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Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Titel: Der Triumph des 19. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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treten, ersuchte um die Niederlassung eines Consuls und eines englischen Arztes in einem Hafen, den er Raka nannte, und um Uebersendung gewisser Arten von großbritannischen Waaren nach der Seeküste, wo er eine wichtige Handelsstadt, Funda, besäße. Nach mehrfachen Gesprächen über die verschiedenen Religionen in Europa, sowie über manche andere Gegenstände, gab Bello Clapperton die Bücher, Journale und Kleidungsstücke zurück, welche Denham bei Gelegenheit der unglücklichen Razzia, die Bou Khaloum das Leben kostete, abgenommen worden waren.
    Am 3. Mai verabschiedete sich der Reisende vom Sultan.
    »Unter vielerlei Umständlichkeiten wurde ich endlich bei Bello vorgelassen, der übrigens ganz allein war und mir, unter Versicherung seiner freundschaftlichen Gefühle für unser Volk, sofort einen Brief an den König von England übergab. Er drückte wiederholt den Wunsch aus, mit uns in Verbindung zu bleiben, und bat mich, ihm zu schreiben, wann die englische Expedition (deren Absendung Clapperton versprochen hatte) etwa an seiner Küste eintreffen würde.«
    Clapperton schlug denselben Weg, den er auf der Hinreise genommen, wieder ein und erreichte am 8. Juli Kouka, wo er auch den Major Denham antraf. Er brachte ein arabisches Manuscript mit, eine historische und geographische Schilderung des Königreichs Takrur unter der Regierung Mohammed Bello’s von Haoussa enthaltend und von Letzterem selbst verfaßt. Er hatte während seines Aufenthaltes in jenem Lande nicht nur sehr schätzenswerthe und vielfache Aufschlüsse über das Thier-und Pflanzenreich in Bornu und Haoussa, sondern auch ein Wörterverzeichniß der Sprachen von Begharmi, Mandara, Bornu, Haoussa und Timbuktu gesammelt. Die Ergebnisse dieser Expedition waren also recht erfreuliche. Zum ersten Male hörte man ein Wort von den Felalahs, deren Identität mit den Fans Clapperton auf seiner zweiten Reise feststellen sollte. Man erfuhr, daß sie in der Mitte und im Westen Afrikas ein gewaltiges Reich gegründet hatten, und daß diese Völkerschaften nicht zur Race der Neger gehörten. Das Studium ihrer Sprache und der Verwandtschaft, welche dieselbe mit anderen nicht afrikanischen Idiomen erkennen läßt, warf ein ganz neues Licht auf die Geschichte der Völkerwanderungen. Endlich kannte man nun auch den Tchadsee, zwar nicht in seinem ganzen Umfange, doch aber zum größten Theile. Man wußte, daß ihm zwei große Flüsse zuströmten, der Yeou, dessen Verlauf zum Theil untersucht war und über dessen Quelle die Eingebornen einige Mittheilungen gemacht hatten; und der Chary, dessen Unterlauf und Ausmündung Denham sorgfältig erforscht hatte. Die Mittheilungen, welche Clapperton von den Eingebornen über den Niger erhielt, waren freilich noch ziemlich verwirrt, ergaben aber doch die Wahrscheinlichkeit, daß derselbe in den Golf von Benin münden werde. Clapperton beabsichtigte übrigens, nach kurzer Rast in England hierher zurückzukehren und von der Atlantischen Küste ausgehend, dem Kouara oder Djoliba, wie der Niger an gewissen Stellen seines Laufes genannt wird, stromaufwärts zu folgen (um den schon lange dauernden Streit über denselben ein Ende zu machen, indem er nachzuweisen hoffte, daß dieser Strom nicht ein und derselbe mit dem Nil sei), seine Entdeckungen mit denen Denham’s zu verknüpfen und endlich auf der Diagonale von Tripolis bis zum Golfe von Benin eine Fahrt quer durch ganz Afrika auszuführen.

II.
    Zweite Reise Clapperton’s. – Ankunft in Badagry. – Yourrida und dessen Hauptstadt Katounga. – Boussa. – Versuche, genaue Kunde von dem Tode Mungo Park’s zu erhalten. – Nyffe, Gouari und Zegzeg. – Ankunft in Kano. – Verdrießlichkeiten. – Clapperton’s Tod. – Lander’s Rückkehr nach der Küste. – Tuckey am Congo. – Bowdich bei den Aschantis. – Mollien an den Quellen des Senegal und des Gambia. – Major Gray. – Caillié in Timbuktu. – Laing an den Quellen des Nigers. – Richard und John Lander an der Mündung des Nigers. – Cailliaud und Letorzee in Egypten, Nubien und in der Oase von Siuah.
     
    Gleich nach seiner Rückkehr nach England beeilte sich Clapperton, dem Lord Bathurst sein Vorhaben zu unterbreiten, demgemäß er sich nach Kouka von Benin aus begeben, das heißt den kürzesten Weg – den vor ihm noch Keiner betreten hatte – folgen und den Niger hinauf von seiner Mündung bis Timbuktu vordringen wollte.
    Clapperton erhielt für diese Expedition. deren Führung ihm überlassen wurde, drei

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