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Der Unheimliche

Der Unheimliche

Titel: Der Unheimliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wäre doch gar
nicht auffällig. Eli würde es keineswegs seltsam finden. Da könnte ich
vielleicht feststellen, was er heute abend vorhat.«
    »Möglich«, antwortete ich. »Du
könntest ihm auch sagen, ich wäre weiter nach Palmerstown gefahren, weil ich erfahren hätte, daß ein Mädchen von dort stammt, das vor ein
paar Tagen ermordet wurde. Ich wäre erst in einigen Tagen zurück. Du könntest
durchblicken lassen, ich hätte dich abblitzen lassen und du zögest nun wieder
in dein eigenes Haus.«
    Jos Augen hatten wieder jenes
gewisse Leuchten. »Ich könnte ihm sagen, ich fühlte mich einsam«, meinte sie.
»Tatsächlich hat er niemals versucht, bei mir etwas zu erreichen, aber ich habe
in seinen Augen mehrfach einen unmißverständlichen Blick gesehen. Die Tatsache, daß ich Marlenes beste Freundin bin und daß sie es
gleich von mir erfahren würde, ist vermutlich der Grund seiner Zurückhaltung.«
    »Noch besser wäre es, wenn wir
auch Porky Smith aus dem Haus locken könnten. Nehmen
wir einmal an, du rufst Kaufman an. Du fragst erst nach Marlene, dann erzählst
du ihm von mir. Das muß verärgert klingen, als ob dein Stolz verletzt sei. Dann
sag ihm, du wärst in der Stimmung für eine kleine Gesellschaft. Frag ihn, ob er
nicht heute abend mit Porky zu dir nach Hause kommen wolle — du würdest eine Freundin aus Pine City mitbringen. Köder für Porky .
Ja, das könnte ein ganz guter Köder sein.«
    »Na, hör mal«, sagte sie kühl.
»Ich allein reiche als Köder für eine ganze Gangsterbande aus!«
    Ich grinste sie an. »Es steht mir
nicht zu, dagegen etwas vorzubringen. Wenn er einverstanden ist, sag ihm, du
würdest wahrscheinlich gegen halb neun zu Hause ankommen, und sie sollten
ungefähr um die gleiche Zeit erscheinen. Wenn sie hinkommen und das Haus leer
ist, werden sie glauben, du seist unterwegs aufgehalten worden, und zumindest
ein Weilchen warten. Jedenfalls lange genug, daß wir uns ihr Haus ansehen
können.«
    »Einverstanden«, sagte sie.
    Ich goß uns noch einen Whisky
ein und deutete auf das Telefon. »Steht dir völlig zur Verfügung.«
    Sie wählte, und etwa dreißig
Sekunden später sprach sie mit Kaufman.
    »Eli?« Ihre Stimme klang warm
und ein wenig heiser. »Jo Dexter. Ist Marlene schon zurück...? Noch nicht? Ach,
ich wollte sie nur mal anrufen. Ich sitze in Pine City und habe furchtbar viel Zeit und nichts zu tun... Er! Er hat mich
sitzenlassen! Mußte weg nach Palmerstown , wegen eines
Mädchens, das vor ein paar Tagen ermordet wurde — hatte festgestellt, daß sie
von dort stammte, und er ist hingefahren, um Nachforschungen anzustellen oder
dergleichen. Er braucht dazu mindestens ein paar Tage, sagte er, und er wollte
mich offensichtlich nicht mit dabei haben... Na ja — meine stets so
hoffnungsvoll aufblühenden Affären pflegen ja meistens trübselig zu enden. Ja,
scheußlich...«
    Ihre Stimme sank eine weitere
Oktave hinab, und ich glaubte zu spüren, wie dieser Ton mein Rückgrat
entlanglief.
    »Eli! Ich langweile mich. Warum
wollen wir nicht heute abend in meinem Haus eine
kleine Party geben? Eine ganz kleine? Du läufst doch frei herum, und ich bin
gerade aus Reno heraus und habe keinen Mann, der etwas dagegen einwenden
könnte... Ich bin in der Stimmung, etwas anzustellen.«
    Sie stieß ein gurgelndes Lachen
hervor. »Und eines ist sicher. Eli. Wenn wir es uns gemütlich machen, wirst du
es deiner Frau nicht erzählen, und ich bestimmt auch nicht...! Kommst du also?
Das ist großartig! Und, Eli..., bring doch Porky mit,
ich werde ein Mädchen für ihn haben... Nein, es liegt mir nicht besonders
daran, daß er mitkommt, aber wenn er auch erscheint, macht das die Sache
leichter für uns. Ich bin nämlich zufällig heute früh einer Freundin begegnet
und habe sie gebeten, doch auf ein paar Tage zu mir zu kommen. Wenn Porky nun nicht mit dabei ist, wird es ein bißchen
schwierig, denn ich kann sie jetzt nicht mehr ausladen. Sag ihm, sie sei eine
ziemlich großzügige Brünette — ich weiß, daß sie ihm gefallen wird. Und, Eli,
hör zu, Liebling, es ist doch ein großes Haus, das ich habe... Wenn wir erst
einmal ein paar Glas getrunken haben, brauchen wir nichts mehr von ihnen zu
sehen... Ja, du bist sehr nett! Gegen halb neun sind wir also da. Kommt nur
auch um diese Zeit, und das Fest kann gleich beginnen. Also bis heute abend ... Leb wohl!«
    Sie legte auf und lächelte mich
an.
    »In Ordnung?« fragte ich.
    »Natürlich«, antwortete sie.
»Welcher Mann könnte mir

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