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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Acker
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purzeln würden, das in sanften Wellen an den Schiffsanleger schäumte. Berzerk hatte angeboten, das Auto an Deck zu schieben, war jedoch mit einer abfälligen Hand- und Hakenbewegung auf das Schiff geschickt worden.
    »So weit kommt es noch, dass wir uns von einer Landratte helfen lassen müssen, unser Schiff zu beladen«, hatte Rambus gesagt.
    Na gut, das Ergebnis konnte Berzerk jetzt teils mit Schadenfreude, teils mit Sorge um seinen bereiften Freund beobachten. Er hoffte, dass Rambus sein Schiff sicherer steuerte.
    Die Bountyhunter selbst war so groß, dass das Kind, welches sich das Schiff gewünscht hatte, in einem Palast wohnen musste, um es unterstellen zu können. Telli, das neben Berzerk auf dem gewienerten Deck stand, schloss aus der Größe des Schiffes, dass es sich um ein Ausstellungsstück einer Spielzeugmesse handeln musste. Und tatsächlich war das Deck geräumig genug, der gesamten Mannschaft und den Gästen ausreichend Platz zu bieten. Das hieß, falls es Hupi, Rambus und die Crew überhaupt heil an Bord schafften.
    Eine frische Seebrise fuhr über das Deck, spielte mit Berzerks Haaren und kühlte seine Plastikhaut. Es roch nach Jod, und kurz fühlte er sich an den Hafen in Kentosians erinnert, wo der Wind ähnlich roch und so salzig war, dass man es schmeckte, wenn man mit der Zunge über die Lippen fuhr.
    Nach der Unterredung mit dem König waren sie so schnell wie möglich an den Hafen gebracht worden. Hupi hatte Telli transportiert, und für Berzerk war eigens ein Hubschrauber organisiert worden, an dessen Kufen er sich gehängt und mit ihm die Entfernung zum Hafen in wenigen Minuten überbrückt hatte. Auch wenn der Helikopter, wie er sich eingestehen musste, unter seinem Gewicht gefährlich geschwankt hatte. Vielleicht hatte er tatsächlich das eine oder andere Kilo zu viel auf den Rippen, wie sein fehlender Schulterbewohner Skully es nicht müde wurde zu betonen.
    Doch während seines Fluges über dem Reich der unerfüllten Wünsche - das von oben betrachtet übrigens wirklich wie ein Fahrradreifen aussah - war es Nacht geworden. Berzerk kannte Sonnenuntergänge aus seiner Zeit in Kentosians als flammende Schauspiele, in denen die Sonne nach einem langen Tag dem Horizont entgegen sank und Lichtpfeile verschoss. Dabei nahm sie ein immer wütenderes Rot an, bis sie wie eine kurz vorm Platzen stehende Blutorange wirkte, um dann schließlich doch ins Hafenbecken zu sinken und dem Zwillingsmond das Feld zu überlassen.
    Hier lief der Wechsel von Tag zu Nacht viel unspektakulärer ab. Die grinsende Sonne sank nicht, sie fiel geradezu vom Himmel, während der Mond wie von einem Flaschenzug an seinen Platz gezogen wurde. Der nächtliche Himmelsbeleuchter war sichelförmig und trug eine Schlafmütze. Da man ihn von der Seite sah, konnte man nur ein Auge erkennen, welches allerdings in friedlichem Schlaf geschlossen war. Auf dem unteren Ausläufer der Sichel lag ein gewindeltes Baby, das die Arme unter dem Kopf verschränkt hatte und ebenfalls schlief. Umgeben waren die Himmelskörper von tausenden, wenn nicht Millionen von Sternen, die aussahen, als hielte man eine löchrige schwarze Decke vor einen weißen Hintergrund. Ein ewiges Neujahrsfeuerwerk aus unzähligen Sternschnuppen zischte über den Nachthimmel.
    Noch immer düsten Fluggeräte über seinen Kopf hinweg, und Berzerk erkannte sogar einige aus Bauklötzen zusammengesteckte Raumschiffe, die um den Mond kreisten, das Baby in seinem Schlaf jedoch nicht zu stören schienen.
    Eine Popmelodie ertönte, und Berzerk richtete sich auf Tellis nächsten Wortschwall ein. So wortkarg das Telefon im Beisein des Königs gewesen war, so mitteilungsfreudig präsentierte es sich, seitdem sie das Schiff betreten hatten. Doch diesmal umfasste Tellis Aussage lediglich ein Wort.
    »Danke.«
    Berzerk nickte. »Gern geschehen.«
    »Es war sehr nett von dir, nicht nur an dich zu denken.«
    »Pass auf, jeder hier vermisst sein Wunschkind, der eine mehr, der andere weniger. Hupi sehnt sich dorthin, ich sehe es, wenn seine Scheinwerfer matt sind. Du willst ebenso von hier weg. Und ich will zu Sören, und zwar lieber jetzt wie gleich. Doch alleine schaffe ich es nicht. Ich brauche euch für die Rettung dieses Landes. Also müssen wir zusammenhalten. Mehr steckt nicht dahinter.«
    »Auf jeden Fall wollte ich dir danken. Es war sehr mutig von dir, dem König deine Bedingungen zu stellen.«
    Berzerk warf den Kopf zurück und lachte. Es fühlte sich gut an. »Oder

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