Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)
am Ende.“
An diesem Hinweis war leider nicht zu rütteln. Dante hatte nicht vor sich weiter mit einer sinnlosen Diskussion aufzuhalten. Er hatte diesen Kerl gewarnt weiter seine Spielchen zu treiben. Sollte er sich nicht daran halten, dann würde es keine weitere Warnung geben. Dann war dieser Schwertkampf eben, ein Spaziergang für diesen Ritter.
Trotz des Widerspruchs Lord Barrymores war sich Dante sicher, dass dieser seine Warnung verstanden hatte. Für den Rest des Nachmittags beschäftigte der Ritter sich damit seine möglichen Gegner für den nächsten Tag anzusehen. Das Lanzenstechen würde einer der Höhepunkte der Veranstaltung werden. Sich mit den Bewegungsabläufen seiner Kontrahenten vertraut zu machen war dafür eine gute Vorbereitung. Die Schwertkämpfe lieferten eine ausgezeichnete Möglichkeit zu sehen, wie sich die anderen Ritter bewegten. Wer wirkte steif, wer war zu vorsichtig und wer ging ohne Rücksicht auf Verluste einfach auf seinen Gegner zu? Wenn man auf diese Sachen achtete, dann half das bereits enorm dabei, sich die eigene Strategie bereitzulegen.
Dass sich der Lord mit dem Engelsgesicht ebenso wie er selbst dieser Aufgabe widmete, war schon einmal dazu gedacht Dante die Bestätigung zu liefern, dass er mit seiner Warnung Erfolg gehabt hatte. Aber das hieß nicht, dass er deshalb seine Vorsicht vernachlässigte. Wer ihn jetzt noch ausschalten wollte, wusste, dass er das persönlich mit ihm ausmachen musste. Was nichts anderes hieß, als dass er nun im Zentrum einer Bedrohung stehen würde, wenn eine solche noch erfolgen sollte. Dass er sich sogar zu einem gewissen Grad darauf freute lag vor allem daran, dass man seinetwegen eine fremde Maid in Gefahr gebracht hatte. Und dieses Fehlverhalten musste auch irgendjemand büßen.
Dante freute sich also mehr auf diese echte Auseinandersetzung als darauf, einem Gegner gegenüber zu stehen, der das ganze Spektakel nur als Unterhaltung sah. Dieser Wettbewerb war unerwartet zu mehr geworden als er zunächst angenommen hatte. Natürlich sollte er kein Vergnügen darin sehen, einen anderen Menschen in Gefahr gebracht zu haben. Aber das hielt Dante nicht davon ab, sich gegebenenfalls mit Eifer daran zu machen, jemandem Vernunft einzuprügeln.
Vorerst musste er sich dieser Aufgabe jedoch nicht stellen. Er konnte sich getrost daran machen, sich dem Treiben in der kleinen Zeltstadt zu widmen. Den Abend dort zu verbringen wo Unterhaltung angesagt war, würde ihn entspannen und den nächsten Tag mit ruhiger Entschlossenheit angehen lassen.
Ein Vorhaben, das sich nicht leicht in die Tat umsetzen ließ, da der Danber-Lord sich davon überzeugen wollte, wie erfolgreich Dante dabei war seine Probleme von seiner Tochter fernzuhalten. Dass ihm dieses Mal gleich zwei kampferprobte Ritter gegenüberstanden hatte etwas von Nachdruck an sich, den Dante für völlig überzogen hielt. Und es war auch nicht besonders erfreulich zu sehen, dass der, der sich beim Messerwerfen der Knappen zwischen ihn und die Maid gedrängt hatte, ihm nun erneut begegnete. Dass der kleine Zwischenfall jetzt von einer anderen Seite beleuchtet werden könnte, freute Dante kein bisschen.
Sich in sein Schicksal zu fügen um sein abendliches Vorhaben doch noch ausführen zu können, war die einfachste und bequemste Lösung. Darum verschränkte er seine Arme vor der Brust und harrte der Dinge, die jetzt auf ihn zukommen würden.
„Es ist sehr beeindruckend wie Ihr ein Problem angeht, ohne die öffentliche Aufmerksamkeit darauf zu lenken“, lobte Waldo den Ritter und erstaunte seinen Sohn Aaron damit, dass er den fremdländisch anmutenden Mann zu kennen schien.
„Ihr seid sicher der Einzige, der mehr gesehen hat als ein Kräftemessen beim Schwertkampf, Lord Danber. Sollte ich davon beeindruckt sein?“
Ein Lachen und dann - oh Wunder – ein freundlicher Klaps auf die Schulter. Und das unter den Augen des Begleiters des alten Herrn. Der, wie unschwer zu erkennen war, von der Bekanntschaft wenig angetan war.
„Seid Ihr es? Dazu besteht keine Veranlassung. Ich kann immer noch den Unterschied zwischen einem Schaukampf und der Austragung einer echten Auseinandersetzung erkennen. Ihr habt gewonnen und Eure Position klargemacht“, lobte Waldo. Jedoch nicht ohne einen kleinen Zweifel zusähen. „Seid Ihr sicher, dass Eure Entscheidungshilfe auch angenommen wurde?“
„Ich habe zumindest dafür gesorgt, dass der, den es angeht meine Einstellung dazu kennt. Seid Ihr damit nicht
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