Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)
Mädchen, das ihn in diesen Zustand brachte. Nein, es war ihr freundliches, vorwitziges Wesen, das ihn gefangen nahm. Doch darin lag gerade das Problem.
Er durfte es sich nicht erlauben diese Maid liebenswert zu finden. Er durfte sich nicht wünschen sie in seiner Nähe zu wissen. Er durfte nicht jeden Tag mit dem Wissen beginnen, dass ein freundliches Wort oder ein Lächeln von diesem Engel sein Herz berührte!
Was diese Situation jedoch noch unangenehmer machte als nur das Wissen sich in der Nähe eines Menschen zu wissen, den man gerne in den Arm geschlossen hätte war, dieses Gefühl streng unter Kontrolle zu halten und nicht an den Tag treten zu lassen. Seine Empfindungen tief in sich zu vergraben kostete Dante so viel Selbstbeherrschung, dass er das Gefühl hatte kurz davor zu stehen aus der Haut zu fahren.
Niemanden etwas davon zu zeigen, entwickelte sich mehr und mehr zu einer der am Schwierigsten zu bewältigenden Aufgaben, die er je händeln musste. Vor allem der Danber-Lord machte ihm diese Absicht schwer. Der alte Herr war verdammt anhänglich, wollte sich immer davon überzeugen, wie sein neuer Vasall mit seinen Aufgaben auf der Burg zurechtkam. Außerdem hatte er nichts Besseres zu tun, als in seiner Gegenwart darüber zu spekulieren, wann und wen seine liebliche Tochter einmal als Gemahl nehmen würde.
Dass er die Hoffnung noch nicht aufgegeben hatte, dass der junge Thorn, Cameron, einmal sein Schwiegersohn werden könnte, hatte Dante bereits so oft gehört, dass ihm schlecht dabei wurde. Dieser langweilige Jungspund, der sich mehr für die Herstellung von Gerätschaften interessierte als für Frauen, sollte Anjella heiraten? Diese Idee war vollkommen verrückt. Jeder Idiot konnte sehen, dass sich die beiden wie Geschwister zueinander verhielten. Sie miteinander vermählen zu wollen war einfach absurd.
Natürlich könnte er sich in dieser Hinsicht auch irren, nicht was die Gefühle der beiden füreinander anging sondern was eine Ehe anbelangte. Vielleicht wollte der Lord ja einen Mann für seine Tochter, der sie nicht durch die Höhen und Tiefen schickte, die Liebe verursachte. Denn wenn er sich ansah, wie vertraut das Mädchen mit diesem jungen Edelmann umging, konnte er sich schwerlich vorstellen, dass sie seinetwegen in ein emotionelles Loch fallen könnte.
Dennoch machte ihn die Vorstellung verrückt, dass irgendjemand näher an das Mädchen herankam als nur mit ihr zu tuscheln. Sich bewusst zu werden, dass er genau dieses Verhalten gerade beobachtete oder besser gesagt anstierte, hob Dantes Laune nicht gerade.
* * *
„Er tut es schon wieder!“ Anjella wusste genau wovon Cameron sprach. Aber sie tat so, als ob sie nicht verstanden hätte was ihr Vertrauter ihr damit sagen wollte.
„Ich weiß, seit Vater Sir Dante beauftragt hat mich zu schützen, lässt mich der Kerl wie ein Raubtier nicht mehr aus den Augen.“
Cameron schüttelte missbilligend den Kopf. Nur galt diese Reaktion nicht dem, der für sein Verhalten gerade angeprangert wurde. Anjella hatte sich den Unwillen ihres Freundes zugezogen, weil sie schon wieder versuchte das Thema in die Richtung zu lenken, die sie sich vorstellte. Aber dieses Mal würde er ihr dieses Vorgehen nicht durchgehen lassen. Sie mit den Tatsachen vertraut zu machen sah er als seine Pflicht an.
„Mit Raubtier hast du schon irgendwie recht. Nur bist nicht du das Raubtier sondern Sir Dante. Der Kerl würde dich am liebsten auf der Stelle verschlingen!“
Anjella protestierte wieder einmal auf ihre Weise.
„Also ich bitte dich, Cam. So eine Zumutung ist es jetzt auch wieder nicht mich bewachen zu müssen. Wenigstens nicht hier auf der Burg, wo sowieso niemand da ist, der mir etwas tun könnte.“
„Der Mann muss ständig auf dich aufpassen“, ging Cameron gar nicht auf ihre Begründung ein. „Er sieht den ganzen Tag ein hübsches Mädchen ohne die Gelegenheit zu bekommen, seine dabei entstehenden männlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Dadurch reagiert jeder Mann gereizt. Nur bei Sir Dante sieht es schon eher so aus als ob er bald Amok läuft. Warum entlastest du ihn nicht, indem du mehr Zeit mit deinen Eltern verbringst, dann kann er sich hier ein williges Mädchen suchen.“
Dieser Vorschlag war selbst für Cameron ein wenig gewagt. Was er damit bezweckte, sie mit solch pikanten Details über die Bedürfnisse eines Mannes zu füttern, konnte sich Anjella nicht vorstellen. Aber sie würde nicht die Zimperliche spielen und ihn jetzt
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