Kopf, aber seine Reaktion blieb vorerst rätselhaft. Metcalfe fuhr fort: »In Bezug auf sich selbst ist Ihr Lawrentij Pawlowitsch natürlich weit extravaganter. Sie werden von mir nie von dem prachtvollen kleinen Tintoretto aus dem sechzehnten Jahrhundert hören, der im Esszimmer seines Stadthauses in der Katschal owastraße hängt.« Nur sehr wenige Leute wussten, wo der NKWD-Vorsitzende Berija wohnte, aber Metcalfe, der eine ausführliche Einweisung erhalten hatte, konnte sich dieses Detail ins Gedächtnis zurückrufen.
    »Irgendwie bezweifle ich, dass Sie jemals zum Abendessen bei Lawrentij Pawlowitsch eingeladen waren, aber selbst wenn Sie eingeladen gewesen wären, hätten Sie den Wert dieser kleinen Kostbarkeit bestimmt nicht erkannt. Der NKWD-Vorsitzende ist ein kultivierter Mann mit exquisitem Geschmack, während Sie nur ein muschik sind. Und Sie werden nie von mir erfahren, wie Lawrentij Pawlowitsch das Geld für dieses Gemälde aufgebracht hat, indem er Ikonen und russische Sakralgegenstände ins Ausland verkauft hat - auch eine von Metcalfe Industries absolut diskret abgewickelte Transaktion.«
    Der Ermittler schüttelte nicht mehr den Kopf. Er war auffällig blass geworden. »Mr Metcalfe ...«, begann er, aber Metcalfe schnitt ihm das Wort ab.
    »Bitte fragen Sie Berija danach. Nehmen Sie gleich jetzt den Hörer ab, und rufen Sie ihn an. Fragen Sie ihn auch nach den Ikonen, die aus der Moskauer Erlöserkirche entwendet wurden. Bitte rufen Sie ihn an. Fragen Sie ihn.«
    Metcalfe erwiderte Rubaschows Starren mit ausdrucksloser Miene. Rubaschow griff mit den Spinnenfingern seiner rechten Hand nach den Telefonen und nahm den Hörer eines weißen Apparats ab.
    Metcalfe lehnte sich grinsend auf dem Sofa zurück.
    »Erzählen Sie mir etwas, Mr Rubaschow. Haben Sie die Entscheidung getroffen, mich verhaften zu lassen? Oder haben Sie nur einen Befehl von oben ausgeführt?«
    Rubaschow hielt den Hörer an sein Ohr. Ein schwaches nervöses Lächeln spielte um seine Lippen, aber er gab keine Antwort. Andererseits wählte er auch nicht.
    »Mir ist jetzt klar, dass Sie entweder selbst gegen Berija arbeiten . oder von seinen Feinden in dieser Organisation als Werkzeug benützt werden. Was sind Sie also - Verschwörer oder Handlanger?«
    »Ich verbitte mir Ihre Frechheiten!«, explodierte Rubaschow, ohne den Hörer vom Ohr zu nehmen. Sein Zorn - hilfloser Zorn, wie Metcalfe fand - war ein gutes Zeichen.
    Metcalfe sprach weiter, als habe der Ermittler nichts gesagt. »Ich kann mir natürlich denken, dass Sie sich einbilden, wenn Sie mich verschwinden ließen, seien alle Ihre Probleme ebenfalls beseitigt. Nun, da unterschätzen Sie mich. Die New Yorker Anwälte unserer Familie haben besonders schädliche Dokumente im Safe, um sie zu veröffentlichen, wenn ich mich zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht wieder melde. Das gibt einen ungeheuren

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