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Der Turm von Zanid

Titel: Der Turm von Zanid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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der Transaktion am besten wieder hier in meiner Kammer, so dass ich beurteilen kann, wie gut Meister Antane seinen Teil erfüllt hat. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, so mag er dann frei nach Belieben entweder das Gold nehmen oder die drei Streifen der Tratte und sein Geld im geschäftigen Majbur abheben.«
    »Sehr gut«, sagte Fallon. »Und jetzt könnt Ihr mir vielleicht ein wenig bei meinem Projekt helfen.«
    »Eh? Wie bitte?« fragte Kastambang misstrauisch. »Ich bin, der ich bin: ein Bankier, mein guter Mann, ein Bankier- und kein lauernder Intrigant …«
    Fallon hob beschwichtigend die Hand. »Versteht mich nicht falsch, Herr. Ich habe mich lediglich gefragt, ob Ihr mit Euren weit reichenden Verbindungen nicht vielleicht jemanden kennt, der mit den Ritualen des Yesht-Kults vertraut ist.«
    »Oho! Daher weht also der Wind! Nun, meine Verbindungen sind in der Tat sehr weit reichend. Jawohl, mein Herr, sehr weit reichend. Lasst mich überlegen …« Kastambang legte die Fingerspitzen aneinander, genauso wie ein irdischer Berufskollege es in einer solchen Situation getan hätte. »Nun, mein Herr, ich wüsste schon einen. Einen einzigen. Aber auch er kann Euch nicht alle Geheimnisse des Safq verraten, da er niemals im Innern des verwunschenen Gebäudes war.«
    »Woher kennt er dann das Ritual?«
    Kastambang gab eine Art Kichern von sich. »Ganz einfach. Er war Priester des Yesht in Lussar, trat dann unter dem Einfluss des terranischen Materialismus aus der Sekte aus, nahm eine neue Identität an, um einem Vergeltungsmord zu entgehen, und ließ sich hier in Zanid nieder, wo er sich in der Geschäftswelt rasch einen Namen machte. Da außer mir niemand seine Vergangenheit kennt, kann ich ihn gegen ein gewisses Entgelt – äh – überreden, die gewünschten Fakten zu enthüllen …«
    Ungerührt erwiderte Fallon: »Dieses Entgelt wird selbstverständlich aus dem Fundus von Meister Turanj bestritten werden müssen – nicht aus meinem, damit wir uns recht verstehen.«
    Qais protestierte theatralisch, aber Fallon blieb stur. Er baute fest darauf, dass bei dem Qaathianer die Gier nach den heißersehnten Informationen über seinen Geiz obsiegen würde – eine Taktik, die sich als erfolgreich erwies; denn der Meisterspion und der Bankier einigten sich rasch über den Preis dieser Transaktion. Als die Sache zu seiner Zufriedenheit geklärt war, fragte Fallon: »Nun, wo finde ich diesen abtrünnigen Priester?«
    »Beim Bakin, haltet Ihr mich für so einfältig, dass ich Euch das verrate und ihn damit in Eure Hand gebe? So nicht, Meister Antane, so nicht! Glaubt Ihr, einen so hervorragenden Trumpf würde ich freiwillig anderen überlassen? Er ist schon als mein Wild gekennzeichnet. Außerdem würde er selbst niemals seine Zustimmung dazu geben, dass seine Vergangenheit so offen enthüllt wird.«
    »Wie soll es dann vor sich gehen?«
    »Ich werde folgendermaßen vorgehen: Morgen Abend gebe ich eine Gesellschaft in meinem Stadthaus. Dazu werde ich, zusammen mit vielen anderen aus den führenden Kreisen Zanids, auch diesen anonymen Überläufer einladen.« Kastambang schob Fallon eine Einladungskarte über den Tisch.
    »Vielen Dank«, sagte Fallon, während er die Karte mit betonter Lässigkeit wegsteckte, ohne mehr als einen flüchtigen Blick darauf zu werfen. »Ihr werdet dort auch hinkommen«, erklärte Kastambang, »und ich werde euch beide in einem Raum zusammenbringen, und zwar maskiert und allein, so dass keiner des anderen Gesicht sehen kann oder Zeugen für des anderen Tücke hat. Besitzt Ihr einen anständigen Anzug, der dem Rahmen einer solchen Festlichkeit angemessen ist?«
    »Es wird schon langen«, sagte Fallon und ging im Geist seine Garderobe durch. Hier bot sich eine Gelegenheit, Gazi einmal stilvoll auszuführen, was wenigstens für eine Weile ihr ewiges Gejammer verstummen ließe, er würde nie mit ihr ausgehen!
    »Gut!« sagte der Bankier. »Also dann morgen zu Beginn der zwölften Stunde. Vergesst es nicht, zu Beginn der zwölften Stunde.«
    Die krishnanische Justiz mochte vielleicht die ausgeklügelten Feinheiten vermissen lassen, die die irdische Gesetzgebung zum Schutz eines Angeklagten entwickelt hat, aber mangelnde Schnelligkeit konnte man ihr bestimmt nicht vorwerfen. Die beiden Duellanten bekannten sich des ungebührlichen Benehmens für schuldig und bezahlten Geldbußen, um eine schwerwiegendere Anklage zu vermeiden.
    Beim Hinausgehen blieb der Yeshtit, ein Bursche namens Girej, vor der

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