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Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Titel: Der Triumph des 19. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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denen die kleinste wenigstens dreihundert Pfund wog, und die auf dem Erdboden auf dem Bauche lagen. Nur mit Mühe fanden wir ein Plätzchen, wo wir uns in derselben Weise hinstreckten, um nicht gegen die übliche Sitte zu verstoßen. Mehrere Diener waren fortwährend beschäftigt, entweder mit einem Federwedel Kühlung zuzufächeln oder eine angezündete Pfeife herumzureichen, welche von Mund zu Mund ging und aus der Jeder einige Züge that; andere Diener massirten die Fürstinnen… Es ist leicht erklärlich, daß unsere Unterhaltung nicht eine gar zu lebhafte wurde, doch halfen uns wenigstens ausgezeichnete Wassermelonen, welche man Allen angeboten, die Langweile zu verheimlichen.«
    Freycinet besuchte später auch den bekannten John Young, der so lange Zeit der treue Freund und weise Rathgeber des Königs Kamehameha gewesen war. Obwohl jetzt alt und kränklich, machte er Freycinet doch vielfache schätzenswerthe Mittheilungen über diesen Archipel, in dem er seit dreißig Jahren lebte und mit dessen Geschichte sein Name eng verknüpft war.
    Der Minister Kraïmokou hatte bei einem Besuche der »Uranie« auch den Schiffsgeistlichen, Abbé de Quelen, gesehen, dessen Tracht ihm offenbar auffiel. Als er hörte, daß das ein Priester sei, äußerte er gegen den Commandanten den Wunsch, getauft zu werden. Seine Mutter, sagte er, habe noch auf dem Sterbebette das Sacrament empfangen und ihm das Versprechen abgenommen, sich, sobald er Gelegenheit fände, derselben Ceremonie zu unterwerfen.
    Freycinet gab seine Zustimmung und traf Veranstaltung, dem Acte eine gewisse Feierlichkeit zu verleihen, vorzüglich, weil Riorio demselben mit seinem ganzen Hofstaate beiwohnen wollte.
    Während der Ceremonie beobachteten Alle wirklich eine ehrfurchtsvolle Haltung; gleich nach Beendigung derselben stürzte sich der ganze Hof aber auf den Imbiß, den der Commandant hatte auftischen lassen.
    Es war wirklich erstaunlich, die Wein-, Rum-und Branntweinflaschen sich leeren und die Speisen aller Art, welche aufgetragen waren, verschwinden zu sehen. Zum Glück kam die Nacht bald heran, sonst hätten Riorio und die meisten seiner Höflinge und Officiere wohl kaum wieder an’s Land geschafft werden können. Zuletzt mußte man ihm noch zwei Flaschen Branntwein mitgeben, um, sagte er, auf die Gesundheit des Commandanten und auf dessen glückliche Weiterreise zu trinken. Seine Begleiter hielten sich für verpflichtet, dasselbe Verlangen zu stellen.
    »Es ist nicht zuviel gesagt, erzählt Freycinet, daß diese königliche Gesellschaft binnen zwei Stunden so viel trank, aufzehrte und mitnahm, als hingereicht hätte, zehn Personen drei Monate lang zu beköstigen.«
    Zwischen dem Königspaare und dem Commandanten wurden verschiedene Geschenke gewechselt. Unter den von der jungen Königin dargebotenen Gaben befand sich auch ein Federmantel, ein auf den Sandwichs-Inseln damals schon recht seltenes Kleidungsstück.
    Freycinet lichtete sofort die Anker, als er vernahm, daß bei der Insel Mowi ein Handelsschiff mit großen Vorräthen von Schiffszwieback und Reis liege, aus dem er seinen Bedarf leicht decken zu können hoffte. Er beschloß also, vor Raheina anzulegen, an welchem Orte Kraïmokou übrigens die zur Verproviantirung des Fahrzeuges erforderlichen Schweine abliefern sollte. Der Minister erwies sich bei diesem Geschäfte aber so wenig zuvorkommend, forderte so hohe Preise und lieferte so magere Schweine, daß man selbst zu Drohungen schreiten mußte, um ihn anderen Sinnes zu machen. Kraïmokou war hier offenbar durch einen Engländer, einen aus Port Jackson entwichenen Sträfling, beeinflußt; sich selbst überlassen, würde er gewiß anders gehandelt und sich gegen die Fremden mit gewohnter Freundlichkeit benommen haben.
    An der Insel Waihou lag Freycinet bei Honolulu vor Anker. Der herzliche Empfang, den er hier von Seiten einiger daselbst wohnenden Europäer fand, ließ ihn nur bedauern, daß er sich nicht gleich zuerst hierher gewandt hatte, wo er Alles fand und bequem erlangen konnte, während er auf den beiden anderen Inseln trotz guten Willens doch manchen Schwierigkeiten begegnete.
    Der Gouverneur dieser Insel, Boki, ließ sich ebenfalls durch den Schiffsgeistlichen taufen, wozu ihn freilich nur der Umstand veranlaßte, daß sein Bruder dasselbe gethan hatte. An intelligentem Aussehen stand er den Sandwichern von den anderen Inseln bedeutend nach.
    Einige Bemerkungen über die Eingebornen sind interessant genug, um hier auszugsweise

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