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Der unglueckliche Moerder - Roman - Ausgezeichnet mit dem Skandinavischen Krimipreis

Der unglueckliche Moerder - Roman - Ausgezeichnet mit dem Skandinavischen Krimipreis

Titel: Der unglueckliche Moerder - Roman - Ausgezeichnet mit dem Skandinavischen Krimipreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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sie natürlich finden.«
    »Dead or alive«, sagte Rooth.
    »Dead or alive«, stimmte Reinhart nach kurzem Überlegen zu. »Ziemlich ähnliche Typen, übrigens, diese Herren, wenn man sie sich ein wenig genauer ansieht. Beide mittleren Alters, ohne großen Freundeskreis. Keller scheint so ein richtiger Steppenwolf zu sein. Bollmert und deBries sollen feststellen, ob er überhaupt einen Bekanntenkreis hat. Seine Arbeitskollegen können uns jedenfalls nicht viel sagen ... habe ich das richtig gehört?«
    »Stimmt«, sagte Rooth. »Da unten im Holzbeinladen arbeiten nur acht Leute, und alle haben Keller als verdammten Dickkopf bezeichnet.«
    »Haben sie das wirklich gesagt?«, fragte Jung.
    »Sie drücken sich nicht so gebildet aus wie ich«, erklärte Rooth. »Aber dem Sinn nach ja.«
    Reinhart reichte eine Kopie der Mitteilung herum, die Moreno in Kellers Papierkorb gefunden hatte.
    »Was sagt euch das?«, fragte er. »Das haben wir bei Keller aufgelesen.«
    Sie schwiegen eine Weile.
    »Also, was bedeutet wohl Ju?«, fragte Reinhart.
    »Junge«, sagte deBries. »Eine große Auswahl gibt’s da doch nicht.«
    »Tut es wohl«, widersprach Rooth. »Jede Menge ... Jubilar, Justizbeamter, Juchtenledertinkturfabrikant ...«
    »Juchtenledertinktur?«, fragte Jung. »Was ist das denn, zum Teufel?«
    »So eine Flüssigkeit, mit der Juchtenleder eingerieben wird, damit es glänzt«, sagte Rooth. »Wie sieht es eigentlich bei dir zu Hause aus?«
    »Sehr gut gedacht, Herr Detektivbulle«, sagte Reinhart. »Aber ich kann mich an keinen ermordeten Juchtenledertinkturfabrikanten erinnern. Auch an keinen Jubilar oder Justizbeamten .
. . und auch nicht an Juwelenhändler oder Juteimporteure. . . ja, es gibt ja noch andere Möglichkeiten, das will ich gern zugeben, aber lasst uns erst mal beschließen, dass es Junge heißen soll, das ist zweifellos das Wahrscheinlichste. Und dann können wir davon ausgehen, dass Clausen Anfang November einen Jungen umgebracht hat und dass dies allem zu Grunde liegt. Wir wissen nicht genau, wann Keller das hier geschrieben hat, aber wenn wir ein Ereignis am Monatswechsel Oktober-November anpeilen ... mit einer Woche Spielraum in beiden Richtungen ... dann werden wir ja sehen, was dabei herauskommt.«
    »Und es kann sich nicht auf Erich Van Veeteren beziehen?«, fragte deBries.
    Reinhart dachte kurz nach.
    »Kaum«, sagte er. »Der war fast dreißig. Und die Zeit stimmt nicht. Fünf Wochen seit dem Mord ... nein, das ist ausgeschlossen.«
    »Alles klar«, sagte deBries.
    »Jubelperser, Jurist, Julikäfer, Jungleur ...«, brabbelte Rooth, ohne irgendwelche Aufmerksamkeit zu erregen.
    »Mord an dem Jungen?«, fragte Jung. »Wir müssten doch wissen, ob in dieser Zeit irgendwer ermordet wurde? Kann uns ja wohl kaum entgangen sein ... jedenfalls nicht, wenn es hier in der Gegend war.«
    »Es braucht aber nicht in Maardam gewesen zu sein«, sagte Moreno. »Und es braucht auch kein Mordverdacht vorzuliegen. Kann etwas anderes gewesen sein. Irgendwas im Krankenhaus, das er unter den Teppich kehren wollte. Clausen, meine ich. Und was ihm fast gelungen wäre.«
    »Nicht schon wieder das Krankenhaus«, sagte Rooth. »Das macht mich krank.«
    Sie schwiegen einige Sekunden.
    »Er ist doch kein Chirurg, dieser Clausen?«, fragte deBries. »Operiert doch wohl nicht?«
    Reinhart blätterte in seinen Papieren.

    »Innere Medizin«, sagte er. »Aber auch in der Branche kann man sicher Leute umbringen. Wenn man ein wenig schlampig vorgeht, zum Beispiel ... Wir müssen feststellen, welche Todesfälle während dieser Zeit auf seiner Station eingetreten sind. Rooth und Jung gehen noch mal ins Rumford, es müsste reichen, wenn ihr mit dem Oberarzt redet. Und schaut euch vielleicht ein paar Krankenberichte an.«
    »Unerwartet verstorbener Junge?«
    »Junger männlicher Patient, der während der Nacht verschieden ist«, korrigierte Rooth. »Trotz intensiver Bemühungen. Sie haben einen gewaltigen Korpsgeist, vergiss das nicht . . . und ich glaube, du übernimmst das Gespräch mit Leissne. Wir können nicht so recht miteinander.«
    »Was du nicht sagst«, sagte Jung. »Wundert mich sehr.«
     
    »Und was haben wir jetzt vor?«, fragte Moreno, nachdem die Kollegen abgezogen waren.
    Reinhart presste die Hände auf die Tischplatte und setzte sich gerade.
    »Ich habe ein Stelldichein mit einem gewissen Oscar Smaage«, erklärte er. »Dem einberufenden Sekretär von Verhoutens Engeln. Du bleibst hier und siehst nach, ob wir

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