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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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und reichten ihr etwas zu essen und zu trinken, sobald sie fertig war. Liam musste rasch handeln, um noch etwas von der Beute abzubekommen, die sie hastig verschlang. Dann hielt er sie fest und erzählte ihr leise von einem erfrischenden Frühlingsregen und Heidefeldern. Er spürte, wie sie sich entspannte, und schließlich murmelte sie ein höfliches Dankeschön und schlief an ihn gelehnt sofort ein.
    »Tut sie das immer, wenn sie jemandem geholfen hat?«, fragte Meggie.
    »Was? Wie ein hungriges Ferkel futtern und dann einschlafen?« Liam grinste, als das Mädchen nickte. »Aye. Das Heilen ist sehr anstrengend für sie. Sie übernimmt den Schmerz, und danach muss sie ihn wieder loswerden. Das ist eine teure Gabe.«
    Meggie nickte bedächtig. »Keine, die sie ständig benutzen kann. Das ist ein guter Grund, um sie so geheim wie möglich zu halten.«
    »Stimmt.« Liam sah sich im Lager um und bemerkte, dass jemand Raufs Leichnam bereits auf ein Pferd verfrachtet hatte. »Ich glaube, Keira und ich werden hier übernachten.«
    »Aye, das ist wahrscheinlich das Beste«, meinte Sigimor. »Dann haben wir Zeit, die Leichen wegzuräumen.«
    »Und die armen Seelen von den Zinnen zu holen.«
    »Darum haben sich schon die anderen gekümmert, als wir aus der Burg stürmten.«
    »Gut.« Liam runzelte die Stirn, als Artan sich neben Keira kauerte und ihr dichtes Haar nach hinten schob, um ihren Hals anzuschauen. »Was ist los?«
    »Ich wollte nur sehen, was dieser Dreckskerl angerichtet hat«, erwiderte Artan. »Vielleicht kann man etwas dagegen tun.«
    Als die Blutergüsse auf Keiras schlankem Hals sichtbar wurden, begannen alle zu fluchen – selbst Meggie. Liam bedauerte es, Rauf nicht einfach abgestochen zu haben, dafür ihm erlaubt zu haben, wie ein Ritter zu sterben, der er nie gewesen war. Aber er hatte sich vorgenommen, alles zu unterlassen, was sein Recht, Ardgleann in Besitz zu nehmen, infrage stellen konnte.
    Während Artan ein wenig Salbe auf Keiras Hals auftrug, fragte Meggie: »Kann sie sich denn nicht selbst heilen?«
    »Nay«, erwiderte Liam. »Aber die Salbe ist von ihr, und wahrscheinlich kennt sie auch ein Mittel für ihre Stimmbänder.«
    »Sir Ian und seine Männer werden bestimmt vorbeikommen, um ihre Pferde und ihren Proviant zu holen«, sagte Sigimor. »Ich werde ihm sagen, dass er euch nicht stört. Lass das Mädchen ausruhen, sie wird ihre Fähigkeiten einsetzen müssen, wenn sie nach Ardgleann kommt. Es gibt ein paar Verletzte, aber nur zwei Tote, Männer von Sir Ian. Es war ein Sieg, der uns nicht viel gekostet hat.«
    Liam pflichtete ihm bei. Allerdings fragte er sich, wann Sigimor die Zeit gefunden hatte, diese Rechnung aufzustellen. Der Mann stellt einen immer wieder vor Rätsel, dachte er, als er zusah, wie die anderen aufbrachen.
    Sobald sie allein waren, trug Liam Keira zu ihrem kleinen Unterschlupf. Dort zog er sie aus, legte sie sanft auf der Lagerstatt ab und deckte sie gut zu. Kurz bevor er sich zu ihr gesellen wollte, trafen Sir Ian und seine Männer ein. Sir Ian bestand darauf, über den Kampf zu sprechen und Liam seine Dankbarkeit zu bezeugen. Als Liam sich endlich zu Keira legen konnte, ging bereits die Sonne auf.
    Er schlüpfte unter die Decke und nahm seine Ehefrau in die Arme, dann atmete er erleichtert auf. Der letzte Rest seiner Sorgen um sie verflog, als sie sich an ihn kuschelte und ihren schlanken Rücken eng an seine Brust schmiegte. Wie gerne hätte er sie jetzt geliebt, doch er wusste, dass sie ihren Schlaf brauchte. Rauf hatte in den wenigen Monaten, die er auf Ardgleann gehaust hatte, viel Schaden angerichtet. Keira würde bestimmt rasch so viel wie möglich davon beheben wollen.
    »Liam, wir sind noch nicht auf Ardgleann, oder?«, fragte sie schläfrig.
    »Nay, Liebste, wir sind noch im Lager.« Er küsste ihre Wange. »Schlaf weiter und ruh dich aus.«
    »Aber es gibt so viel zu tun.«
    »Damit kannst du auch später anfangen, es läuft dir nichts davon.«
    »Aber es wird mir das Herz brechen, oder?«
    »Vielleicht. Doch dein Herz und auch die Burg werden wieder heilen.«

19
    Keira sah sich im Hof von Ardgleann um, hielt sich an Liam fest. Er hatte sie schlafen lassen, und jetzt war schon nach Mittag. Obgleich er ebenfalls so lange geschlafen hatte, hatte sie ein schlechtes Gewissen. Dass sie sich gescheut hatte, die Menschen von Ardgleann wiederzusehen, zeugte von Feigheit, und sie befürchtete, dass das einer der Gründe war, warum sie den Tag fast verschlafen hatte. Am

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