Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tyrann von Hades

Der Tyrann von Hades

Titel: Der Tyrann von Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
Vom Netzwerk:
die Tür in den Hof zwängte, in dessen Mitte die Shellback stand.
    »Maq Ancor.« Carim benutzte eine Art Verstärker, der seine Stimme über den Hof donnern ließ. »Wie du siehst, habe ich Sine in meiner Gewalt. Ich halte sie nur fest, weil ich eure Kooperation will. Ich will, daß ihr alle unbewaffnet und mit erhobenen Händen das Schiff verlaßt. Wenn ihr meiner Aufforderung Folge leistet, dann habt ihr mein Ehrenwort, daß euch nichts geschieht. Solltet ihr euch weigern, dann wird diese Frau vor euren Augen in Stücke gerissen. Ich warne euch: Mit Carim Carim ist nicht zu spaßen!«
    Sekunden verstrichen, ohne daß etwas geschah. Der Roboter verstärkte den Griff um Sines Handgelenke. Sie schrie vor Schmerz auf. Es bestand kein Zweifel daran, daß der Roboter sie auf Befehl töten würde, und sie sah ebensowenig einen Weg, wie Maq ihre Freilassung erzwingen konnte. Um die Maschine hinter ihr zu zerstören, bedurfte es eines Kalibers, das sie selbst unmöglich überleben konnte. Weitere Roboter kamen in den Hof, um Maq, Cherry, Tez und Carli festzuhalten, sobald sie das Schiff verließen. Das Expeditionsteam befand sich zweifellos in der aussichtslosesten Lage, in die es jemals geraten war.
    Schließlich öffnete sich die Luke der Shellback, und Ancor trat wie gefordert mit erhobenen Händen hinaus. Der finstere Blick auf seinem Löwenantlitz war gefährlich und unnachgiebig. Hinter ihm folgte Cherry, der wie üblich eine weiße Toga und Sandalen trug. Dem Illusionisten klapperten vor Angst die Zähne, so daß sein Ziegenbart bebte. Tez erschien bleich aber ungebeugt, und Carli heulte. Sine wußte, daß ihr Gespräch mit Carim ab dem Punkt, an dem sie den Notruf ausgelöst hatte, ins Schiff übertragen worden war. Die Mannschaft der Shellback hatte bereits eine ungefähre Vorstellung von dem Schicksal, das sie erwartete, aber in Ancors Miene fand sie Anzeichen dafür, daß noch nicht alles verloren war.
    Carim Carim rief: »Sehr vernünftig!« Er trat aus der Tür, um die Roboter bei der Gefangennahme der Mannschaft anzuleiten. Dann geschah etwas Verblüffendes. Ein zweiter Maq Ancor kam hinter dem Schiff hervor und rannte mit gezückter Waffe auf Carim Carim zu. Gleichzeitig fegten die Geschütze der Shellback die Roboter im Hof hinweg, ohne auf die Holo-Illusion der Besatzung zu achten. Mit geschmeidigen Raubtierschritten schloß Ancor zu Carim auf.
    »Laß sie gehen, oder ich töte dich«, sagte er.
    Carim, dessen Gehirn sich offenbar noch weigerte, die Existenz von zwei Maq Ancors und die Zerstörung seiner Roboter anzuerkennen, starrte die Waffe, die auf seinen Kopf gerichtet war, fassungslos an. Der Roboter, der Sine festhielt, ließ die Frau angesichts der Lebensgefahr für seinen Meister los und stürmte seiner Programmierung gehorchend auf den Angreifer zu. Einer der schweren Laser der Shellback schmolz die Kniegelenke des Roboters zu soliden Metallklumpen, und die Maschine stürzte zu Boden und schlug wild um sich, als ihr keine Möglichkeit mehr blieb, ihrer Programmierung nachzukommen.
    Tez, der am Waffenleitstand saß, warnte sie, daß von den umliegenden Feldern Roboterverstärkungen zusammengezogen wurden. Diese stürmten mit verblüffender Gewandtheit und Geschwindigkeit auf die Stelle zu, an der Ancor Carim Carim mit seiner Waffe bedrohte. Tez fällte die Hälfte von ihnen mit den Geschützen, aber die übrigen kamen unbehaglich nahe, bevor er sie schließlich mit dem schweren Laser außer Gefecht setzen konnte. Dann strömten die Roboter von allen Seiten herbei, und Tez an den Geschützen und Ancor mit seinen Handwaffen waren vollauf damit beschäftigt, die Schwärme bläulich schimmernden Stahls zurückzuschlagen. Ancor rief Sine zu, aus der Schußlinie zu verschwinden und Carim Carim in das Gebäude zu schaffen. Das Glitzern in Sines Augen und die Art, wie sie die Finger hielt, um seiner nackten Haut einen Stromschlag zu verpassen, ließen Carim Carim bereitwillig Folge leisten.
    Bald mußte Ancor sich ebenfalls in das Gebäude zurückziehen, damit Tez mit den schweren Geschützen unter den beständig nachrückenden Robotern aufräumen konnte. Einen Augenblick lang sah er keine Spur von den beiden, dann hörte er zufällig ein Geräusch aus einem der Nebenräume. Sine lag auf dem Boden, und Carim Carim stand mit einer der Betäubungswaffen, wie er sie an dem Luftkissenfahrzeug montiert hatte, über der Engelianerin. Als Ancor in Sicht kam, wirbelte er herum und versuchte auf ihn zu feuern,

Weitere Kostenlose Bücher