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Der unglueckliche Moerder - Roman - Ausgezeichnet mit dem Skandinavischen Krimipreis

Der unglueckliche Moerder - Roman - Ausgezeichnet mit dem Skandinavischen Krimipreis

Titel: Der unglueckliche Moerder - Roman - Ausgezeichnet mit dem Skandinavischen Krimipreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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Reinhart sie und tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn. »Hier drinnen gibt es gewisse Signale, die ich nicht ausblenden darf. Außerdem. . . außerdem will er unter vier Augen mit dem Mörder sprechen, wenn wir ihn finden sollten. Der Kommissar, meine ich. Verdammte Scheiße, aber ich kann ihn fast verstehen.«
    Winnifred dachte eine Weile nach.
    »Das ist keine witzige Geschichte«, sagte sie. »Kann es eigentlich
noch schlimmer kommen? Das Ganze kommt mir irgendwie inszeniert vor.«
    »Das sagt er auch immer«, meinte Reinhart.

11
    Der Aufruf der Polizei, die Hilfe bei der Aufklärung des Dikken-Mordes brauchte, stand am Dienstag, genau eine Woche nach der Tat, in allen Maardamer Zeitungen, und gegen fünf Uhr nachmittags hatten zehn Personen angerufen, die am fraglichen Tag die Trattoria Commedia besucht hatten. Jung und Rooth waren abkommandiert worden, um sich um diese Tipps zu kümmern, und stuften sofort sechs davon als »von sekundärem Interesse« (Rooths Ausdruck) ein, da die Zeitpunkte nicht passten. Die restlichen vier jedoch hatten sich nach eigener Auskunft zwischen 17.00 Uhr und 18.30 Uhr im Restaurant aufgehalten, und das gesamte Quartett zeigte auch die Freundlichkeit, sich noch am selben Abend zur Vernehmung im Polizeigebäude einzufinden.
    Der Erste war Rupert Pilzen, ein achtundfünfzigjähriger Bankdirektor, der in der Weimaar Allee in Dikken wohnte und am Dienstag eine Weile in der Bar des Commedia gesessen hatte. Nur auf einen kleinen Whisky und ein Bier. Von Viertel nach fünf bis Viertel vor sechs ungefähr. Während seine Frau das Abendessen zubereitete; manchmal gönne er sich nach einem harten Arbeitstag so eine Pause, erklärte er. Wenn die Zeit es erlaubte.
    Er schob sich die Brille auf die Stirn und musterte die Fotos von Erich Van Veeteren genau. Erklärte, diesen Mann nie gesehen zu haben, weder im Commedia noch anderswo, und warf einen viel sagenden Blick auf seine funkelnde Armbanduhr. Hatte vermutlich einen weiteren wohlverdienten Barbesuch geplant, der jetzt ins Wasser gefallen war, nahm Jung an.

    Ob ihm sonst etwas aufgefallen sei, das der Polizei weiterhelfen könne.
    »Nein.«
    »Können Sie sich an irgendein Gesicht erinnern?«
    »Nein.«
    »Waren außer Ihnen noch andere in der Bar?«
    Pilzen runzelte die Stirn und furchte sein Doppelkinn. Nein, er sei die ganze Zeit allein dort gewesen. Halt, doch nicht, am Ende sei noch eine Frau gekommen. Kurz geschorener Typ von um die Vierzig mit einem Hauch von Feministin. Hatte sich an die Bar gesetzt und sich etwas zu trinken bestellt. Ziemlich weit von ihm entfernt. Und sich dann in eine Zeitung vertieft. Das war alles.
    »Wenn es woanders was zu trinken gegeben hätte, hätte sie sich sicher nach dorthin aufgemacht«, kommentierte Roth, als Direktor Pilzen auf krummen Beinen von dannen gewatschelt war. »Du fetter Spießer!«
    »Hm«, sagte Jung. »So wird man eben, wenn man viel Geld und keine edlen Interessen hat. Das würde dir auch passieren. Wenn du Geld hättest, meine ich.«
    »Hol die Nächsten«, sagte Rooth.
     
    Die Nächsten waren ein Ehepaar. Herr und Frau Schwarz, die nicht in Dikken wohnten, die jedoch dort draußen Bekannte besucht hatten, um über Geschäfte zu sprechen. Um was für Geschäfte es da genau ging, verschweigt die Geschichte. Auf dem Rückweg in die Stadt hatten sie im Commedia Halt gemacht, ein kleiner Luxus, den sie sich ab und zu gönnten. Ins Restaurant zu gehen, nämlich. Nicht nur in die Trattoria Commedia, sondern in Restaurants ganz allgemein ... vor allem jetzt, wo sie sich aus dem Arbeitsleben zurückgezogen hatten. So war das nun einmal. Aber sie machten das nur einige Male pro Woche.
    Beide waren Mitte sechzig und erkannten Erich Van Veeteren sofort, als Jung ihnen ein Foto vorlegte. Der hatte an einem
Tisch nur wenige Meter von ihnen entfernt gegessen — ein einfaches Pastagericht hatte er gehabt, wenn Frau Schwarz sich richtig erinnerte. Sie selber hatten Fisch gewählt. Steinbutt, um genau zu sein. Doch, der junge Mann war allein gewesen. Er hatte bezahlt und das Restaurant verlassen, als Schwarzens das Dessert serviert worden war. Das war kurz nach sechs gewesen.
    Waren in dieser Zeit noch andere Gäste da gewesen?
    Nur ein junges Paar weiter hinten im Lokal. Es war kurz vor sechs gekommen und hatte vermutlich das gleiche billige Pastagericht bestellt. Für beide. Hatten noch nicht aufgegessen, als Herr und Frau Schwarz gegangen waren. So gegen halb sieben.
    War ihnen sonst

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