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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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bei den Männern geblieben und hätte ihren Gesprächen gelauscht, doch ihr war klar, dass sie in ihrer Anwesenheit nicht offen miteinander reden konnten. Deshalb hatte sie beschlossen, sie in Ruhe ihre Pläne schmieden zu lassen, denn schließlich kämpften die Männer ja auch für sie.
    Nun rollte sie sich unter den Decken zusammen und hoffte, dass Liam nicht glaubte, sie wäre immer so nachgiebig. Außerdem hoffte sie, dass er sich nicht zu lange bei den anderen aufhalten würde. Wenngleich sie noch einige Zweifel an ihrer Ehe hegte, war sie sich einer Sache doch ganz sicher: Es gefiel ihr nicht, ohne ihn an der Seite zu schlafen.
    »Ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Tag noch erleben werde«, stellte Artan fest und bedachte Liam mit milder Verwunderung. »Aber es sieht fast so aus, als ob du unsere kleine Amsel gezähmt hättest.«
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Liam. »Sie wollte nicht weg, aber im Moment machen sie ihre Schuldgefühle etwas nachgiebiger und auch das Gefühl, dass sie in der Schuld der Männer steht, die diesen Kampf für sie führen.«
    »Sie hat keinen Grund, sich schuldig zu fühlen, und ich glaube auch nicht, dass hier jemand denkt, sie stehe in seiner Schuld.«
    »Stimmt, aber es wird noch ein Weilchen dauern, bis sie das glaubt.«
    »Wenn jemand sich in der Schuld eines anderen fühlen sollte, dann du«, grummelte Lucas und duckte sich rasch, als Sigimor ihm eine Ohrfeige verpassen wollte. »Das stimmt doch.«
    »Aye, du hast recht«, pflichtete ihm Liam bei. »Ich habe hoch gegriffen, das weiß ich schon, und ich weiß auch, dass ich aus dieser Ehe den größten Nutzen ziehe.«
    »Wenn du sie glücklich machst, wird dir das niemand vorwerfen.«
    Liam seufzte ein wenig. Offenbar würde es noch dauern, bis ihn Keiras Brüder wirklich akzeptierten, auch wenn sie diese Ehe erzwungen hatten. Die anderen Murrays im Lager schienen ihn bereitwillig als Keiras Ehemann zu akzeptieren, auch wenn sie ihm unumwunden erklärt hatten, dass er gut daran täte, ein guter Ehemann zu sein. Machte er auch nur einen falschen Schritt, würde er sich verdammt in Acht nehmen müssen. Ein rascher Blick auf den grinsenden Sigimor sagte ihm, dass sein Cousin wohl dasselbe dachte. Und Liam war klar, dass die Murrays sich beeilen würden, ihn noch vor Sigimor zu fassen, wenn er Keira etwas zuleide tat oder sie kränkte.
    »Ich habe mir vorgenommen, ein guter Ehemann zu sein«, meinte er entschlossen. »Ich glaube, das habe ich euch bereits versprochen. Sollen wir jetzt noch einmal über das reden, was vor uns liegt?«
    »Ist es nicht schwer, Pläne zu machen, bevor klar ist, was Sir Archie und Kester erreicht haben?«, fragte Malcolm.
    »Das schon«, pflichtete Sigimor ihm bei. »Aber es ist immer gut, mehr als nur einen Plan zu haben.«
    »Aber du glaubst nicht, dass wir mehr als einen brauchen, oder?«, fragte Liam, der gemerkt hatte, wie ruhig sein Cousin war.
    »Nay. Ich bin mir sicher, dass sie Erfolg haben werden. Und wenn sie es nicht schaffen, uns heute Nacht in die Burg zu schleusen, dann bringen sie uns zumindest wichtige Informationen.« Er sah zu Keiras Brüdern, in deren Gesichtern sich deutliche Zweifel spiegelten. »Wie ich eurer Schwester schon gesagt habe – sie besitzen die nötige Schläue, den Mut und auch das Bedürfnis, sich einen Platz auf Ardgleann zu erkämpfen.«
    »Aber Keira hat ihnen doch schon einen Platz versprochen«, sagte Artan.
    »Ganz recht – versprochen. Das klingt ein bisschen zu sehr nach Mildtätigkeit, und es wird bestimmt Leute geben, die das auch so sehen. Aber jetzt sind sie trotz ihrer offenkundigen Schwächen geradewegs in die Höhle des Löwen marschiert, und sie werden es sein, die eine Lücke in der Abwehr unseres Gegners finden.«
    »Sehr listig. Du bist ein listiger Bursche.«
    »Danke – man tut, was man kann.« Sigimor fing an, seine Pläne für die bevorstehende Schlacht im Detail zu erläutern.
    Als er fertig war und das Gespräch zu versiegen begann, erhob sich Liam. Keiras Brüder bedachten ihn sogleich mit einem fast finsteren Blick. Vermutlich war ihnen noch immer etwas unwohl bei dem Gedanken, dass er mit ihrer kleinen Amsel das Bett teilte.
    »Wohin gehst du?«, fragte Artan.
    »Ich gehe in mein Bett, wo ich vielleicht ein guter Ehemann sein werde«, erwiderte Liam gedehnt und musste schon fast grinsen, als sie mürrisch grunzten.
    Sigimor erhob sich lachend. »Wir sollten alle ein wenig ruhen. Vielleicht müssen wir uns schon bald in Marsch

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