Der Triumph des 19. Jahrhunderts
(Haraforas). – Ein Diner bei dem Gouverneur von Guaham. – Beschreibung der Mariannen und ihrer Bewohner. – Etwas von den Sandwichs-Inseln. – Port Jackson und Neu-Süd-Galles. – Schiffbruch in der Bai Française. – Die Malouinen. – Rückkehr nach Frankreich. – Expedition der »Cocquille« unter dem Befehle Duperrey’s. – Martin Baz und Trinidad. – Die Insel St. Katharina. – Die Unabhängigkeit Brasiliens. – Die Bai Française und die Ueberreste der »Uranie«. – Aufenthalt in Conception. – Der Bürgerkrieg in Chile. – Die Araucanier. – Neue Entdeckungen bei den Gefährlichen Inseln (Pomotu-Inseln). – Aufenthalt in Thaiti und Neu-Irland. – Die Papuas. – Rast in Ualan. – Die Caroliner und die Carolinen – Wissenschaftliche Ergebnisse der Expedition.
Die von Louis Claude de Saulces de Freycinet befehligte Expedition kam in Folge der Muße zu Stande, welche der Friede von 1815 der französischen Marine gewährte. Ein unternehmender Officier derselben, der früher schon Baudin bei der Erforschung der Küsten Australiens begleitet hatte, entwarf dazu den Plan und wurde mit dessen Ausführung betraut. Es war das die erste Seereise, welche die Hydrographie nicht als Hauptziel im Auge hatte; sie sollte sich in erster Linie vielmehr mit der Aufnahme der Form der Erdkugel in der südlichen Hemisphäre und mit Beobachtung erdmagnetischer Erscheinungen befassen, weiter mit dem Studium der drei Naturreiche, der Sitten, Gebräuche und Sprachen der Eingebornen; geographische Forschungen dagegen standen, ohne gerade ausgeschlossen zu sein, bei derselben doch erst an letzter Stelle.
Freycinet fand in einigen Officieren vom Sanitäts-Corps der Marine, nämlich in den Herren Quoy, Gaimard und Gaudichaud, tüchtige Mitarbeiter für die Fächer der Naturgeschichte; gleichzeitig zog er eine gewisse Anzahl hervorragender Marine-Officiere zu sich heran, unter denen Duperrey, Lamarche, Bérard und Odet-Pellion die bekanntesten sein möchten. Einer derselben wurde später Mitglied des Instituts; die Anderen stiegen zu den höheren und höchsten Stellen in der Staatsmarine empor.
Daneben ließ Freycinet es sich angelegen sein, nur solche Matrosen auszuwählen, welche auch noch Fertigkeiten in irgend einem Handwerke besaßen, so daß sich unter der einhundertzwanzig Mann zählenden Besatzung der »Uranie« nicht weniger als Fünfzig befanden, die im Nothfalle als Zimmerleute, Seiler, Segelmacher, Schmiede u. dergl. dienen konnten.
Reservegut und Ausrüstungsgegenstände für zwei Jahre, wie sie die vervollkommneten Apparate, deren man sich allgemach zu bedienen anfing, nur liefern konnten, Eisenbehälter zur Aufbewahrung des Trinkwassers und große Kolben zur Destillation des Meerwassers, nebst Conserven und Heilmitteln gegen den Scorbut wurden auf der »Uranie« untergebracht. Am 17. September 1817 verließ das Schiff den Hafen von Toulon, darauf, als Matrose verkleidet, auch die Gattin des Befehlshabers, welche selbst die Gefahren und Strapazen einer so langen Reise nicht zurückzuschrecken vermochte.
Neben jenen, dem täglichen Bedarf dienenden Vorräthen führte Freycinet auch eine reiche Sammlung der besten Apparate und Instrumente mit sich. Von Seiten des Instituts endlich hatte er sehr eingehende Instructionen erhalten, theils bestimmt, ihm als Führer bei späteren Untersuchungen zu dienen, theils auch, um ihn auf diejenigen Fragen hinzuweisen, deren Lösung den größten Vortheil für die Wissenschaften erwarten ließ.
Die »Uranie« ankerte bei Gibraltar und verweilte kurze Zeit bei Santa Cruz, der Hauptstadt von Teneriffa – – einer der canarischen Inseln, welche, wie Freycinet bemerkt, für die Expedition keineswegs »Glückliche Inseln« waren, da der Gouverneur derselben jeden Verkehr mit dem Lande verbot – bevor sie am 6. December in den Hafen von Rio de Janeiro einlief.
Der Commandant und dessen Officiere benutzten den Aufenthalt daselbst, um vielfache magnetische Beobachtungen und Versuche mit dem Pendel anzustellen, während die Naturforscher das Land durchstreiften und reiche naturwissenschaftliche Sammlungen erwarben.
Der Original-Reisebericht enthält lange historische Abhandlungen über die Entdeckung und Besiedelung Brasiliens, sowie eingehende Schilderungen über Sitten und Gebräuche der Einwohner, über die Temperatur und das Klima, sogar eine ganz genaue Beschreibung Rio de Janeiros und seiner Bauten und Umgebungen.
Der merkwürdigste Theil dieser Arbeit
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