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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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dass nur Rauf Moubray und seine Spießgesellen draufgehen und niemand sonst. Aber in einer Schlacht gibt es keine solch eindeutige Gerechtigkeit.«
    »Wahrscheinlich nicht. Aber wenn ein Mann schon sein Leben lassen muss, dann am besten in einem Kampf zur Befreiung der Welt von einem solchen Lumpengesindel. Die benachbarten Grundherren haben sich uns angeschlossen, weil sie wissen, dass ein Mann wie dieser das gestohlene Land bald ausbluten und dann nach ihrem Land die Hand ausstrecken wird. Wie Sigimor schon sagte – dieser Mann ist eine Eiterbeule, die man aufstechen muss.«
    »Ich hätte auf meine Verwandten hören sollen, denen bei meiner Hochzeit nicht wohl war«, murmelte sie.
    Liam umfasste ihr Gesicht und zwang sie, ihn anzusehen. »Löse dich endlich von deinen Schuldgefühlen! Nichts, was geschehen ist, war deine Schuld. Duncan wollte unbedingt eine Ehefrau, und Rauf hat schon lange nach Ardgleann gegiert. All das war schon so, bevor du Duncan begegnet bist. Wenn er dich nicht geheiratet hätte, dann eine andere. Immerhin warst du klug und stark genug, um zu überleben und mit einem Heer zurückzukehren.«
    »Zu spät. Ich …«
    Er unterbrach sie mit einem kurzen, heftigen Kuss. »Als du von deinen Wunden genesen und sicher warst, dass Rauf dir nicht auf den Fersen war, war es zu spät, die schlimmsten Grausamkeiten zu verhindern. Lass von deinen Schuldgefühlen ab, Keira. Du bist die Einzige, die glaubt, dass sie sie verdient hat.«
    »Vielleicht.« Sie legte den Kopf an seine Brust. »Ist dir schon etwas eingefallen? Etwas Besseres als der Sturm auf die Mauern?«
    »Bald bin ich so weit, es gärt schon in mir. Und ich verspreche dir, Frau, es wird ein sehr kluger Plan sein.«

16
    Das also ist euer kluger Plan?«
    Keira starrte Liam, Sigimor, Kester, Malcolm und Sir Archie ungläubig an. Vermutlich sah sie so wütend und abweisend aus, wie sie sich fühlte, denn die fünf Männer wirkten ein wenig betreten, wenngleich Sigimor auch etwas belustigt schien. Der Plan, Kester und Sir Archie in die Burg zu schicken, um einen Durchschlupf zu finden, durch den sie die anderen hereinlassen konnten, kam ihr völlig irrsinnig vor. Allerdings schienen die Männer anderer Ansicht zu sein. Wie konnten sie nur darauf verfallen, dass ein tollpatschiger Junge und ein Mann, der die Welt wie durch einen dichten Nebel sah, irgendetwas anderes zustande bringen konnten, als sich in den Tod zu stürzen? Keira konnte es sich einfach nicht erklären. Leider konnte sie das nicht aussprechen, ohne Kesters und Sir Archies Stolz zu verletzen. Das Schlimmste war, dass beide ganz heiß darauf waren, eine derart gefährliche Aufgabe zu übernehmen und in diesem Kampf eine solch wichtige Rolle zu spielen.
    »Liam, kann ich kurz mit dir unter vier Augen sprechen?« Sie war sich nicht sicher, warum ihre kalte, zornige Aufforderung Sigimor zu grinsen veranlasste, aber, wie sie meinte, festgestellt zu haben, grinste er oft an den unpassendsten Stellen.
    Einen Moment lang zögerte Liam. Es gab nichts zu besprechen: Der Plan war gefasst, und sie waren sich einig, dass das ihre beste Chance war, um größeres Blutvergießen zu vermeiden. Dann sah er die Angst in Keiras Augen. Offenbar plagten sie große Sorgen wegen ihrer beiden Freunde. Diese Sorgen wollte er ihr gerne nehmen, doch dabei würden vielleicht Dinge gesagt, die Kester und Sir Archie verletzen konnten.
    »Na gut, Mädchen«, sagte er und nahm sie am Arm. »Aber wir können jetzt nicht lange streiten.«
    »Ich habe gesagt, dass ich mit dir sprechen will, nicht streiten«, protestierte sie, als er sie zu einem großen Baum am anderen Ende ihres Lagers führte.
    »Vermutlich werden wir beides tun.«
    Sobald sie dort angekommen waren und sich gegenüberstanden, fauchte sie: »Bist du von Sinnen? Wie kannst du auch nur daran denken, die zwei dorthin zu schicken und sie geradewegs Raufs blutigen Händen auszuliefern? Es ist doch, wie Lämmer zur Schlachtbank zu führen. Selbst du hast bemerkt, dass Kester kaum zehn Schritte machen kann, ohne zu stolpern, und Sir Archie hat schon einmal einen Busch angegriffen, weil er dachte, es wäre ein Wildschwein.«
    »Richtig.«
    Sie runzelte die Stirn. »Was meinst du damit?«
    »Man wird sie nicht als Bedrohung empfinden.«
    »Das heißt noch lange nicht, dass sie sicher sind. Es heißt doch nur, dass es Rauf nicht viel Mühe kosten wird, sie zu töten.«
    Liam umarmte sie und legte sein Kinn auf ihren Scheitel. »Aye, sie begeben sich in

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