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Der Unsichtbare Feind

Titel: Der Unsichtbare Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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legte den Gedanken nahe, dass sie etwas zu verbergen hatten.
    Ungefähr um diese Zeit fiel ihm auf, wie sich der rundliche Rand einer schwarzen Wolke über den Horizont schob. Er aber war völlig erfüllt von dem Gefühl, dass er jetzt denjenigen gegenüber, die ihn aus irgendeinem Grund aus dem Weg räumen wollten, einen Schritt voraus war und vielleicht noch einen weiteren Schritt gewinnen konnte, wenn er herausfand, was unter den Gewächshäusern lag. Jeden Gedanken, seinen geplanten Ausflug wegen eines drohenden Gewitters abzubrechen, schob er beiseite. Besonders wenn es so aussieht, als ob nicht viel daraus werden wird, sagte er sich zu diesem Zeitpunkt.
    Der Regen prasselte weiter auf ihn nieder, als er sich abmühte, noch eine von diesen widerspenstigen Drahtmaschen zu zertrennen. Damit wäre bewiesen, wie wenig ich vom Wetter verstehe, dachte er, blinzelte wütend und rieb sich das Wasser aus den Augen.
    Das nächste Flutlicht stand mehr als 30 Meter entfernt innerhalb des Zaunes und ließ die Stelle, wo er arbeitete, so gut wie unbeleuchtet. Trotzdem wollte er nicht riskieren, seine Taschenlampe zu benutzen, weil er immer noch davon überzeugt war, dass es eine Überwachung geben könnte, auch wenn er keine Anzeichen dafür entdeckt hatte. Er wusste, dass die Digitalkameras, die im Krankenhaus installiert worden waren, fast ohne Licht funktionierten, und einer der Techniker hatte vorgeführt, wie ihr computergesteuertes Zoomobjektiv ein Gesicht heranholen konnte, das mehr als einen halben Kilometer entfernt war.
    Über ihm zuckten die Blitze und verbrannten die Luft. Die Entladungen folgten so dicht aufeinander, dass der Donner ununterbrochen grollte. Seine Unterarme zitterten bei jedem Schnitt mit der Drahtschere, seine Kräfte waren durch die Anstrengung erschöpft. Er fragte sich gerade, ob ein Blitzschlag den Metallzaun treffen und ihn von seinem Leid erlösen konnte, als die Schneiden einen besonders widerspenstigen Draht durchtrennten. Die Griffe klappten zusammen, seine Fingerknöchel schlugen aufeinander, und er gab ein Schmerzgeheul von sich, das in einer klaren und ruhigen Nacht mit größter Wahrscheinlichkeit jede Wache alarmiert hätte, die im Gebäude patrouillierte. Während er seine Finger massierte und der Schmerz nachließ, kam ihm der Sturm auf einmal wie ein Segen vor.
    Er startete einen neuen Angriff auf den Zaun, und innerhalb von 20 Minuten hatte er den oberen Rand und die Seite eines einen halben Meter großen Quadrates ausgeschnitten, groß genug, um den Zaun umzubiegen und eine Öffnung freizumachen, durch die er sich hindurchquetschen konnte. Er griff nach Brechstange und Taschenlampe und kroch hindurch, wobei er mit dem Körper über die nasse Erde rutschte. Er schaltete die Taschenlampe immer nur kurz an, wenn es blitzte, und fand schnell den Metalldeckel. Die Brechstange in beiden Händen, schob Steele das gebogene Ende unter den Rand der rechteckigen Platte und drückte mit aller Kraft nach oben.
    Zuerst bewegte sich nichts. Er drückte noch einmal, und langsam gab der Deckel nach. Er suchte eine bessere Stelle zum Aushebeln, und es gelang ihm, die schwere Platte ein paar Zentimeter von der Öffnung wegzuschieben.
    Aus dem Raum darunter drang kein Licht. Er beugte sich sofort über den dunklen Spalt und riskierte es, einen Strahl seiner Taschenlampe hineinzuschicken.
    Stufen. Sie führten senkrecht vom Zaun weg. Aber wo führten sie hin?
    Er fürchtete, dass er durch das Aufbrechen des Deckels bereits irgendeinen Alarm ausgelöst hatte und ihm nur sehr wenig Zeit blieb. Schau dir an, was geht, und hau ab, sagte er zu sich selbst und begann im Geiste die Sekunden zu zählen.
    Er schob den Deckel mit Mühe zur Seite, verschaffte sich genug Platz, um hineinzukommen, und stieg ungefähr ein Dutzend Stufen hinab, wobei er wieder die Lampe benutzte. Er fand sich in einem niedrigen Korridor wieder, der immer noch in eine Richtung verlief, die ihn direkt unter das Gewächshaus führen würde, dann, sechs Meter weiter, kam er zu einem größeren Gang, der im 90-Grad-Winkel von dem Gang abzweigte, in dem er sich befand. Auch dieser war unbeleuchtet, aber als er die Taschenlampe einschaltete, erkannte er, dass der Gang nach rechts weiterlief, soweit er sehen konnte. Auf der linken Seite, ungefähr 150 Meter entfernt, war am Ende des Ganges eine Tür zu erkennen. Aber es war nicht einfach eine Tür wie jede andere. Sie sah wie ein Schott aus, wie man es auf einem Unterseeboot erwarten

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