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Der Unsichtbare Feind

Titel: Der Unsichtbare Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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Menschen zu hetzen – das habe ich seit meiner Kindheit vor über vierzig Jahren in Alabama nicht mehr erlebt. Ich möchte, dass Sie morgen ein bisschen Zeit mit unserem Polizeizeichner verbringen und sich auch ein paar Polizeifotos ansehen. Sobald wir ein Bild haben und wenn Dr. Sullivan es als denselben Mann identifiziert, den sie bei Agrenomics gesehen hat, werden wir sie unter Strafandrohung auffordern, uns den Namen der Sicherheitsfirma zu nennen, die sie engagiert haben. Alles andere, was sie uns erzählt hat, scheint mir einige Nummern zu groß für uns zu sein. Wenn sie jemals wirkliche Beweise findet, könnte sich vielleicht das FBI oder Interpol dafür interessieren. Bis dahin rate ich Ihnen, sehr vorsichtig zu sein.«
    Sie wollte den großen Detective am liebsten anschreien, nicht nur weil er ihren Verdacht offensichtlich als unbegründet zurückwies, sondern auch, weil er sie behandelte, als ob sie gar nicht im Zimmer wäre. Aber aus Respekt, weil sie sich in der Notaufnahme auf Steeles Territorium befand, kämpfte sie mächtig mit sich und hielt den Mund.
    »Das ist alles?«, fragte Steele. »Vorsichtig sein?«
    McKnight zog einen verknitterten beigen Regenmantel an, der eher wie eine fleckige Plane als wie ein Kleidungsstück aussah. »Lassen Sie mich etwas erklären, Doc. Sie haben Glück, dass Sie mit mir zu tun haben. Ich bin einer dieser sensiblen New-Age-Cops, die das New York State Department zu züchten versucht. Was die meisten anderen Kollegen im Revier betrifft, na ja, sagen wir mal, dass sie einfach nicht so aufgeschlossen sind wie ich. Wissen Sie, was die sagen würden, wenn sie Dr. Sullivans Geschichte gehört hätten? Na so was, wir haben einen Franzosen, der eigentlich nur ›Ich habe ein Geheimnis über Taiwan und Oahu‹ schreibt und dem dann der Hals umgedreht wird, wahrscheinlich weil er mit der Frau von irgendjemandem herumgemacht hat. Sechs Monate später haben wir einen Farmer in Oahu, dem von ein paar Gaunern, die dort einbrechen, ebenfalls das Genick gebrochen wird. Aber nur weil sowohl in Taiwan als auch in Oahu ein Fall von Hühnergrippe aufgetreten ist, haben wir eine Verschwörung! Ich glaube nicht.«
    »Nun machen Sie aber mal einen Punkt, Detective McKnight!« Kathleen explodierte, sprang auf und schleuderte dem Mann ihre Wut in ihrem irischen Akzent entgegen. »So leicht können Sie nicht darüber hinweggehen.«
    Er sah über seine Nase auf sie herunter, eine Pose, die ihm nicht schwer zu fallen schien. Angesichts seiner Größe, dachte sie, hat er wahrscheinlich eine Menge Übung darin. »Verstehen Sie mich nicht falsch, Dr. Sullivan«, sagte er. »Ich bin ein großer Fan von Ihnen, und ich denke wirklich, dass Sie vorsichtig sein sollten. Aber solange Sie nicht irgendeinen handfesten Beweis liefern, um Ihre Theorien zu untermauern, wird sich jeder Polizist auf der Welt genauso über Sie lustig machen, wie ich es Ihnen gerade demonstriert habe, und noch schlimmer.«
    Da sie wusste – und sich darüber ärgerte –, dass er die Wahrheit sagte, kochte sie schweigend noch einige Sekunden vor Wut und bekam einen steifen Hals, weil sie zu ihm hochsehen musste. Bis ihr eine kleine Bosheit in den Sinn kam. »Sie haben doch nach einem Namen gefragt. Dann hätte ich direkt einen Verdächtigen für Sie – jemanden, von dem ich mit meinen eigenen Ohren gehört habe, wie er Dr. Steele gewarnt hat, dass er sich gerade eine Menge Feinde gemacht hat.«
    »Oh! Wen?«
    Die Vorfreude auf die kleine Schweinerei, die sie vorhatte, ließ ihre Mundwinkel zucken, aber es gelang ihr, das Lächeln zu unterdrücken. »Ich denke, Sie sollten einen Mann namens Sydney Aimes befragen.«
    »Glauben Sie, dass ich paranoid bin?«, fragte Sullivan, nachdem der Detective gegangen war.
    »Ich wünschte, ich täte es«, antwortete er verdrießlich.
    Sie setzte sich wieder neben sein Bett. »Soll das heißen, Sie stimmen mir zu, dass da vielleicht irgendetwas vertuscht wird? Dass es zwischen all den Dingen eine Verbindung geben könnte, einschließlich des Angriffs auf Sie?«
    »Ich weiß nicht. Es klingt schon ziemlich weit hergeholt …« Er ließ seine Stimme verklingen und dachte einen Augenblick nach. »Aber all diese Übereinstimmungen – die sind schwer von der Hand zu weisen, und als Arzt habe ich eine echte Aversion dagegen, eine Serie von Ereignissen als isolierte Ereignisse abzuschreiben, die nur durch Zufall miteinander in Zusammenhang stehen.« Worte aus einem häufig gewälzten

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