Der Turm der Seelen

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Autoren: Phil Rickman

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ein paar Pfund auf dem Golfplatz loszuwerden.» Er streckte ihr die Hand entgegen. «Charlie Howe.»
    «Hallo.» Er war noch dabei, Merrilys Finger zu quetschen, als ihr klar wurde, wer er war. «Ich glaube, ich … kann es sein, dass ich Ihre Tochter kenne?»
    «Ja, sehr gut möglich!» Er strahlte. «Wir sind sehr stolz auf Anne.» Seine Herefordshire-Aussprache war samtig wie alter Cider. Er trug einen leichten Anzug und ein breite, locker gebundene Krawatte. Merrily schätzte ihn auf Mitte sechzig. Er hatte breite Schultern und kraftvolles, störrisches Haar, das auf eine Art geschnitten war, die man in seiner Jugend einen Bürstenschnitt genannt hätte.
    Charlie Howe, vormals Chief der Hereforder Kriminalpolizei, Vater der gegenwärtigen Polizeichefin, DCI Annie Howe, dem stählernen Engel. Eine kalte Blondine mit bedenklichem Humor-Defizit. Merrily suchte nach Familienähnlichkeiten und fand nicht die geringste.
    «Sie macht eine beachtliche Karriere, Mr. Howe.»
    «Es gab noch nie einen so jungen Polizeichef in Hereford. Sie wird ihren alten Vater weit hinter sich gelassen haben, bevor sie in Pension geht. Tja, die jungen Frauen heutzutage lassen sich nicht aufhalten.» Charlie Howe trat einen Schritt zurück, um Merrily besser in Augenschein nehmen zu können. «Meine Güte, wenn ich an Ihren Vorgänger, den alten Tommy Dobbs, denke, was für eine – natürlich, Gott lasse seine Seele in Frieden ruhen –, aber was für eine verdammte
Verbesserung
!»
    Merrily musste einfach lächeln, nicht zuletzt deshalb, weil Annie Howe bei solch einer sexistischen Bemerkung weiß vor Zorn geworden wäre.
    Morrell sagte: «Nach Mrs. Watkins’ Überzeugung gibt es Grund zu der Annahme, dass unsere Schule von den Mächten der Finsternis heimgesucht wird, Charlie.»
    Merrily seufzte.

    Sie saßen an einem runden Tisch, von dem Morrell diskret ein Päckchen Spielkarten weggeräumt hatte. «Sie müssen verstehen», sagte er, «dass ich selbst als Leiter dieser Einrichtung nicht viel tun kann, wenn ich weder den Namen des Opfers noch den des Anstifters kenne.»
    Merrily hatte sich nicht berechtigt gefühlt, Amys Namen zu nennen, und nur gesagt, dass ein Mädchen beteiligt war, dessen Mutter nicht mehr lebte. Sie glaubte nicht, dass Morrell herausfinden konnte, um wen es sich handelte, schon gar nicht, wenn er niemanden von den Lehrern fragen konnte.
    «Sehen Sie», sagte Merrily. «Sie haben gefragt, auf welche Weise das Kind zu Schaden gekommen ist. Ich versuche es zu erklären: Wir haben es hier mit einem wohlerzogenen, vernünftigen, fleißigen, ehrlichen und vielleicht etwas langweiligen Mädchen zu tun, das sich in eine heimlichtuerische, unnahbare, reizbare Person verwandelt hat … die jetzt auch Gott ablehnt und sich stattdessen dem zuwendet, was manche Leute die Welt der Geister nennen. Es scheint sogar so zu sein, dass dieses Mädchen bei seiner toten Mutter Unterstützung gesucht und gefunden hat, während es alle anderen Menschen aus seinem Leben ausschloss.»
    «Viele Kinder suchen sich imaginäre Freunde», erklärte Morrell aalglatt, «um eine Lücke in ihrem ansonsten einsamen Leben zu füllen.»
    Merrily schüttelte den Kopf. «Darum geht es hier nicht.»
    Charlie Howe stützte sich mit dem Ellbogen auf. «Glauben
Sie
, dass dieses Mädchen
wirklich
in Kontakt mit ihrer Mutter stehen könnte, Merrily?»
    «Ich
könnte
so etwas schon glauben. Aber ich denke, in diesem Fall geht es eher um den Kontakt mit … etwas anderem.»
    «Und mit
was
?» Morrells Stuhl rutschte kreischend über den Boden, als er sich gereizt zurücksetzte.
    «Armer Robert», sagte Charlie Howe. «Das ist so gar nicht Ihr Ding, was?»
    Merrily sagte: «Wenn eine Gruppe Menschen sich im Kreis zusammensetzt, so wie wir es jetzt tun, und ein bestimmtes Ziel im Sinn hat, dann könnte das konzentrierte Bewusstsein dieser Gruppe zu einem … also, zu so etwas wie einem Radio werden, das Signale empfängt. Oder vielleicht wie bei einem Computernetzwerk, wenn einer aus der Gruppe auf einmal einen Virus im System hat.»
    «Ist das wissenschaftlich belegt?», fragte Robert Morrell.
    Merrily zuckte mit den Schultern. «Ich versuche nur zu sagen, dass so etwas schädliche Auswirkungen haben kann.»
    «Sie meinen Besessenheit, oder?», sagte Charlie Howe.
    Merrily zog eine Grimasse. «Das ist nicht gerade meine Lieblingsbezeichnung dafür.»
    Morrell sagte: «Mrs. Watkins … als ich Lehrer in Bristol war, bin ich jeden