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Der unglueckliche Moerder - Roman - Ausgezeichnet mit dem Skandinavischen Krimipreis

Der unglueckliche Moerder - Roman - Ausgezeichnet mit dem Skandinavischen Krimipreis

Titel: Der unglueckliche Moerder - Roman - Ausgezeichnet mit dem Skandinavischen Krimipreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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hätte.«
    »Job?«, fragte Reinhart. »Hat er das so ausgedrückt?«
    Jung nickte.
    »In diesem Punkt haben wir Meyer ziemlich in die Mangel genommen. Doch, er hat von >Job< gesprochen. Kein Zweifel. Auf jeden Fall hat er das Bootshaus bei der Greitzengraacht um kurz nach halb fünf verlassen, sie hatten in der Kajüte herumgebastelt, wollten später in der Woche weitermachen. Ziemlich tolles Boot, zweifellos ... achtzehn Meter, sechs Kojenplätze ... Teakvertäfelung und Bar und alles, was dazugehört. Meyer ist natürlich ein verdammter Schurke, aber von der akzeptierten Sorte, nichts für uns.«
    »Und mehr konnte er nicht liefern?«, fragte Reinhart.
    »Keinen Klacks«, sagte Rooth.
    Jung zuckte mit den Schultern und machte ein bedauerndes Gesicht. Reinhart seufzte.
    »Hervorragend«, sagte er. »Magerer als ein Veganer mit Durchfall. Was haben wir sonst noch?«
    Die Antwort kannte er schon, aber trotzdem ließ er seine Blicke durch die Runde schweifen und versuchte optimistisch auszusehen.
    »Das Adressbuch«, sagte deBries schließlich.

    »Genau«, sagte Reinhart. »Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, wie immer. Wie sieht’s darin aus?«
    DeBries breitete die Arme aus und verpasste Roths Kinnspitze dabei nur um Haaresbreite.
    »Pass doch auf, du Scheiß-Signalmast!«, sagte Roth.
    Bollmert lachte nervös.
    »Informationen mehr als genug«, erklärte deBries ungerührt. »Im Buch sind einhundertsechsundvierzig Privatpersonen und an die fünfzig Institutionen und Ähnliches verzeichnet. Sowie ein Dutzend Unbegreiflichkeiten in runden Zahlen ... durchgestrichene Stellen, allgemeines Gekritzel und überhaupt. Er hat das Buch wohl schon an die sechs, sieben Jahre, seine Freundin nimmt es jedenfalls an, sie kennt ihn erst seit drei Jahren. Bisher hat sie fünfunddreißig Personen identifiziert, wir überprüfen sie morgen.«
    »Gibt es irgendwelche gemeinsame Bekannte, die nicht im Buch stehen?«, fragte Jung.
    DeBries schüttelte den Kopf.
    »Im Grunde nicht. Er war offenbar sehr genau. Er hat zum Beispiel auch einen Typen aufgeschrieben, den sie erst vor wenigen Wochen auf einem Fest kennen gelernt hatten.«
    »Hm«, sagte Reinhart. »Du meinst also, dass der Mörder sich irgendwo zwischen diesen vielen Namen verbirgt?«
    »Wenn er ihn gekannt hat, dann ist diese Möglichkeit sehr groß«, sagte deBries.
    »Gut«, sagte Reinhart. »Du hast Moreno, Krause und Assistent Bollmert zur Hilfe, und sorg dafür, dass ihr genau vorgeht und nichts überseht. Setzt auf persönliche Begegnungen und nehmt jedes Gespräch auf Band auf, irgendein lockeres Scheißgerede am Telefon taugt nichts, vergesst das nicht. Und macht euch eine Fragenliste ... die will ich zuerst sehen. Fragt nach ihrem Alibi für Dienstag und so weiter ... keine Glaceehandschuhe, klar? Dieses Adressbuch ist doch bisher das Einzige, was wir haben, verdammt noch mal.«
    »Glasklar«, sagte deBries. »Ich bin ja kein Idiot.«

    »Kann manchmal ein Vorteil sein«, murmelte Reinhart. Er steckte sich die Pfeife an und ließ einige schwere Rauchwolken über die Versammlung dahinschweben.
    »Und diese Freundin?«, fragte Jung. »Die müssen wir uns auch noch einmal vornehmen. Sie nach den letzten Tagen fragen, was sie da unternommen haben und so weiter.«
    »Natürlich«, sagte Reinhart. »Das übernehme ich. Rooth und Jung gehen noch einmal ins Restaurant, das müsste doch Rooth zumindest ansprechen. Wir bringen morgen eine Pressemeldung, in der wir nach jedem Arsch fahnden, der am Dienstag da draußen auch nur einen Fuß hingesetzt hat. Irgendwas kommt dabei immer raus ... wer nicht in der Tiefe fischen kann, muss es eben am Ufer tun.«
    »Weise Worte«, sagte Rooth. »Aber faule Fische schwimmen doch ganz unten, wenn ich mich nicht irre? Kabeljaus, zum Beispiel.«
    »Stimmt«, sagte Bollmert, der fast auf einem Fischkutter geboren war, aber nicht glaubte, es unbedingt jetzt erwähnen zu müssen.
    »Was zum Teufel haben Kabeljaus mit dieser Sache zu tun?«, fragte Reinhart.
    Sie schwiegen einige Sekunden, während der Fahndungsleiter weiterrauchte und die anderen zusahen.
    »Was glaubt ihr?«, fragte deBries dann. »Wir brauchen doch auch eine kleine Theorie? Warum er ermordet worden ist?«
    Reinhart räusperte sich.
    »Das erzähle ich euch, wenn ich die letzte Woche genauer im Blick habe«, versprach er. »Der junge Van Veeteren war draußen in Dikken mit jemandem verabredet, es sollte dabei wohl etwas für ihn herausspringen, und vermutlich ging

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