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Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Titel: Der Triumph des 19. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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anderen guten Geweben fabricirt.
    Die unumgängliche Vorstellung beim Sultan schloß, nach dem gewöhnlichen Austausch schöner Redensarten und der Entgegennahme reicher Geschenke, mit folgendem sonderbaren Angebote, das der Sultan dem Reisenden machte: »Wenn Du gekommen bist, um Sklaven zu kaufen, so brauchst Du nicht weiter zu gehen, ich verkaufe Dir solche so billig, wie irgend ein Anderer.« Denham hatte große Mühe. diesem gewerbetreibenden Fürsten verständlich zu machen, daß das nicht der Zweck seiner Reise sei und nur die Liebe zur Wissenschaft seine Schritte geleitet habe.
    Am 2. März war Denham wieder in Kouka, wo am 20. Mai der Lieutenant Tyrwhit eintraf, der, reiche Geschenke für den Scheikh mit sich führend, in Bornu als Consul bleiben sollte.
    Nach einer letzten Razzia gegen Manu, die Hauptstadt von Kanem, und gegen die Dogganahs, welche früher die Ufer des Fitrisees bewohnten, schlug der Major am 16. August mit Clapperton den Rückweg nach Fezzan ein und kam wieder nach Tripolis, nach einer langen, gefahrvollen Fahrt, deren schon ohnehin beträchtliche Resultate durch Clapperton noch bedeutend vermehrt worden waren.
    Wir schalten hier die Erzählungen der Reise-Erlebnisse und Entdeckungen dieses Officiers ein. Nachdem er mit Doctor Oudney am 14. December 1823 nach Kano, einer großen Felatahstadt im Westen des Tchadsees abgereist, war Clapperton dem Laufe des Yeou bis Damasak gefolgt und hatte Alt-Birnie und Bera, am Strande eines durch die Ueberschwemmungen des Yeou entstandenen Sees gelegen, ferner Dagamon und Bekidarfi besucht, die letzteren zwei Städte, welche schon zu Haoussa gehören. Die Bewohner dieses Districts, deren Anzahl vor den Einfällen der Felatahs eine weit höhere war, tragen als Waffen Bogen und Pfeile und treiben mit Tabak, Nüssen, »Gouro«, Antimon, gegerbten Ziegenfellen und Baumwollenzeugen, in Stücken oder verarbeitet, nicht unwichtigen Handel.
    Die Karawane verließ bald das Ufer des Yeou oder Gamburou, um sich nach einer waldigen Gegend zu wenden, welche während der Regenzeit gewiß vollständig überschwemmt wird.
    Hierauf betraten die Reisenden die Provinz Katagoum, deren Gouverneur sie sehr freundlich und mit der Versicherung empfing, daß ihre Ankunft für ihn ein wahres Fest sei und dem Sultan der Felatahs, der noch niemals Engländer gesehen, nicht weniger erwünscht sein werde. Er versprach ihnen gleichzeitig, daß sie bei ihm, ebenso wie in Kouka, alles irgend Nothwendige finden würden.
    Sein größtes Erstaunen erweckte es nur, daß die Reisenden weder Sklaven, noch Pferde oder Silber einkaufen wollten, und von ihm, außer seinem Wohlwollen, nichts begehrten, als die Erlaubniß, Pflanzen sammeln und das Land in Augenschein nehmen zu dürfen.
    Katagoum liegt, nach Clapperton’s Beobachtungen, unter 12°17‘11” der nördlichen Breite und 12° östlicher Länge von Greenwich. Diese Provinz bildete, vor dem Einfall der Felalahs, die Grenze von Bornu. Sie kann viertausend Reiter und zwanzigtausend mit Bogen, Säbeln und Lanzen bewaffnete Fußsoldaten in’s Feld stellen. Ihre Erzeugnisse bestehen aus Getreide und Stieren, welche nebst den Sklaven die hauptsächlichsten Handelsartikel bilden. Die Stadt war die stärkste, welche die Engländer außer Tripolis bisher gesehen hatten. Zwei parallele Mauern mit Thoren darin, welche jeden Abend geschlossen wurden, und drei trockene Gräben, einer im Innern, der andere außerhalb der Umwallung und der dritte zwischen den beiden Mauern von zwanzig Fuß Höhe und unten zehn Fuß Durchmesser, dehnten sich rings um dieselbe aus. Außer einer in Trümmern liegenden Moschee bot diese Stadt keine anderen Bauwerke als Lehmhütten, in welchen etwa sechs-bis siebentausend Seelen wohnten.
    Hier sahen die Engländer zum ersten Male die bekannten Kaurimuscheln als Münze dienen. Vorher vertrat einheimische Leinwand oder irgend ein anderer Artikel die Stelle des Tauschmetalls.
    Südlich von der Provinz Katagoum liegt das Land Yakoba (Jakoba), welches die Muselmanen mit dem Namen Mouchy bezeichnen. Nach Clapperton’s Erkundigungen sollen die Bewohner dieser, von Kalkbergen erfüllten Provinz Menschenfresser sein.
     

    Porträt von Clapperton. [Facsimile. Alter Kupferstich.]
     
    Die Muselmanen lieferten, bei ihrem unüberwindlichen Abscheu vor den Kaffirs, für diese Beschuldigung freilich keine weiteren Beweise, als daß man an den Hausmauern da oder dort Köpfe oder Gliedmaßen von Menschen hängen sah.
    Hier in Yakoba

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