Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)
Sache anzusprechen, die sie beschäftigte. Die Gelegenheit dazu ergab sich als sie am Abend eng aneinander geschmiegt ihre Lagerstatt teilten.
„Habe ich dir eigentlich je gesagt, dass ich bereits Gefühle für dich entwickelt hatte, als ich noch dachte du seist ein anderer, Waldo?“
„Soll ich das als positives Zeichen werten?“, schmunzelte Waldo. „Ich hoffe, du trauerst dieser falschen Annahme nicht nach und bist glücklich mit dem, was du schließlich bekommen hast.“
„Wenn es nicht so wäre, würdest du das kaum hinnehmen.“ Anouk ließ sich kurz von ihrem angepeilten Thema ablenken. „Wenn ein Danber eine Frau liebt, dann sorgt er schon dafür, dass sie dieses Gefühl auch erwidert.“
Diese Antwort führte dazu, dass Waldo sie mit einem Kuss von der Richtigkeit dieser Tatsache überzeugte, bevor sie das Gespräch fortsetzen konnten. Dass seine Liebste auf irgendetwas hinaus wollte, war für ihn nach fast zwanzig gemeinsamen Jahren nicht schwer zu erkennen. Aber da er etwas Unangenehmes vermutete, wollte er sich mit diesem Kuss schon einmal sein Trostpflaster sichern, bevor es zur Sache ging.
„Wenn du ein Gespräch mit der Versicherung deiner Liebe für mich beginnst, kann das was folgt nur unangenehm werden. Was also ist so schlimm, dass du mir erst versichern musst, dass ich dein Herz besitze?“
Waldo ließ sich nicht leicht hinters Licht führen. Aber da er sie bei seinen Worten zärtlich an sich drückte und über ihren Rücken streichelte wusste Anouk, dass er ihr ihr taktisches Vorgehen nicht übel nahm.
„Ich glaube, Anjella hat sich verliebt.“
Waldo lachte dröhnend bei dieser vorsichtig geäußerten Mitteilung.
„Ist das nicht das, was du wolltest, mein Herz?“, lautete die Frage, die Anouk als Antwort bekam. Kein ärgerliches Schnauben und keine Drohung gegen den, der diese Möglichkeit ausgelöst haben könnte.
„Es zu wollen und dann zu sehen, wie es geschieht sind zwei verschiedene Dinge“, gab Anouk ein wenig beschämt zu. „Ich dachte, die erste Schwärmerei, die Anjella erlebt ist mit einem netten, jungen Mann, der ihr nicht wehtun wird, wenn er ihr zeigt, dass er nicht ebenso empfindet.“
Ein Kuss auf die Schläfe sollte ein kleines bisschen Trost spenden bevor Waldo eine Entgegnung auf diese Hoffnung formulierte.
„Wie auch immer eine Ablehnung verpackt wird, Liebste, es bleibt eine Ablehnung und ruft negative Gefühle hervor. Aber bist du dir den sicher, dass der Mann, dem Anjellas Interesse gilt sich nicht von ihr angezogen fühlt?“
„Manche Menschen sind nicht leicht zu durchschauen. Und manche Menschen sind auch einfach nicht für einander gemacht.“
Damit war Waldo nicht einverstanden.
„Ein solches Urteil kann wohl keiner wirklich fällen. Ich habe schon die unterschiedlichsten Paare gesehen, von denen ich nie gedacht hätte, dass sie zusammen gehören könnten. Das Herz eines Menschen kannst du nicht in seinem Aussehen, seiner Stellung und seinem Auftreten erkennen. Warum also denkst du, der Mann, der Anjella gefällt käme für sie nicht in Frage?“
„Ich bin mir nicht sicher.“
„Dann lass mich darüber urteilen! Wenn ich ihn kenne, werde ich herausbekommen ob er für unsere Tochter geeignet ist!“
Darauf hatte Anouk gehofft, auch wenn sie der Sache lieber eine kleine Einschränkung auferlegte.
„Wenn ich es dir sage, dann darfst du aber keinen Zwang auf den Ritter ausüben. Liebe kann man niemanden befehlen.“
„Ein Ritter also“, ging Waldo nicht auf den Wunsch seiner Gemahlin ein. Doch da Anouk endlich sagen wollte was sie vermutete, fiel ihr nicht auf, dass Waldo ihr hier nicht zugestimmt hatte.
„Ich glaube, Anjella entwickelt zarte Gefühle für deinen neuen Mann, Sir Dante.“
Waldo lachte so laut und dröhnend, dass sich Anouk neben ihm die Ohren zuhalten musste. Aber da er sich über diese Mitteilung nicht erregte, nahm sie diese kurze Lärmbelästigung gerne hin.
18
Zwei Wochen, und Dante hatte bereits das Gefühl auf einem Pulverfass zu sitzen. Er war so angespannt, gereizt und schlechter Laune, dass es nur noch eines kleinen Funkens bedurfte, damit er in die Luft ging. Schuld an diesem Zustand war das Mädchen, Anjella.
Sie machte ihn schlichtweg verrückt. Ihr zu begegnen, ihre neugierigen Fragen über sich ergehen zu lassen und ihre stets fröhliche Stimme zu hören brachte ihn an den Rand seiner Geduld. Dabei konnte er ihr nicht wirklich etwas vorwerfen. Es war seine eigene Reaktion auf das
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