Der und kein anderer Roman
gewöhnlich wie das Wohnzimmer. Kinderzeichnungen wurden von Magneten mit Bibelversen an der Kühlschranktür fest gehalten, und ein Stapel alter Zeitungen lag neben dem Hundewassernapf auf dem Boden.
Terry Jo hielt die Kühlschranktür mit der Hüfte offen, während sie die Bierdosen herauskramte und sie Gracie reichte. »Vielleicht weißt du bereits, dass Buddys Vater der Bürgermeister Luther Baines ist. Ich soll dir ausrichten, dass man dich auf das Geburtshauskomitee gesetzt hat. Am Montagabend um sieben findet ein Treffen statt. Wenn du hier vorbeikommen und mich abholen möchtest, können wir zusammen gehen.«
Gracie sah sie entsetzt an, während sie die vier kalten Bierdosen an sich drückte. »Das Geburtshauskomitee?«
»Für das Himmelsfest.« Terry Jo schloss den Kühlschrank, fischte eine Tüte Chips vom Tisch und verteilte sie auf zwei blaue Plastikschalen. »Bobby Tom hat dir sicher schon erzählt, dass die Stadt sein Geburtshaus gekauft hat.
Es wird während des Festes eröffnet werden, doch brauchen wir noch jede Hilfe, um es auf Vordermann zu bringen.«
Gracie erinnerte sich daran, was Bobby Tom von der merkwürdigen Idee hielt, sein Jugenddomizil in eine Touristenattraktion zu verwandeln. »Ich weiß nicht recht, Terry Jo. Bobby Tom ist von dieser Idee nicht sonderlich begeistert.«
Terry Jo nahm zwei der Bierdosen und reichte Gracie eine Schale. »Er wird sich schon noch damit anfreunden. Und eines ist sicher, Bobby Tom weiß genau, was er dieser Stadt schuldet.«
Gracie fand eigentlich nicht, dass Bobby Tom der Stadt überhaupt etwas schuldete, doch da sie nicht von hier stammte, ging ihre Meinung mit denen der hier Ansässigen natürlich nicht konform.
Als die beiden Frauen ins Wohnzimmer zurückkehrten, stritten sich Buddy und Bobby Tom gerade über die Chancen der Chicago Stars , es noch einmal bis zum Superbowl zu bringen. Bobby Tom hatte die Beine überschlagen, der Cowboyhut aus Stroh ruhte auf seinen Knien. Gracie trat zum Sofa und reichte ihm ein Bier. Seine Finger berührten ihre, und sie fühlte ein Brennen bis zur Schulter. Er betrachtete sie mit seinen tiefblauen Augen, und ihr wurden die Knie weich.
Als sie die Schale mit den Kartoffelchips auf dem Tisch abstellte und sich neben ihn setzte, merkte sie, dass Buddy sie höchst interessiert fixierte. Sie spürte seinen Blick von ihren Brüsten ihre bloßen Beine hinunterwandern. Wenn Bobby Tom sie so ansah, bekam sie eine Gänsehaut, doch Buddys Interesse war ihr peinlich. Wenn sie gewusst hätte, dass sie diesen Besuch abstatten würden, hätte sie Bobby Toms Bitte abgeschlagen und einen Rock getragen.
Buddy nahm seiner Frau eine Dose Bier ab, lehnte sich auf dem Plastiksessel zurück und musterte Bobby Tom.
»Wie fühlst du dich denn, nachdem du nun diese Saison nicht mitspielst? Das ist doch das erste Mal in, sag, in wie vielen Jahren?«
»Dreizehn.«
»Das ist schon ziemlich schwer zu schlucken. Zwar hast du nicht wenige der Rekorde gebrochen, doch wenn du noch länger gespielt hättest, hättest du möglicherweise mehr von den wichtigeren Spielen für dich entscheiden können.«
Mit voller Absicht streute Buddy Salz in Bobby Toms Wunden. Gracie wartete darauf, dass Bobby Tom den Angriff mit einem seiner Scherze abwehren würde. Stattdessen zuckte er mit den Schultern und nippte an seinem Bier. Ihre Schutzinstinkte regten sich. In Gesellschaft seiner Jugendfreunde schien er so verletzlich.
Unwillkürlich beugte sie sich vor und streichelte Bobby Toms Schenkel durch seine Jeans. Die Muskeln unter ihrer Hand waren durchtrainiert und kräftig. »Die meisten Leute in dieser Stadt sind sicherlich dankbar, dass er hier einen Film dreht und nicht im Training ist. Windmill investiert eine Menge Geld in die örtliche Wirtschaft. Doch wem erzähle ich das, Buddy? Deine Werkstatt profitiert doch ebenfalls in vielerlei Hinsicht von Windmill, nicht wahr?«
Buddy errötete. Bobby Tom warf ihr einen wachsamen Blick zu. Wieder streichelte sie seinen Schenkel, als ob sie jedes Recht dazu besäße, welchen Körperteil auch immer von ihm zu streicheln. Terry Jo unterbrach die Stille mit einer Auflistung der Fortschritte der verschiedenen Himmelsfestkomitees. Schließlich verkündete sie, dass Gracie als Mitglied des Geburtshauskomitees ernannt worden war.
Bobby Tom kniff die Augen zusammen. »Ich habe Luther sehr deutlich gesagt, dass ich mit der Sache nichts zu tun haben möchte. Und Gracie auch nicht. Es ist eine verdammt idiotische
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