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Der Unsichtbare Feind

Titel: Der Unsichtbare Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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angegriffen haben. Waren sie ausgebrochen?«
    »Sehen Sie, Dr. Sullivan –«
    »Kathleen, wissen Sie noch?«
    »Ja, natürlich, Kathleen. Ich wollte nur sagen, wenn Sie wegen des Schlamassels, den ich in Honolulu angerichtet habe, mit mir sprechen wollen; also, der ganze Ärger, den ich Ihnen bereitet habe, tut mir furchtbar Leid –«
    »Nein, Richard«, entgegnete sie entschlossen. »Sie müssen sich definitiv für gar nichts bei mir entschuldigen. Die Medien sollten sagen, dass es ihnen Leid tut. Sie haben sich scheußlich benommen, so, wie sie Sie behandelt haben. Und sie haben kaum ein Wort über Dr. Arness geschrieben. Besonders das hat mir den Magen umgedreht!«
    Steele sah überrascht und verwirrt aus, als ob er von ihr eine ganz andere Reaktion erwartet hätte.
    Der arme Mann, dachte sie. Wahrscheinlich hat er sich die ganze Zeit Vorwürfe gemacht, weil er nicht begriffen hatte, dass sie selbstmordgefährdet war. »Und Sie sind nicht für ihren Tod verantwortlich zu machen, Richard, verstehen Sie?«, fügte sie hinzu und sah ihm dabei direkt in die Augen.
    Er ließ leicht den Unterkiefer sinken. Sogar die Spannung um seinen Mund begann sich zu lösen. »Danke sehr, Kathleen«, erwiderte er. »Es tut gut, dass Sie mir das sagen.«
    Da sie sah, wie sehr ihre moralische Unterstützung seine Miene besänftigte, war ihr jetzt als Letztes danach, ihn mit dem wahren Grund für ihren Besuch zu konfrontieren. »Erzählen Sie mir von den Hunden«, wiederholte sie und wollte so lange wie möglich die unangenehme Pflicht verschieben, ihn zu warnen, dass seine Karriere an einem seidenen Faden hing. Vielleicht sollte sie überhaupt bis morgen damit warten.
    Sein Kiefer spannte sich wieder. »Irgendein Verrückter hat sie auf mich gehetzt.«
    »Was!«
    »Sie haben schon richtig gehört. Der Typ stand einfach da und hat eine Zigarette geraucht, während seine Biester versucht haben, mich zu zerreißen. Er hat sie erst zurückgepfiffen, als eine Passantin mich gesehen und die 911 angerufen hat. Das muss ein Psychopath sein.«
    »Oh Gott! Wollte er Sie ausrauben?«
    »Er wollte mich umbringen, Punkt. Er hat nie ein Wort über Geld verloren. Kein ›Geben Sie mir Ihre Brieftasche!‹ oder ›Her mit den Mäusen!‹ Ich nehme an, der andere Typ hat auch mitgemacht.«
    »Der andere Typ?«
    »Ja! Zuerst waren es zwei. Sein Partner ist vorausgegangen, um eine Gittertür zu verschließen, sodass ich in der Falle saß.«
    Die Tatsache, dass es zwei Angreifer gab, brachte sie auf eine lächerliche Idee. Sie versuchte sie abzutun, aber der Gedanke hielt sich hartnäckig. Ich werde das nachprüfen, und dann geht er vielleicht weg, sagte sie zu sich selbst. »Was für eine Sprache haben sie benutzt?«
    »Sie haben kein einziges Wort gesagt.«
    »Wie sahen sie aus?«
    »Die üblichen Erwachsenen, ›weiß, mittelgroß‹, wie es immer so schön heißt«, sagte er mit einem schiefen Grinsen. »Aber diese beiden trugen ziemlich leicht wiedererkennbare Kleidung, und der Raucher hatte ein großes besonderes Merkmale.«
    »Ach, Weiße«, erwiderte sie geistesabwesend und spürte, wie sich tief in ihr eine Spannung löste, während die irre Vorstellung, dass es sich um dasselbe Paar handeln könnte, das sie selbst angegriffen hatte, in das düstere Reich der Albträume zurücksank, in das sie auch gehörte.
    »Ja, sie waren wie Wachmänner gekleidet, und einer hatte ein Gesicht voll unglaublich tiefer Aknenarben, was wir in der Medizin ein echtes ›Pizzagesicht‹ nennen.«
    Ihr schnürte es die Kehle zu.
    »Mit solch einer Visage gibt es vielleicht eine echte Chance, dass die Cops ihn finden …«
    Seine Stimme drang kaum noch zu ihr durch, während es in ihren Ohren klingelte. Das kann nicht sein, sagte sie sich immer wieder. Verdammt, das kann einfach nicht sein!
    »… das sollten sie besser auch, sonst bringt dieser Arsch doch noch jemanden um …«
    Ich glaube das einfach nicht! Keine Verschwörungstheorien mehr! Und doch nahm diese Möglichkeit keine Rücksicht darauf. Sie blieb hartnäckig in ihrem Kopf und wirbelte durch ihre Gedanken, bis ihr davon schwindelig wurde.
    »… Kathleen? Kathleen, was ist los? Geht es Ihnen gut?«
    Der Klang seiner Stimme brach durch ihren inneren Aufruhr. »Ja«, versicherte sie ihm rasch. »Ich bin in Ordnung.« Erst jetzt bemerkte sie, dass er sich aufgerichtet hatte und mit seinen Fingern den Puls an ihrem Handgelenk fühlte.
    »Sie sind so blass geworden, dass ich dachte, dass Sie gleich

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