Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ungnädige

Der Ungnädige

Titel: Der Ungnädige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Casey
Vom Netzwerk:
wir eben vor Ort und warten, bis sie auftauchen. Wir müssen also so unauffällig wie möglich agieren. Nur neutrale Fahrzeuge, und alles vermeiden, was uns als Bullen erkennbar macht.«
    » Wie Josh schon erwähnt hat, haben wir Unterstützung vom CO 19. Die Männer sind bekanntlich bewaffnet, zieht also eure Westen an. «
    Das wurde amüsiert zur Kenntnis genommen. Die Met-eigenen Schutzwesten waren nicht kugelsicher, sondern boten lediglich Schutz vor Stichverletzungen, was in der Praxis hieß, dass man darin bestenfalls vor einem aufgebrachten Kleinkind mit Holzlöffel geschützt war. Godley hob die Hände.
    » Ich weiß, ich weiß. Aber was Besseres haben wir nun mal nicht. Also, Westenpflicht! Hoffen wir, dass die Jungs vom CO 19 einigermaßen zielen können. «
    Godley ging noch einmal durch, was wir über die Wohnung von Drew wussten, und das war leider nicht viel. Sie lag an der Ausfallstraße nach Archway, Erdgeschoss, zwei Zimmer. Wir hatten kaum mehr in der Hand als eine unscharfe Draufsicht der Straße mit einem Pfeil, der auf das entsprechende Grundstück zeigte.
    » Es gibt einen Garten, aber der hat keinen direkten Zugang zur Straße, sondern man muss durchs Haus. Die Gärten grenzen hinten aneinander, sodass wir nur über die Nachbarhäuser abriegeln können. Aber für uns ist das natürlich auch ein Vorteil, wenn er nicht so einfach flüchten kann. Wir werden von vorn reingehen. Die bewaffneten Kollegen gehen voran. Ihre Anweisungen sind zu befolgen, andernfalls hat das ernste Konsequenzen. «
    » Drew ist die Quasselstrippe, Lee ist der Kräftigere. Aber beide sind mit Vorsicht zu genießen « , warnte Derwent. » Die machen Bodybuilding und treiben sich in solchen Muckibuden rum, wo rund um den Boxring Sägemehl gestreut ist, um das Blut aufzusaugen. Ich gehe davon aus, dass beide die ganz fiesen Tricks kennen. Also lieber Abstand halten, sonst könnte es wehtun. «
    Godley hielt ein Foto hoch, auf dem eine füllige Frau mit dunklen Haaren und Augen zu sehen war. » Das ist Patricia Farinelli. So sah sie aus, als sie vor anderthalb Jahren zuletzt gesehen wurde. Aber sie mag inzwischen ganz anders aussehen. Natürlich werden wir jeden verhaften, der sich in den Wohnungen der Brüder befindet, aber halten Sie die Augen besonders nach Personen offen, die Ähnlichkeit mit Patricia haben. Wir müssen auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass sie als Mittäterin an ihren Spielchen beteiligt war und kommen und gehen konnte, wie sie wollte. Falls Sie Patricia also irgendwo sehen, ist sie in Gewahrsam zu nehmen. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass sie von den Brüdern gefangen gehalten wird, und ich bezweifle, dass sie die Wohnung in Hampstead je betreten hat. Ansonsten hätten sich die beiden Brüder dort sicher nicht mit Ihnen verabredet, Josh. Nach der Festnahme der Bancroft-Brüder hat die Suche nach Patricia jedenfalls oberste Priorität. «
    Nicken und ernste Mienen allenthalben. Diesen Fall hatte von Anfang an keiner auf die leichte Schulter genommen, aber durch das Video war er sehr viel greifbarer geworden. Das lag vor allem an der Art und Weise, wie Lee mit Cheyenne umgegangen war. Wie mit einem Gegenstand, über den er frei verfügen könnte. Offensichtlich machte ihm das großen Spaß. Es war allerhöchste Zeit, diesem grausamen Spiel ein Ende zu setzen, so viel war sicher.
    » Start ist um elf Uhr. Es ist nicht nötig, dass wir im Konvoi fahren, aber haltet auf jeden Fall Funkkontakt, um auf dem Laufenden zu sein. Treff mit den bewaffneten Kollegen ist jeweils an den Sammelpunkten, die für beide Adressen angegeben sind. «
    Plaudernd und gähnend strömten wir aus dem Besprechungsraum, sehr bemüht, die Nervosität zu verbergen. Auf dem Weg nach draußen stieß ich mit Maeve zusammen, die sich mit leerem Blick einen Weg durch die Menge bahnte. Ohne zu überlegen, nahm ich sie am Arm, zog sie in den kleinen Besprechungsraum nebenan und machte die Tür zu. Unwahrscheinlich, dass das Ganze jemand bemerkt hatte. Sie wehrte sich nicht dagegen, aber als ich mich zu ihr umdrehte, stand sie einfach nur da und starrte vor sich hin.
    » Alles okay mit dir? «
    Sie zuckte schwach die Schultern. » Nicht so richtig. « Sie war leichenblass, hatte weit aufgerissene Augen und wirkte verstört.
    » Wir kriegen ihn, Maeve. Hab keine Angst. Lange steigt der dir nicht mehr nach. «
    » Ach so, das « , antwortete sie abwesend. » Ja, ja, auf jeden Fall. «
    » Was macht dir denn sonst noch Sorgen? Die

Weitere Kostenlose Bücher