Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
Vom Netzwerk:
sie daran denken, was Sir Archie und Kester zustoßen konnte. »Sie werden heil zurückkehren, oder, Liam?«, fragte sie unvermittelt.
    Da er sich gerade auf die hübsche Kurve ihres Halses konzentriert hatte und überlegte, wo er sie küssen sollte, brauchte Liam einen Moment, bis er ihre Frage verstanden hatte. »Aye, meine weichherzige, kleine Frau, das werden sie. Denk daran, sie haben drei Waffen, die sie einsetzen können.«
    »Natürlich – Schlauheit, Mut und Bedürfnis. Ich hoffe inständig, dass sie sich als die starken Schilde erweisen, für die dein Cousin sie hält.«
    »Das sind sie.« Liam glitt aus ihr heraus und drehte sie zu sich. »Und jetzt, glaube ich, wollen wir deine Sorgen vertreiben und eine vierte ausprobieren.«
    »Eine vierte was? Ach so – diese vierte.«
    Kester wartete, bis die Tür der kleinen Kammer, die man Sir Archie und ihm zugewiesen hatte, geschlossen war, dann fiel er auf eines der schmalen Betten. Er war kaum fünfzehn Jahre alt und hatte gerade dem Tod ins Auge geblickt. Das war keine angenehme Erfahrung gewesen.
    »Geht’s dir nicht gut, Junge?«, fragte Sir Archie, stolperte zum anderen Bett und setzte sich.
    »Nay, ich habe Angst.«
    »Kein Wunder. Im Herzen des feindlichen Lagers zu stecken bereitet jedem Mann Bauchgrimmen.«
    Kester setzte sich auf und lehnte sich an die Wand. Er betrachtete den Mann, der für ihn mittlerweile ein besserer Vater war, als es sein eigener je gewesen war. »Ihr seht wirklich ein bisschen aus wie dieser Schurke. Im Dunkeln würden Euch die meisten mit ihm verwechseln, wenn ich Euch seine Stimme leihe. Seine Augen würde man ja nicht sehen.«
    »Was ist los mit seinen Augen?«
    »Sie sind gelb, wie die einer Katze, aber gleichzeitig so kalt und starr wie die einer Schlange.«
    »Katzen können auch regungslos starren.«
    »Na ja, beim Jagen. Ich habe vor Katzen nie Angst gehabt oder sie für böse gehalten wie so manche Leute. Böse Wesen wären nicht so hilfreich beim Bekämpfen von Schädlingen, und sie würden auch nicht so laut ihrer Freude Ausdruck geben, wenn man sie streichelt oder hinter den Ohren krault.« Er lächelte, als Sir Archie kicherte. »Aber dieser Mann ist böse. Wenn wir nicht so hilflos gewirkt hätten, sogar dumm, hätte er uns getötet, und das wahrscheinlich auch noch ganz langsam. Er hält uns für so harmlos, dass er Euch nicht einmal Euer Schwert abgenommen hat. Wenn man ihm in die Augen sieht, erkennt man sofort, dass die Kälte darin bis in sein Herz reicht. Der verlorene Blick, die Verzweiflung in den Gesichtern der Frauen hier, die wenigsten haben keine Blutergüsse, bestätigt das. Nay, diese Männer sind tollwütige Hunde, und es ist höchste Zeit, dass sie getötet werden.«
    »Das werden sie auch. Sobald wir können, beginnen wir mit unserer Suche nach einem Weg, dass unsere Verbündeten das tun können, ohne die dicken Wehrmauern im Sturm nehmen zu müssen.«
    Kester wollte etwas sagen, doch dann schloss er den Mund, denn er merkte, dass Sir Archie erstarrte und langsam sein Schwert aus der Scheide zog. »Was ist los?«, wisperte er.
    »Ich schwöre, ich höre etwas in den Wänden«, erwiderte Sir Archie ebenso leise.
    »Ratten?«
    »Pst!«
    Sir Archie lächelte. »Ich glaube nicht, dass Ratten ›pst‹ sagen können.«
    Obwohl Sir Archie wieder ruhiger schien, zog Kester seinen Dolch aus der Scheide, die er sich an seinen Arm gebunden hatte, wo der Ärmel seiner Kutte die Waffe gut verbarg. Er sah sich in der düsteren kleinen Kammer genau um und entdeckte an der Wand am anderen Ende einen schmalen Lichtstrahl. In dem Augenblick, als er darauf zuschleichen wollte, wurde er breiter und eine Öffnung in der Wand sichtbar und ein kleines, hübsches Gesicht, gerahmt von wirren roten Haaren.
    »Kommt, ich kann euch einen Weg nach draußen zeigen«, sagte das Mädchen.
    Kester fürchtete eine Falle. »Warum sollten wir gehen wollen?« Er runzelte die Stirn, als sie die großen braunen Augen verdrehte und ihn mit einem empörten Blick ansah.
    »Weil ihr einen Weg finden wollt, um die Männer hereinzulassen, die diesen Dreckskerl Rauf töten sollen. Ich kenne einen Weg. Ich bin Meggie, die Tochter des Böttchers. Ich habe mich in diesem Gemäuer versteckt, als die Schweine mich hierher verschleppt haben. Ein paarmal bin ich nach draußen geschlichen und habe gesehen, dass sich Männer nicht unweit der Grenze von Ardgleann versammeln. Und ich habe auch Lady Keira gesehen.«
    »Aber man hat uns gesagt, dass Rauf

Weitere Kostenlose Bücher