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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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alle Geheimgänge und Geheimpforten verschließen ließ.«
    »Wie sollte er, wenn er sie gar nicht alle kennt? Es sind nicht viele, die sie kennen.«
    »Und wie kommt es, dass du sie kennst?«
    »Weil ich, seit ich hier bin, immer wieder durch diese Mauern hinaus- und durch sie hereingeschlüpft bin. Auch von den anderen Frauen verstecken sich manche gelegentlich mit mir zusammen in den Gängen, aber sie wollen nicht, dass dieses Schwein, wenn es sie sucht, diese Verstecke findet, und so bin ich die Einzige, die sich ständig in den Gängen verborgen hält.«
    »Warum haben die Frauen diese Gänge nicht zur Flucht benutzt?«
    »Wohin sollten sie denn fliehen? Sie können nicht nach Hause, weil sie wissen, dass Rauf sich an ihren Familien rächen wird, wenn sie verschwinden. Ein geflohenes Mädchen musste dabei zusehen, wie sie ihren Vater getötet haben.
    Zwei Gänge sind nicht blockiert. Den einen hat er noch gar nicht entdeckt, und der andere Durchschlupf ist nur von innen verriegelt.« Sie streckte ihre Hand aus. »Kommt!«
    »Geh mit ihr, Junge«, sagte Sir Archie. »Entriegle die Tür und komm dann schleunigst wieder her.« Archie blickte zu dem Mädchen. »Kannst du in das Lager unserer Männer gehen und ihnen sagen, was du weißt? Und sie dann hierherführen?«
    »Aye«, erwiderte Meggie. »Aber warum wollt Ihr hierbleiben?«
    »Um sicherzugehen, dass nichts die Männer daran hindert, auf diesem Weg einzudringen. Du bringst sie von draußen rein, und wir helfen ihnen von drinnen.«
    Bevor er Meggie zu dem Gang folgte, warf Kester Sir Archie noch ein schiefes Lächeln zu. »Offenbar haben wir unseren Auftrag ohne allzu große Anstrengung erledigt. Eines Tages werde ich hoffentlich dankbar akzeptieren, dass ich diesen Sieg mit einem kleinen Mädchen teilen muss.« Er zog die Tür hinter sich zu, während Sir Archie leise lachte.

17
    Zeit, dein Schwert zu gürten, Junge.«
    Liam blinzelte und starrte auf die Hand um seinen Knöchel, dann schnitt er eine Grimasse. Er nickte Sigimor zu, der rasch wieder verschwand, aber es war zu spät, den Ruf zu den Waffen vor Keira geheim zu halten. Als er sich ankleidete und bewaffnete, schlüpfte auch sie in ihre Kleider. Sie sagte nichts, bis sie zusammen vor dem Unterschlupf standen und sahen, wie Sigimor mit einem kleinen rothaarigen Mädchen sprach.
    »Wo sind Kester und Sir Archie?«, fragte Keira. Fast war sie erleichtert, etwas anderes zu haben, auf das sie ihre Sorgen lenken konnte, außer auf die Tatsache, dass der Mann, den sie hoffnungslos liebte, jetzt gleich in die Schlacht ziehen würde.
    Malcolm, der ihre Frage gehört hatte, erwiderte: »Sie sind noch im Keep. Das Mädchen hier ist Meggie, die Tochter des Böttchers. Sie hat uns erklärt, wie wir in die Burg gelangen können. Kester und Sir Archie sind dort geblieben, um dafür zu sorgen, dass uns keine Falle gestellt wird.«
    »Also hat Rauf ihnen nichts getan und sie auch nicht gefangen genommen?«, fragte Keira ihn.
    »Nay, Herrin. Er hielt sie für harmlose Narren, und nach dem, was Meggie uns erzählte, ist er damit beschäftigt, sich eine Geschichte über Euer Schicksal auszudenken, mit der er sie morgen zurückschicken will.«
    »Und Joan?«, fragte Keira, die sich sicher war, dass Malcolm das Mädchen auch nach seiner Frau gefragt hatte.
    »Sie lebt«, war alles, was Malcolm sagte, bevor er sich abwandte und zu Keiras Brüdern gesellte.
    Liam, der sah, wie aufgewühlt Keira war, legte den Arm um ihre Schultern und hielt sie fest. »Dass sie noch lebt, ist alles, was zählt. Der Rest wird mit der Zeit heilen. Immerhin scheint die kleine Meggie unversehrt zu sein.«
    Keira nickte und beobachtete das Mädchen, das sich ernst mit Sigimor und den anderen unterhielt. »Was machen wir mit ihr, wenn wir in Ardgleann eindringen?«
    »Wir?« Liam trat zurück und schüttelte den Kopf. »Nay, Frau, du bleibst hier.«
    »Hier? Aber es ist meine Schlacht. Da ihr nicht auf den Wehrgang müsst, wie wir befürchtet hatten, kann ich doch mitkommen.«
    Liams Miene gab ihr zu verstehen, dass er sich nicht umstimmen lassen wollte, doch sie fühlte sich verpflichtet, es wenigstens zu versuchen. Unbemerkt in die Burg einzudringen und den Feind zu überraschen, das war doch bestimmt nicht so gefährlich wie ein Sturmangriff. Jedenfalls hatten die Männer das ständig behauptet. Und was für die Männer galt, galt auch für sie. Das gab Keira Liam zu bedenken, doch sein Blick – nur über meine Leiche – änderte sich

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